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Alter Jüdischer Friedhof

Alter Jüdischer Friedhof



An der Großen Hamburger Straße, südlich der Sophienkirche, liegt der älteste jüdische Friedhof Berlins. Der Große Kurfürst hatte 1671 durch ein Edikt 50 aus Wien vertriebenen jüdischen Familien gestattet, sich in der Mark Brandenburg niederzulassen. In Berlin wurde den Juden eine eigene Wohnslraße zugewiesen, die Judcngassc. Am 10. September 1671 erhielten die beiden ersten jüdischen Familien Schutzbriefe des Kurfürsten.

Damit beginnt die Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Berlin in der neueren Zeit.
Zunächst war es den Berliner Juden noch nicht erlaubt, für ihre Gottesdienste eine Synagoge zu bauen. 1672 jedoch durften sie einen eigenen Friedhof anlegen. Bis zur Schließung des Friedhofs im Jahre 1827 wurden hier etwa 12000 Verstorbene beigesetzt. Zu ihnen zählt auch der Philosoph Moses Mendelssohn, der 1743 im Alter von 14 Jahren nach Berlin gekommen war. Mendelssohn schloß Freundschaft mit Friedrich Nicolai und Gotthold Ephraim Lessing; er wurde einer der großen Vertreter der Aufklärung und ein Vorkämpfer der Judenemanzipation. 1827 wurde der Friedhof geschlossen; für neue Begräbnisstätten stand kein Platz mehr zur Verfügung. Im Gegensatz zur christlichen Tradition ist es für Juden undenkbar, Gräber nach einer gewissen Zeit einzuebnen und erneut zu belegen.




Die Grabstätte ist nach jüdischem Glauben ein »Land von Dauer«, hier soll die »ewige Ruhe« gewährleistet sein. Der Eingang des Friedhofs lag ehemals neben dem jüdischen Altersheim, das 1828 eröffnet worden war und 1894 erweitertwurde.

Die Gestapo machte 1942 aus dem Heim ein Sammellager für die zur Deportation bestimmten Juden. Gleichzeitig erfolgte die Verwüstung des Friedhofs. 1945 diente das Gelände noch einmal als Begräbnisplatz; viele Tote der letzten Kriegstage beerdigte man hier in Massengräbern. Heule ist der ehemalige Friedhof an der Großen Hamburger Straße eine Grünanlage; nur das Gedenkgrab Moses Mendelssohns befindet sich noch dort.







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