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Deutsches Architektur-Museum - FRANKFURT/MAIN

Deutsches Architektur-Museum - FRANKFURT/MAIN

Adresse: Schaumainkai 43,60596 Frankfurt a.M.

Telefon: (069) 21238844 und 2138471
Telefax: (069) 21237721.

Verkehrsrbindungen: U-Bahnstation Schweizer Platz, Eintrittspreise: Erw. DM 8,-; Erm. DM 4,-.

Öffnungszeiten: Di.-So. 10.00-l7.00 Uhr, Mi. 10.00-20.00 Uhr, Mo. geschlossen. Gastronomie: im Museum. Sammlungsschwerpunkle: Zeichnungen, Skizzen, Pläne und Modelle insbesondere zur Architektur des 20. Jhs.
Museumspädagogik: jeweils im Zusammenhang mit den Sonderausstellungen.

Führungen: nach Vorankündigung kostenlos, Sonderführungen für Gruppen und Schulklassen nach Voranmeldung. Führer: in Vorbereitung.

Als das Deutsche Architektur-Museum 1984 mit der Ausstellung »Die Revision der Moderne« seine Tore öffnete, war das ein Fanfarenstoß für die Rehabilitierung der Architektur als einer Kunstform.
Bereits das Gebäude - der Architekt Oswald Mathias Ungers hat eine am Südufer des Mains gelegene Gründerzeitvilla vollständig »entkernt« und ein quadratisches, in rechtwinkligen Arkaden geöffnetes weißes »Haus im Haus« hineingesetzt - weist in das Reich der reinen Formen und Proportionen und zugleich auf einen sensiblen Umgang mit vorgefundener Bausubstanz. Jeder Schritt durch dieses licht-glcißende, bis ins Details durchdachte Gefüge ist lebendige Raumerfahrung.




Ausgerechnet in Frankfurt, der einzigen europäischen Stadt, die nach amerikanischem Muster eine Skyline hervorbrachte, vollzog sich damit der Abschied vom Dogma der Moderne, das seit Kriegsende 40 Jahre lang weltweit unangefochten geherrscht und das Formproblem ganz technischen und funktionalen Erfordernissen untergeordnet hatte. Wie Häuser - und damit unsere unmittelbare Lebenswelt - auszusehen haben, sollte künftig nicht mehr einer Handvoll selbsternannter Spezialisten überlassen sein, sondern Gegenstand öffentlichen Interesses, über den debattiert und gestritten werden kann. Als Forum für eine öffentliche Debatte über die gebaute Form unserer Lebenswelt rsteht sich das Museum, das mit seiner Sammlung von über 100 000 Architekturzeichnungen und 400 Modellen schon heute das weltweit bedeutendste Institut dieser Art darstellt. Sammlungsschwerpunkt ist die deutsche Architektur des 20. Jahrhunderts, die »eine der wichtigsten, wenn nicht gar die Wichtigste in Europa« ist -wichtig in dem Sinn, dass in Deutschland alle Diskussionen am schärfsten geführt, alle Widersprüche am heftigsten ausgetragen und alle Entwicklungen am prägnantesten ausgelebt wurden. Das gilt zumindest für die Zeit bis 1933, als für die Vertreter des Bauhauses das Exil anbrach. Doch auch die Entwürfe von NS-Architekten wie Paul Troost und Albert Speer werden in dem Museum gesammelt, das darüber hinaus dem Vorsatz folgt, von allen bedeutenden Architekten des 20. Jahrhunderts -nicht nur den Deutschen - wenigstens ein wichtiges Projekt von der ersten Ideenskizze bis zur letzten Werkzeichnung vollständig archiviert zu haben.

Die Sammlung bildet den Grundstock für die wechselnden Ausstellungen, deren eigentlicher Gegenstand, die Architektur selbst, ja immer abwesend bleiben muss. Nur in der Dauerausstellung »Von der Urhütlc zum Wolkenkratzer« werden zwanzig szenische Architekturmodelle vorgestellt, die vom Indianer-Pucblo über den Dom von Speyer und eine Frankfurter Wohnsiedlung der 20er-Jahre bis hin zu einem Ausschnitt aus dem Hochhauswald von Manhattan die Vielgestalt menschlicher Kultur- und damit Bauformen eindrucksvoll vor Augen führen.

Aus diesem weitausholenden Zivilisationspanorama ergibt sich auch die Frage nach der eigentlich zeitgemäßen Gegenwartsarchitektur. Ist die Moderne wirklich überholt? Wird sich ein neuer, postmoderner »Stil« herausbilden, der diesen Begriff rechtfertigt? Vieles deutet darauf hin, dass unterschiedliche Tendenzen vorerst weiter nebeneinander herlaufen werden. Ein Architekturmuseum kann hier nicht rmitteln, wohl aber das Bewusstsein und das Urteilsrmögen schärfen für die architektonische Qualität, die letzlich uns alle betrifft.







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