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Aukrug

Aukrug

Schleswig-Holstein besteht keineswegs nur aus Küsten, sondern hat auch ein reizvolles Binnenland. Davon überzeugt man sich am besten mittendrin zwischen Nord- und Ostsee.

Heide, Wälder und ein Netz aus Knicks

Bünzen
Nur wenige Häuser haben den verheerenden Dorfbrand von 1803 überstanden. Eines davon ist die sehenswerte Bünzer Wassermühle, die wahrscheinlich gegen Ende des 16. Jh. erbaut wurde. In einem Stauteich gesammeltes Wasser treibt über ein Wasserrad das Mahlwerk der ehem. Königsmühle an, in der die Bauern des Kirchspiels früher das Korn mahlen lassen mussten. Dat ole Hus, eine 1804 errichtete Fachwerkkate, bildet im Dorfkern den Mittelpunkt eines kleinen privaten Heimatmuseums, zu dem zwei alte Ställe, eine Schäferkate und ein Bienenhaus gehören. An Wochenenden und Feiertagen kann man sich im "alten Haus auch mit frisch gebackenen Waffeln und roter Grütze verwöhnen lassen.
Kilometerweit führt die Route dann durch dichte Wälder, die den Aukrug zu einer der waldreichsten Gegenden in Schleswig-Holstein machen.

Doch wo heute der Wald die Hügel bedeckt, gab es vor gut 100 Jahren noch ausgedehnte Heidegebiete. Erst ab 1870 wurde im Aukrug großflächig aufgeforstet.




Störkathener Heide
Im Dünengelände am linken Ufer der Stör ist ein Stückchen Heidelandschaft wie aus dem Bilderbuch erhalten geblieben. Auf den trockenen Dünenwällen breiten sich die Teppiche der Besenheide aus, in den feuchteren Senken gedeiht die Glockenheide, und dazwischen stehen einzelne mächtige, vom Wind zerzauste Kiefern. Eine kleine Heidschnuckenherde weidet das eingezäunte Gebiet ab und verhindert, dass der Wald allmählich die Zwergstrauchheide verdrängt. Ein Lehrpfad weist von den Parkplätzen an der Straße den Weg zu den interessantesten Stellen des Naturschutzgebiets.

Kellinghusen
Vom Louisenberg-Turm des malerischen Städtchens schaut man weit über das flache Land am Zusammenfluss von Bramau und Stör. Die Wurzeln des alten Handelsplatzes Kellinghusen reichen bis ins Mittelalter zurück. Über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus wurde es erst durch die kunstvoll bemalten Fayencen bekannt, die zwischen 1764 und 1860 in mehreren Manufakturen hergestellt wurden und bis heute bei Sammlern begehrt sind. Das Heimatmuseum an der Hauptstraße zeigt die schönsten Stücke.
Unter der grasgrünen Senke, die bei Peissen rechts der Straße vor dem Schierenwald liegt, steckt ein Salzstock mit einer Kappe aus Kalk- und Gipsgestein. Die leicht löslichen Gesteine werden vom Grundwasser ausgelaugt, es bilden sich in der Tiefe Hohlräume, die früher oder später einstürzen und so das eigentümliche Peissener Loch gebildet haben.

Reher Kratt
Die gekrümmten, niedrigen Eichen in dem Wäldchen rechts der Straße kurz vor Reher künden von einer Leidensgeschichte: Alle 15 bis 25 Jahre wurden sie früher bis auf einen Stumpf abgeschlagen, um Brennholz und Rinde zur Herstellung von Gerberlohe zu liefern. Die Krüppelwälder, die durch diese radikale Nutzungsform entstanden, sind dennoch äußerst artenreiche Lebensräume und stehen deshalb unter Naturschutz. Vor allem Tier- und Pflanzenarten, die viel Licht und Wärme brauchen, finden in den mit Heideflächen durchsetzten lichten Wäldern ideale Lebensbedingungen. So kommen im Reher Kratt allein über 70 verschiedene Arten von Wildbienen vor.
Neben den Kratts gehören die Knicks zu den typischen Eigenheiten der Landschaft. Diese mit Sträuchern und Bäumen bepflanzten Erdwälle durchziehen große Teile des Geestlandes wie ein Netz - so auch beiderseits der Straße nach Schenefeld. Im Unterschied zu den mittlerweile sehr seltenen Kratts sind die seit dem Ende des 18. Jh. zur Trennung von Acker- und Weideland angelegten Wallhecken zwischen Nord- und Ostsee noch immer weit verbreitet.

Schenefeld
Der schmucke Geestort war im frühen Mittelalter der Hauptort des Holstengaus; hier wurde wahrscheinlich schon zu Zeiten Karls des Großen eine der vier Urkirchen des Landes errichtet. Von dieser sind noch aufschlussreiche Mauerreste in der heutigen St.-Boni-fatius-Kirche erhalten.
Etwa 1 km hinter dem Ortsausgang führt die Route auf der Zufahrt zur Anschlussstelle Schenefeld am Kringberg vorbei, einer zerstörten Burg, die die Missionskirche schützte. Auf dem bewaldeten Burghügel links der Straße fand man Ende des 19. Jh. einen reichen Münzschatz aus fränkischer Zeit.

Hanerau-Hademarschen
Ein früherer Adelshof und ein uraltes Bauerndorf sind seit 50 Jahren zu dem beschaulichen Doppelort an der Haner Au vereinigt. An die Wasserburg der Holsteiner erinnert noch das Herrenhaus auf der Halbinsel im idyllischen Mühlenteich in Hanerau. Hade-marschen besitzt eine stattliche Feldsteinkirche aus dem 12. Jh., die als kostbarstes Ausstattungsstück eine erlesene Schnitzkanzel aus der Renaissance birgt. Auf den Hademarscher Bergen befindet sich ein geöffnetes Hünengrab, lohnend ist auch ein Besuch des Waldfriedhofs im Hanerauer Park, einem in Nord deutschland einmaligen Friedhof nach Art der Herrn-huter Brüdergemeine.
Theodor Storm verbrachte seine letzten Lebensjahre (1880-88) in Hanerau-Hademarschen. An den bedeutenden Dichter erinnern das Theodor-Storm-Haus und ein Denkmal auf dem Waldfriedhof.

Hohenwestedt
In der flachen Geestlandschaft weithin sichtbar ist die zipfelmützenförmige Turmhaube der Peter-und-Pauls-Kirche. Sie führt den Besucher zu einer hübschen Rokoko-Backsteinkirche, die seit 1770 das wohl über 1000 Jahre alte Dorf ziert. Im Heimatmuseum Burmesterhaus in der Friedrichstraße sind zahlreiche Ausstellungsstücke aus der langen Geschichte zusammengetragen, von vorgeschichtlichen Artefakten über ländliches Mobiliar bis zu altem handwerklichem Arbeitsgerät von Webern, Blaudruckern oder Böttchern.

Boxberg
Mit gut 77 m Gipfelhöhe ist die Moränenkuppe zwar nicht die höchste Erhebung der Hohenwestedter Geest, doch eine der ganz wenigen im mittleren Holstein, die das Prädikat Berg verdienen. Steil steigen die durch eiszeitliche Schmelzwasserbäche zerfurchten Hänge bis zu dem von einem mächtigen Findling gekrönten Gipfel an, der einen herrlichen Rundblick über das flache Land bietet. Wo der Pfad vom Wanderparkplatz an der B 430 hinaufführt, wachsen nur einzelne Bäume, darunter einige Buchen, denen der "Booksberg seinen Namen verdankt.

Heuhotel Höret
Anke Lucht Dorfstr. 12 24594 Morel T. 04871/4150 Ein uriges Vergnügen: übernachten auf dem Heuboden eines Bauernhofs (Schlafsack erforderlich)



Info
Anfahrt
Auf der A 7 Hamburg -Flensburg bis zur Abfahrt Neumünster-Mitte, weiter auf der B 430 in Richtung Hohenwestedt
Auskunft
Tourismusgemeinschaft Mittelholstein e. Niedernstr. 6 24589 Nortorf
T. 04392/89610 Fax 04392/59611







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