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Die Plattenburg in der Prignitz

Die Plattenburg in der Prignitz

Matthias von Saldern (1508-l575), als Zeremonienmeister, Oberkämmerer und Geheimer Rat am brandenburgisch-kurfürstlichen Hof in Diensten, muß ein Mann ums Geld gewesen sein. Jedenfalls hat er seinem Dienstherrn, Kurfürst Joachim IL, beachtliche Summen geliehen. Dafür überließ dieser seinem höfischen Angestellten die Plattenburg anno 1552 zum Pfand, ab 1560 sodann als erblichen Lehnsbesitz. Der Kurfürst hatte vier Jahre zuvor die Plattenburg infolge der 1548 durchgeführten Säkularisierung offenbar zum Null-Tarif erhalten. Sie fiel - wie man es formulierte - »unter kurfürstliche Oberrwaltung«. So ließen sich kurfürstliche Schulden günstig ablösen. Zuvor war die Plattenburg in bischöflichem Besitz gewesen. Die Bischöfe jedenfalls hatten die mächtige Burganlage käuflich erworben: im Jahre 1319 vom Markgrafen Waldemar von Brandenburg. Die ersten Wehrbauten an dieser Stelle stammen rmutlich aus der Zeit um 1150.

Die Familie von Saldern blieb von 1560 bis 1945 Eigentümer der Plattenburg einschließlich des zugehörigen Besitzes. Die Lage: In der Prignitz, inmitten von Wäldern, unweit von Bad Wilsnack.
Trotz reichlich rändernder Bautätigkeit in mehreren Jahrhunderten blieb der Charakter der mittelalterlichen Wehrburg mit Ober- und Unterburg, mit Burggraben und Wehrmauer erhalten.



Inzwischen wird auch hier, nach vielen Jahren des Niedergangs, renoviert und restauriert. Darum kümmert sich vorrangig der »Verein zur Förderung und Erhaltung der Plattenburg e.V.«. Nach

Die Plattenburg in der Prignitz Oben ein Detail des Kachelofens

Angaben vor Ort ist auch die Familie von Saldern Vereinsmitglied.
Besichtigung außen und einiger Innenräume ist möglich. Der historische Speise- und Rittersaal im Bischofsflügel zeigt alte Pracht in neuem Glanz: stuckrzierte Kreuzgratgewölbe, die sich über eine Sandstein-Mittelsäule aufspannen, ein wunderschöner Sandsteinkamin, eine Sandsteintreppe mit sechs Löwenuren, die den Handlauf tragen, eine prächtige geschnitzte Renaissancetür.

Brautpaare können sich im Rittersaal trauen lassen. Dann wird auch der rote Teppich ausgerollt. Konzerte und Ausstellungen bildender Künstler gehören zum kulturellen Angebot.
Über dem Rittersaal befindet sich im ersten Stock der Ahnensaal mit Balkendecke und einem saalhohen, 1665 gefertigten Kachelofen, der erst kürzlich aus dem Museum in Perleberg an seinen angestammten Platz zurückgeholt wurde.
Den schlichten, sogenannten »Bischofssaal« im zweiten Stockwerk erreicht der Besucher über 24 hölzerne, ausgetretene Stufen einer herrlich altertümlichen Wendeltreppe. Bitte nicht erneuern! Echt Altes hat besonderes Flair.







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