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Bayreuth

Bayreuth

40 Tage im Jahr musikalisches Mekka
Bayreuth genießt als Festspielstadt Weltruf. Alljährlich im Juli und August strömt ein internationales Publikum zu den 30 Aufführungen der Richard-Wagner-Festspiele hinauf in das ziegelrote Festspielhaus auf dem Grünen Hügel und rwandelt die am Fuße des Fichtelgebirges gelegene 73 ooo-Einwohner-Stadt für rund 40 Tage in ein musikalisches Mekka. Wenn die Festgäste und Wagner-Fans den Grünen Hügel wieder rlassen haben, bleibt genug Eigenleben zurück, denn Bayreuth ist bei aller fränkischen Gemütlichkeit, in Teilen seines Stadtbildes, eine lebhafte und zentrale Stadt. Schließlich sitzt hier die Regierung von Oberfranken, »Ersatz« für die Markgrafen und ihre einstige Residenz. Für Leben in der Stadt sorgen auch die rund 8000 Studierenden an der modernen, erst 1975 gegründeten Unirsität.

Geschichte

Bayreuth wird als Baierrute erstmals 1194 erwähnt. Der Name lässt auf bai-rische Siedler schließen. Der Kern ihrer Siedlung lag vermutlich dort, wo sich jetzt die evangelische Stadtpfarrkirche befindet. 1248 fiel Bayreuth an die Burggrafen von Nürnberg und damit an die Zollern, die auf dem Nürnberger Burgfelsen saßen. Der wegen seiner blutigen Händel berüchtigte Kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades verlegte 1542 seine Kanzlei von Kulmbach nach Bayreuth.


Anfang des i7.|hs. folgte die Hofhaltung nach und bezog das alte Bayreuther Schloss. Nun war Bayreuth Mittelpunkt und Hauptstadt eines Kleinstaates, der Markgrafschaft Kulmbach-Bayreuth, die sich bald nur noch nach Bayreuth benannte. Parallel dazu erfolgte der Ausbau der Stadt zur Residenz, vor allem unter Markgraf Christian Ernst (1661-1712) und mehr noch durch Markgräfin Wilhelmine (1709-1758), die Lieblingsschwester Friedrichs des Großen. Das neue Schloss, das barocke Opernhaus und die Eremitage sind Zeugnisse dieser Entwicklung - wichtig ferner, dass Bayreuth sehr bald und sehr nachhaltig protestantisch wurde.

Neue Zeiten, neue Verhältnisse: 1791 wurde Bayreuth, das per Erbfall Ansbach zugeschlagen worden war, preußisch, 1810 fiel es schließlich an Bayern, das die Stadt bald darauf zum Regierungssitz des Obermainkreises erkor. Aus ihm entstand der Regierungsbezirk Oberfranken, seine Hauptstadt blieb Bayreuth. Doch nicht diese dynastisch-politischen Veränderungen haben Bayreuth bekannt gemacht; dieses Verdienst kommt vielmehr dem seinerzeit europaweit geschätzten Dichter |ean Paul und dem Komponisten Richard Wagner zu.

Sehenswürdigkeiten

Das Markgräfliche Opernhaus O,
1745-1748 als Hoftheater vom französischen Architekten Joseph Saint-Pierre erbaut, gilt als besterhaltenes Barock-Theater und als eines der schönsten Opernhäuser überhaupt. Zwischen bescheidenen Bürgerhäusern eingezwängt, konnte es seine Pracht fast nur im Innern entfalten. Die reiche Innenausstattung stammt von Giuseppe und Carlo Galli-Bibiena, zwei führenden Theaterdekorateuren des späten europäischen Barock.

Alljährlich im Mai findet im Markgräflichen Opernhaus die Fränkische Festwoche mit Aufführungen des Bayerischen Staatsschauspiels und der Bayerischen Staatsoper München statt.

Vom Opernhaus ist es nicht weit zum Alten Schloss 0 der Bayreuther Markgrafen. Der Komplex entstand im 16. Jh. aus einem meranischen Burgsitz. Zum Schloss gehören der achteckige Turm, Bayreuther Wahrzeichen, und die damalige Schlosskirche, 1758 von Joseph Saint-Pierre barock umgestaltet. Nach einem Brand im Alten Schloss entstand das Neue Schloss © nach Plänen von Saint-Pierre 1753 bis 1764. In ihm klingt schon der Übergang vom Barock zum Klassizismus an. Die kostbare Innenausstattung ist typisches Bayreuther Rokoko. Vor dem Schloss steht der Markgrafenbrunnen von Elias Räntz, hinter dem Bau erstreckt sich der Hofgarten.
Wichtigster Bayreuther Kirchenbau und als Hauptkirche des Kirchenkreises Bayreuth, der das gesamte östliche Oberfranken einschließt, quasi ein Pendant zum Bamberger Dom ist die Stadtpfarrkirche O. Der Gründungsbau stammt vom 13. Jh., das gotische Langhaus wurde 1439-1470 erbaut, erst im 17. Jh. entstanden die durch eine Balustrade verbundenen Türme. Von der ursprünglichen Ausstattung ist nur ein Renaissance-Altar (1615) von Hans Werner erhalten. Am tiefsten Punkt der Maximilianstraße, die mit der Richard-Wagner-Straße die Bayreuther Flaniermeile bildet, liegt die originelle Spitalkirche (1742) mit Stuckaturen von F. H. Andrioli.

Sehenswert sind das Jean-Paul-Museum im Haus Wahnfried-str. 1, wo der aus Wunsiedel stammende romantische Dichter seit 1804 lebte (Öffnungszeiten: Juli/Aug. tgl. 10-17, sonst 10-12, 14-17 Uhr), das Franz-Liszt-Museum in der Wahnfriedstr. 9 (luli/Aug. 10-17, Sept.-Juni 10-12, 14-17 Uhr) und das Deutsche Freimaurer-Museum, Im Hofgarten 1, dem historischen Gebäude der Bayreuther Freimaurerloge »Eleusis zur Verschwiegenheit« (Öffnungszeiten: Di bis Fr 10-12, 14-16, Sa 10-12 Uhr, in der Festspielzeit tgl. 10-16 Uhr).
Im alten Rathaus präsentiert sich das Neue Kunstmuseum mit Werken der klassischen Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst, darunter Otto Dix, HAP Grieshaber, Max Beckmann, (Öffnungszeiten: Di-So 10-17, Mi 10-20 Uhr). Gegenüber liegt das Urwelt-Museum Oberfranken, wo mit Hilfe modernster Medien die Erdgeschichte der Region dargestellt wird; für Kinder sehr ansprechend (Kanz-leistr. 4, Di-So 10 bis 17 Uhr).
Eine Pilgerstätte für »Wagnerianer« aus aller Welt ist die Villa Wahnfried ©. Hier hat Richard Wagner einen Teil seines Lebens zugebracht. Im Garten der Villa liegt er neben seiner Frau Cosima begraben. Zeugnisse aus Leben und Werk des Komponisten zeigt das Richard-Wagner-Museum in der Villa (Öffnungszeiten: April-Okt. tgl. 9-17, Di/Do bis 20, Nov. bis März 10-17, Do bis 20 Uhr).

Im Guinness-Buch der Rekorde wird das Brauereimuseum der Gebrüder Maisel als umfangreichstes seiner Art aufgeführt. Zu sehen gibt's die ursprüngliche Ausstattung, 3600 Biergläser und eine Bierdeckelsammlung (Kulmbacher Str. 40, Tel. 4012 34, Mo-Sa 10-18 Uhr).

Außerhalb der Innenstadt steht ein drittes Bayreuther Schloss: St. Georgen, 1725 nach Plänen von lohann David Räntz errichtet, jetzt eine Justizvollzugsanstalt, und ganz in der Nähe das Miniaturstädtchen St. Georgen. Unweit des Schlosses erreicht man endlich den Grünen Hügel mit dem 1872-1876 nach Plänen Richard Wagners errichteten Festspielhaus. Der mächtige Ziegelbau mit dem großen Balkon über dem Eingang und einem hohen Bühnenhaus hat rund 2000 Plätze; seine Akustik ist vielgerühmt. Zu den Festspielen trifft sich hier die musikalische Welt. Führungen Dez.-März Di-So um 10.45 u. 14.15 Uhr; April -Okt. um 10,10.45, 14-15 u. 15 Uhr. Nov. geschlossen. Tel. 0921/ 78 78-0).

Die Bayreuth Card ist drei Tage lang gültig und berechtigt zu Busfahrten in der Stadt, zur Teilnahme an einem Stadtrundgang und freiem Eintritt in alle wichtigen Museen.


Infos

DKongress- und Tourismuszentrale Bayreuth, Luitpoldplatz 9,
95444 Bayreuth, Tel. 09 21/8 85 88, Fax 8 85 55, www.bayreuth.de

Arvena Kongress, Eduard-Bayerlein-Str. 5a, 95445 Bayreuth, Tel. 7 27-0, Fax 7 27-115, www.arvenakongress.de. Modernes First-Class-Hotel der Best-Western-Kette in günstiger Stadtlage.

Treff-Hotel Rheingold, Austr. 2,
95445 Bayreuth, Tel. 7 56 50,
Fax 7 56 58 01, wwww.treff-hotels-bayreuth.de. Vier-Sterne-Haus mit 146 Zimmern, englisch möbliertem Pub und Erlebnisbad.

Goldener Anker, Opernstr. 6,95444 Bayreuth, Tel. 6 50 51, Fax 6 55 00. Stilvolles Haus an der Fußgängerzone.

Lohmühle, Badstr. 37, Tel.
53 06-0, Fax 5 30 64 69. Mit besonderer Note: fränkische Gerichte, Fischküche von Rang.

JagdschlossThiergarten, Ober-thiergärtner Str. 36, Tel. 98 40. Frische Küche im markgräflichen Schloss.


Ausflüge

Etwas außerhalb liegt ein Hauptanziehungspunkt Bayreuths, die Eremitage. Wie in der Innenstadt stößt man auf zwei Schlösser: das alte von lohann David Räntz und das unter Markgräfin Wilhelmine von St-Pierre 1749 bis 1753 errichtete neue. Sein attraktivster Bauteil ist der Sonnentempel mit dem goldenen Sonnenwagen auf dem Kuppeldach - ein Märchen aus sprühenden Wasserfontänen, barocker Gartenarchitektur, künstlichen Ruinen und einem römischen Freilichttheater. Hier wird Wilhelmines kapriziöser Geist lebendig (Wasserspiele Mai-Okt. tgl. ab 10 Uhr stündlich).
Das Thermalbad Lohengrin-Ther-me, eine staatlich anerkannte Heilquelle, liegt in unmittelbarer Nähe. 1000 m> Wasserfläche, orientalisches Flair und lichtdurchflutete Glas- Holz-Architektur laden zum Entspannen ein (Öffnungszeiten: tgl. 8-22 Uhr).

Auf dem Weg zur Eremitage passiert man die Rollwenzelei, ein ehemaliges Wirtshaus, bei dessen Wirtin |ean Paul fast täglich zu Gast war (Besichtigung n. Vereinb. im )ean-Paul-Museum, s. S. 41, Tel. 57 2817).

Eine ganz neue Attraktion ist das Gartenkunst-Museum im Schloss Fantai-sie 5 km westlich von Bayreuth. Mit zahlreichen Exponaten wird ein abwechslungsreiches Bild deutscher Gartenkunst gezeichnet. Einzelne Themen können im Schlosspark nacherlebt werden (Öffnungszeiten: April bis Sept. Di-So 9-18 Uhr, Park ganzjähr.). 30 km westlich von Bayreuth liegt der Felsengarten Sanspareil mit dem grottenähnlichen Sommerschlöss-chen und einem Ruinentheater. Bauherrin war Markgräfin Wilhelmine. Das Kontrastprogramm zum verspielten Felsenpark liefert am anderen Ortsende die trutzige Burg Zwernitz.








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