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Deutsches Ledermuseum / Deutsches Schuhmuseum - OFFENBACH

Deutsches Ledermuseum / Deutsches Schuhmuseum - OFFENBACH

Adresse: Frankfurter Str. 86,63067 Offenbach/Main.

Telefon: (069) 8297980.
Telefax: (069) 810900.

Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 2,50; Gruppen DM 4- und Erm. DM 2,-.
Öffnungszeiten: Mo.-So. 10.00-l7.00 Uhr. Gastronomie: im Museum.
Sammlungsschwerpunkle: europäisches Kunsthandwerk, Lederwaren, Gerberei, Schuhe, Indianer, Eskimo, Cowboy, Afrika, Schattentheater.

Museumspädagogik: museumspädagogische Blätter. Führungen: nach Voranmeldung (auch englisch und französisch).

Das Deutsche Ledermuseum wurde 1917 durch Hugo Eberhardt gegründet. Nach mehrmaligem Wechsel zog es 1938 in das umgebaute Alte Lagerhaus, das 1960/61 und 1980 Erweiterungen erfuhr. Die Gründung des Museums erfolgte in Zusammenhang mit der im Raum Offenbach seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts sich entwickelnden Lederwarenindustrie. Die Sammlung war zunächst als Vorbildersammlung gedacht. Das Museum zeigt, welche Aussagekraft aus Leder gefertigte Artikel für eine bestimmte Kultur oder eine Epoche besitzen. Für den außereuropäischen Raum sind Völker dokumentiert, die im täglichen Leben auf Leder angewiesen waren oder noch sind. Leder und Pergament gehören zu den ältesten Werkstoffen der Menschheit. Die unterschiedlichen Strukturen der Tierhäute und die verschiedenen Gerbverfahren ergeben ein vielseitiges Naturprodukt. Die Geschichte des Gerbens und des Gerbereihandwerks, die Qualität von Leder sowie das Thema Artenschutz stehen am Anfang des Museumsrundgangs. Im abendländischen Bereich wurde das Leder seit dem frühen Mittelalter auch als Material geschätzt, das sich für künstlerische Gestaltung hervorragend eignet. Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts war der Lederschitt die bevorzugte Technik. Durch Pun-zung und Treibarbeit verstärkt, schmückte er Minnekästchen, Reliquienschreine, Futterale und Prunkschilde. Im 16. Jahrhundert wurde aus dem Orient die Handvergoldung übernommen, bei der Blattgold auf das Leder gepresst wurde. Zu den Objekten des Museums aus diesem Bereich gehören das Schmuckkästchen für Maria Medici, aber auch die Lederarbeiten für Napoleon L, Portefeuillewaren, Necessaires, Alben, Handtaschen und Reisegepäck. Sie veranschaulichen den Wechsel von der rein handwerklichen Fertigung zur industriellen Produktion des 19. Jahrhunderts. Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst in Leder sind ein weiterer Schwerpunkt dieser Abteilung. Die Wechselbeziehung zwischen Tierhaltung und Ledergestaltung wird in der reichhaltigen völkerkundlichen Sammlung des Museums offensichtlich. Eine der Schwerpunktsammlungen im völkerkundlichen Bereich ist die Abteilung »Nordamerikanische Indianer«. Die Bedeutung der Lederverarbeitung in Afrika wird an den Beispielen Marokko sowie der Bauernvölker Westafrikas gezeigt, bei denen die Lederverarbeitung in den Händen spezialisierter Handwerker liegt. Im asiatischen Bereich sind es v. a. kostbare Rüstungen und Sättel, die eine hohe künstlerische Gestaltbarkeit des Leders (Japan) bezeugen, oder auch lackierte Lederarbeiten, die sich z. B. in China finden. Das Museum besitzt die bedeutendste Sammlung von Schattenspieluren in Europa. Sie umfasst thailändische, indische, javanischen, balinesische und chinesische Figuren. Über die Seidenstraße wurde das chinesische Schattenspiel in die Türkei und nach Griechenland vermittelt. Auch in Agypten gibt es seit dem 12. Jahrhundert Schattenspieluren.




Das 1951 als eigenständige Einheit zusammenge-fasste Deutsche Schuhmuseum lässt mit seinen reichen Beständen aus allen Teilen der Welt deutlich werden, dass die Bekleidung des Fußes mit ihren unterschiedlichen Typen, wie Schuhen, Pantoffeln, Stiefeln, Mokkasins, Opanken oder Sandalen, nicht nur durch das Schutzbedürfnis und die klimatischen Bedingungen geprägt wurde, sondern auch von verschiedenen gesellschaftlichen Vorgaben abhängig war. Die Entwicklung der Schuhformen war stets auch an die Stellung in der Gesellschaft gebunden. Selbst heute noch sind die Schuhe modisches Acccssoire und Spiegel gesellschaftlicher ränderungen.







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