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Das Versprechen

Das Versprechen

Am Oderdeich bei Güstebieser Loose. In zwei Vasen bunte Blumensträuße. Dar ein gefüllter, geöffneter Sandsack. Dahinter ist an einer amtlichen Hinweistafel - regengeschützt in einer Klarsichthülle - ein DIN-A4-Blatt befestigt. Mit diesem Text:

»Mein Versprechen Von Tag zu Tag lebte man mit der Angst im
Nacken - hoffentlich brechen die Dämme nicht.
Sonst hätte man all sein Hab und Gut, was man
sich in all den Jahren geschaffen hatte, binnen
weniger Stunden verloren.
Bundeswehrsoldaten, Bundesgrenzschutz, Polizei, Technisches Hilfswerk, Freiwillige Feuerwehr sowie viele Mitbewohner der anliegenden Orte waren manchmal mehr als 24 Stunden auf den Beinen, um die größte Katastrophe, die vielen Menschen die Heimat gekostet hätte, zu verhindern.
Auf dem Platz, wo Tag und Nacht Sandsäcke gefüllt wurden, kam man sich mit Vielen sehr nahe. Die Menschen dort gaben sich kleine Versprechen -jeder auf seine Art. Mit drückenden Trä-: nen in den Augen versprach ich, mich bei ALLEN Helfern, die das fast Unmögliche möglich machten, mit einem Strauß Blumen auf dem Oderdamm zu bedanken.
Jetzt lebe ich gesund und glücklich mit meiner Familie in unserem kleinen Reich und löse mein Versprechen mit diesen Zeilen ein. Martina Aurich, Neulewin, den 15.08.1997«




»Denkwal des unbekannten Sandsackes«:
Erinnerung an die Oderflut 1997 und den Kampf gegen
die drohende Überflutungskatastrophe

6. Oktober 1997. Ein stiller, sonniger Herbsttag. Ruhig, fast behäbig fließt die Oder in ihrem breiten Bett, reflektiert Sonnenlicht und blauen Himmel. Das Gras auf dem Vorland n Güstebieser Loose zwischen Strom und Deich steht noch in llem Saft. An einem Altarm des Flusses sitzen einige Angler. Drüben, auf der anderen, der jetzt polnischen Uferseite, ragt der Kirchturm n Gozdowice, früher Güstenbiese, aus dem Grün der umgebenden Bäume.
Wohin man blickt: ein friedliches, naturschönes Bild.
Dem fremden Besucher fällt es schwer, sich rzustellen, daß der Fluß gewaltig anschwellen kann, bis zur Höhe der Deichkrone. Die Menschen hier haben es leidll erlebt. Es ist erst wenige Wochen her.







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