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Badisches Landesmuseum - KARLSRUHE

Badisches Landesmuseum - KARLSRUHE

Adresse: Schloss, 76131 Karlsruhe.

Telefon: (0721)9266514.
Telefax: (0721) 1356537.

Eintrittspreise: Erw. DM 8,-; Erm. DM 5,-.
Öffnungszeiten: Di.-Do. 10.00-l7.00, Fr.-So. (u. feiertags) 10.00-l8.00, Mo. geschlossen.

Gastronomie: im Museum.
Sammlungsschwerpunkte: ägyptische, vorderorientalische, griechische und römische Kunstwerke, ur- und frühgeschicht-liche Bodenfundc, Skulpturen und Kunsthandwerk vom Mittelalter bis zur Gegenwart, türkische Trophäensammlung des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, Münzkabinett, Volkskunst.

Museumspädagogik: thematische Führungen und Museumsgespräche, Lehrerfortbildung und Studentenseminare, Projektunterricht für Schüler, Wochenendranstaltungcn, Ferienaktionen für Kinder und Jugendliche, Workshops für Jugendliche und Erwachsene, Vorträge, Konzerte, Theater im Museum.
Führungen: So. 11.00 Uhr, Do. 18.00 bzw. 19.00 Uhr und nach Anmeldung.
Führer: Badisches Landesmuseum Karlsruhe. Reihe muscum, 1984.


Wie die meisten rgleichbaren Museen rdankt das Badische Landesmuseum seine Entstehung der Sammeltätigkeit der fürstlichen Landesherren. Sowohl der katholische Zweig in Baden-Baden und Rastatt als auch die evangelische Linie in Durlach rfügten über stattliche Sammlungen, die beim Aussterben der katholischen Linie zu einem Kunst- und Naturalienkabinett in Karlsruhe zusammenge-fasst und schon seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Ankäufe ergänzt wurden. So erwarb Großherzog Leopold 1838 in Italien eine bedeutende Sammlung antiker Vasen, Terrakotten und Bronzen. Zwanzig Jahre später kamen die Bestände des 1844 gegründeten Baden-Badener Altertumsreins hinzu. In den Jahren 1865-l873 ließ Großherzog Friedrich schließlich ein Sammlungsgebäude am Friedrichsplatz errichten, in dem die Hofbibliothek, das Münzkabinett, das Naturalienkabinett und die »Großherzoglichen reinigten Sammlungen« untergebracht waren. Eine Sammlung ägyptischer Altertümer kam einige Jahre später hinzu; 1891 wurde auch eine volkskundliche Sammlung dem Museum eingegliedert. Nach dem Ende der Monarchie wurden die Sammlungen 1919 mit den Beständen des 1890 gegründeten Badischen Kunstgewerbemuseums reinigt und im Karlsruher Schloss untergebracht. Das 1715 von Markgraf Karl Wilhelm als Zentrum der gleichzeitig geten Stadt errichtete und 1752 bis 1755 vollkommen neu aufgebaute Gebäude beherbergt seitdem das Landesmuscum. Erst seit 1966 sind die Sammlungen des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten und neu aufgebauten Schlosses wieder zugänglich. Die Bestände des Museums gehen weit über das hinaus, was von einem Landesmuseum erwartet werden darf.




Eine der Hauptattraktionen des Museums ist die Abteilung für Vor- und Frühgeschichte im Kellergeschoss des Schlosses. Sic zeigt archäologische Funde aus dem Landesteil Baden, die die kulturgeschichtliche Entwicklung von der Altsteinzeit bis zum Eingreifen der Römer um Christi Geburt belegen.
Hauptstück der sehenswerten ägyptischen Abteilung ist die Grabkammer des li-Nefret. Die über die Landesgrenzen hinaus berühmte Antikenabteilung rfügt nicht nur über eine hervorragende Sammlung griechischer und italienischer Vasen, sondern auch über eine ausgezeichnete Sammlung von Kleinbronzen und Skulpturen.
Als ganz besondere Kostbarkeiten sind die vielfältigen Zeugnisse der bronzczeitlichen Kykla-denkultur, eine Sammlung phönikischer Elfenbeine und eine Gruppe urartäischer Bronzen zu erwähnen.
Darüber hinaus rfügt das Museum über eine hervorragende provinzialrömische Sammlung, deren Schwerpunkt auf den monumentalen Steindenkmälern liegt. Neben Jupitergigantensäulen sind römische Keramik und römisches Glas ausgestellt. Außerdem sind die Mithrasre-liefs aus Osterburken und Heidelberg-Ncucn-heim hervorzuheben.
Zu den wichtigen Sammlungen des Hauses gehört auch die Mittelalter-Abteilung, die in einer Auswahl gezeigt ist. In ihr befinden sich zahlreiche Meisterwerke aus den Bereichen Skulptur, Glasmalerei und Metallarbeitcn sowie Möbel. Einen Schwerpunkt bildet die oberrheinische Plastik der Spätgotik. Beispielhaft für die hohe Qualität der Sammlung sollen hier auch die Figuren vom Ostportal der ehemaligen Abteikirche zu Petershausen bei Konstanz genannt werden.

Die Zeit des Barock ist mit einer umfangreichen Sammlung kirchlicher und weltlicher Skulpturen, Möbel, Bozzetti, Keramik und Fayencen rschiedener Manufakturen sowie Silberschmiedearbeiten rtreten. Dem Andenken an das badische Herrschergeschlecht ist der so genannte Zähringersaal gewidmet. In diesem Saal sind neben Porträts und Einrichtungsgegenständen aus dem ehemaligen Thronsaal, die badischen Kroninsignien und das Toilettenservice der Großherzogin Stephanie ausgestellt. Die aus 45 Einzelteilen bestehende Garnitur diente als Repräsentationsinstrument, um der Verbindung der unebenbürtigen französischen Grafentochter mit dem Erbprinzen von Baden, dem späteren Großherzog Karl, mehr politisches Gewicht zu geben. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Jugendstilsammlung. In ihr wird repräsentativ das Kunsthandwerk um 1900 vorgeführt. Beginnend mit den Vorläufern um William Morris sind alle wichtigen Zentren der neuen Stilbewegung wie Nancy, Weimar, Wien und Darmstadt rtreten. Als besondere Kostbarkeit ist neben der Esszimmereinrichtung von Koloman Moser die Mädchenbüste La Nature von Alfons Mucha zu erwähnen.

Von Henry van de Velde stammt ein weiteres Möbelensemble, das zusammen mit seinen Porzellanarbeiten zweifellos zu den Glanzstücken der Karlsruher Sammlung gehört. Im oberen Stockwerk sind volkskundliche Sammlungen zu sehen. Hier sind vor allem Rc-präsentations- und Gebrauchsgegenstände der »kleinen Leute« in Baden aus den letzten drei Jahrhunderten ausgestellt. Zu den Sehenswürdigkeiten der Sammlung gehören neben den Zizenhausener Tonuren der Handwerkerfamilie Sohn, die Uhrensammlung aus dem Hochschwarzwald und das Hotzenwälder Trachtenpaar.
Eine besondere Attraktion des Museums bildet die so genannte Türkenbeute. Sie rdankt ihre Entstehung der Teilnahme des »Türkenlouis« genannten Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden und anderer badischcr Markgrafen an den Türkenkriegen vor allem nach der zweiten Belagerung Wiens im Jahr 1683. Neben Meisterwerken des osmanischen Kunsthandwerks wie den kostbaren Reitzeugen und Prunkwaffen sind auch einige Gebrauchsgegenstände und Keramik aus diesem Kulturkreis zu sehen. Außerdem befindet sich die Glassammlung Heinrich Heine, die vor einigen Jahren um eine umfangreiche Kollektion von Porträtgläsern bereichert worden ist, im Besitz des Museums. Das Münzkabinett umfasst neben dem fast vollständigen Bestand badischer Münzen und Medaillen auch eine beachtliche Sammlung griechischer und römischer Münzen, unter ihnen auch eine auf der Welt einzigartige Sammlung von Goldmünzen aus Phokaia und Mytilene. Nur wenige Minuten vom Schloss entfernt liegt das Gelände der Staatlichen Majolika-Manufaktur, deren Verwaltungsgebäude seit 1985 als Zweigmuseum des Landesmuseums genutzt wird.
1993 wurde das Museum beim Markt als weiteres Zweigmuseum eröffnet, das in einer repräsentatin Auswahl die angewandte Kunst seit 1990 zeigt.







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