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Behnhaus - LÜBECK

Behnhaus - LÜBECK

Adresse: Museum für Kunst und Kulturgeschichte: Königstraße 9-l1,23552 Lübeck.

Telefon: (0451) 1224148.

Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 3,-; Kinder bis 18)ahren DM 1,-.
Öffnungszeiten: Apr.-Sept.: 10.00-l7.00 Uhr; Okt.-März: 10.00-l6.00 Uhr, Mo. geschlossen.
Sammlungsschwerpunkte: Kunst und Kunsthandwerk von 1800 bis heute, historische Räume.
Führungen: regelmäßig So., sonst nach Vereinbarung.
Führer: Meisterwerke aus acht Jahrhunderten, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, 1989.

Das wie das St. Annen-Museum dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck gehörige Behnhaus spiegelt in einzigartiger Weise die Kultur des Lübecker Bürgertums im ausgehenden 18. Jahrhundert. 1779 vom späteren Ratsherrn und Kaufmann Peter Hinrich Tesdorpf erworben, wurde es schon bald darauf von einem französischen Architekten -Tesdorpf hatte enge Beziehungen zu Paris, wo er sogar ein hötel besaß - im klassizistischen Stil umgebaut. Das Haus sah glanzvolle, ja verschwenderische Feste und illustre Gäste, wie den Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock, der dann eigens mit der Kutsche aus Hamburg herbeigeholt wurde. 1805, in finanzielle Schwierigkeiten geraten, verkaufte Tesdorpf das Haus an den reichsten Kaufmann Lübecks, der aber mit dieser Erwerbung auch kein Glück hatte. 1823 schließlich ging es in den Besitz des Lübecker Arztes G.H. Behn über, dessen Namen es heute trägt. Bis 1920 war das Behnhaus im Besitz der Familie. Die typische Lübecker Diele, ein reiner Nutzraum zum Aufbewahren der Waren und als Arbeitsstätte dienend, ist hier vom unbekannten Architekten in eine lichte, weite, festliche Halle umgewandelt worden, der repräsentative Rahmen für kultivierte Geselligkeit. Von hier führt eine breite, sich in zwei Arme teilende Treppe auf die Galerie. Die Gestaltung der Innenräume des ßehnhauses ist im Wesentlichen ein Werk des dänischen Hofdekorateurs und Architekten Joseph Christian Lillie aus der Zeit um 1800. Der Grundriss der einzelnen Zimmer ist nie einfach rechteckig: Nischen oder ausgerundete Wände akzentuieren die Räume, ihre Ausstattung ist stets von genauester Symmetrie bestimmt. Darüber hinaus ist, kennzeichnend für die Zeit, jedes Zimmer von einem anderen Farbklang bestimmt. Mit freier Hand bemalte Papiertapeten schmücken die Wände, wie das große in die Rundung der Wand eingefügte südländische Landschaftspanorama im Landschaftszimmer oder die illusionistischen Dekorationen des Gartenzimmers, in der die schwärmerische Naturphilosophie der Klopstockzeit ihren Niederschlag findet. Von der originalen Möblierung, die ebenfalls von Lillie entworfen worden war, hat sich ein weiß gelackter, vierflügeliger Wandschrank erhalten, ein Möbel, das den Formenschatz des Art Deco vorwegzunehmen scheint.




Die Kunstsammlung des Behnhauses umfasst Gemälde und Zeichnungen der Nazarener und der deutschen Romantik, Gemälde und Grafik Edrd Munchs und Werke Lübecker und deutscher Künstler bis zur Gegenwart. Hauptstück der Nazarenersammlung ist Friedrich Overbecks Familienbildnis, 1820-l822 in Italien entstanden. Es zeigt den Maler mit seiner jungen Frau und dem Söhnchen Alphons in anrührender familiärer Intimität. Zu den Höhepunkten der Landschaftsmalerei der Romantik gehört Caspar David Friedrichs Küstenlandschaft im Abendlicht, ein Frühwerk des Malers. Den Einfluss Joseph Anton Kochs verrät Ferdinand Oliviers Landschaft mit trauernden Juden an den Wassern Babylons. Zu den Schützlingen des bedeutenden Lübecker Kunstförderers und Kunstforschers Carl Friedrich Freiherr von Rumohr gehörte neben Franz Horny auch der Maler Carl Julius Milde, dessen unschätzbares Verdienst es war, als Denkmalpfleger und Konsertor der Mittelaltersammlung in der Katha-rinenkirche die Kunstschätze Lübecks gerettet zu haben.







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