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WIRTSCHAFTLICHE BILDUNG, RECHTSKUNDE UND STAATSBURGERKUNDE

WIRTSCHAFTLICHE BILDUNG, RECHTSKUNDE UND STAATSBÜRGERKUNDE

4. KLASSE


1    Einführung

1.1    Unternehmensführung



1.2    Planen und Steuern

Planen ist das systematische Festlegen von Zielen und der dafür notwendigen Mittel.

1.3    Gesamtplan und Teilplan

Zusammenhang wichtiger betrieblicher Teilpläne:

Das von der zeitlichen Wirkungshierarchie her gegebene Steuerungssystem:

Führungsaufgabe

Instrument

strategische Planung

Leitbild, Gruppenkonzept, Bereichskonzepte, Firmenkonzepte

Strategien und Eckwerte(Marktforschung, MbO)

operative Planung

3-Jahrespläne gemäß zu erstellenden Richtlinien

Frühwarnung, MIS

kurzfristiges Informationssystem; Markt-, Konkurrenz- und Technologiebeobachtung

Budgetierung

Jahresbudgets gemäß zu erstellenden Richtlinien

Führung mit individuellen Zielen(MbO)

Zielerarbeitungsrichtlinie und Zielvereinbarung, Maßnahmenbestimmung, Fortschrittskontrolle

Controlling

Soll-Ist-Vergleich und Berichtswesen

Leistungsbeurteilung und Gehaltssystem

Qualifikationssystem, Gehaltssystem(Stellenbewertung)

Führungskräfteplanung, -entwicklung und -ausbildung

Potentialerfassung, Bedarfsplan, individuelle Entwicklungsplanung, Managementschulung, allgemeine Mitarbeiterschulung

Dispositive Systeme

Produktentwicklung, Produktionsplanung und -steuerung, Auftragsabwicklung. Logistik, Informatik, Liquiditätssteuerung, Marktbearbeitung jeweils nach den entsprechenden Systemen und Richtlinien

Projektmanagement

Projektmanagementrichtlinie(Manual)

Organisationsplanung, Aufgaben und Stellenstrukturierung

Organisationskonzept und Handbuch, Funktionsdiagramm

Stellenorganisation

Stellenbeschreibung, Stellenanforderungsprofil

Persönliche Arbeitsmethodik

Arbeitstechniksystem

wichtige Führungsaufgaben und ihre Instrumente

Budgetierung:

beginnt im Verkauf(Absatzplanung) --> Leistungsplan(Personal, Material, Betriebsmittel) --> Finanzplan(Ergebnisplan)

Kernkompetenz:

Erfahrung und das Wissen, auf welche sich die unternehmerische Tätigkeit aufbaut

Management Information System (MIS):

Verdichtung nach oben

wichtigste Informationen sind: Auftragseingang, Umsatz und Kosten

2    Rechtsformen von Betrieben

2.1    Historische Entwicklung

·     Einzelunternehmen

·     Zusammenschluß mehrerer Personen

·     Teilung von Finanzierung und Mitarbeiter(KG und stille Genossenschaften)

·     Trennung zwischen finanzierenden und führenden Personen

2.2    Kriterien der Auswahl

·     Haftung(Risiko, Gewinnteilung)

·     Leitungsbefugnis

·     Finanzierungs- und Kreditmöglichkeiten

·     Aufwendungen für die Rechtsform

-     Gründungskosten

-     Steuer

-     Publizierungen

2.3    Rechtsformen

2.3.1    Einzelunternehmen

·     ursprüngliche Form und überwiegender Teil der Unternehmen

·     alleinige Leitungs- und Entscheidungsbefugnis

Vorteile:

·     geringe Gründungskosten

·     steuerlich günstig

·     gute Kreditwürdigkeit

Nachteile:

·     unbeschränkte Haftung

2.3.2    Personengesellschaften

2.3.2.1    Gesellschaft bürgerlichen Rechts

·     keine Rechtspersönlichkeit

·     nur Zusammenschluß mehrerer Personen zur Verfolgung eines Erwerbszwecks

·     Gründung erfolgt auf Basis eines formlosen Vertrags(z.B.: Arbeitsgemeinschaft (ARGE), Arztepraxis, Interessensgemeinschaft)

2.3.2.2    offene Erwerbsgesellschaft OEG

·     auch für Nichtvollkaufleute

·     Name mindestens eines Gesellschafters

·     Gründung durch formfreien Gesellschaftsvertrag

·     Gesellschaftsvermögen wird durch die Einlage der Gesellschafter begründet

Vorteile:

·     breite Haftungsbasis

·     kostengünstige Rechtsform

·     Mitarbeit aller Gesellschafter

Nachteile:

·     hohes Risiko, da jeder für den anderen mithaftet

2.3.2.3    offene Handelsgesellschaft OHG

·     zum Betrieb einer Vollhandelsgesellschaft

·     Name mindestens eines Gesellschafters

·     Gründung durch formfreien Gesellschaftsvertrag

·     Gesellschaftsvermögen wird durch die Einlage der Gesellschafter begründet

Vorteile:

·     breite Haftungsbasis

·     kostengünstige Rechtsform

·     Mitarbeit aller Gesellschafter

Nachteile:

·     hohes Risiko, da jeder für den anderen mithaftet

2.3.2.4    Kommanditgesellschaft KG

·     besteht aus:

-     Komplementär(wirklicher Unternehmer): haftet unbeschränkt

-     Kommanditist(Gönner): meist der Kapitalgeber, haftet bis zu der im Handelsregister eingetragenen Einlage

·     muß im Handelsregister eingetragen sein

·     Gewinnverteilung soll im Gesellschaftsvertrag geregelt werden

·     Gesellschafter können auch juristische Personen sein

Vorteile:

·     geringer Gründungsaufwand

·     günstige Möglichkeit der Kapitalbeschaffung

·     keine laufenden Kosten für die Rechtsform

·     einfache Besteuerung

Nachteile:

·     Vollhaftung des Komplementärs

2.3.2.5    stille Gesellschaft

·     stille Gesellschaft ist Innengesellschaft

·     Unterschied zum Darlehen

-     Darlehen ist mit festgelegtem Zinssatz

-     stille Gesellschafter bekommen nur Gewinnanteile

·     echte stille Gesellschaft

-     am Gesellschaftserfolg nicht am Geschäftsvermögen beteiligt

-     Gewinnanteile unterliegen der Kapitalertragsbesteuerung

·     unechte stille Gesellschaft

-     am Gesellschaftserfolg und an Gesellschaftsvermögen beteiligt

-     Einkünfte daraus gelten als "Einkünfte aus Gewerbebtrieben"

Vorteile:

·     günstige Form der Fremdfinanzierung, kein offenes, erkennbares Gesellschaftsverhältnis

2.3.3    Kapitalgesellschaft

2.3.3.1    Aktiengesellschaft

·     ist eine juristische Person(siehe 2.4)

·     Einlage der meist vielen Gesellschafter(Aktie) zerlegtes Grundkapital

·     Gründung:

-     relativ hoher Zeitaufwand

-     nicht unbeträchtliche Kosten

-     Gesellschaftsvertrag heißt Satzung

-     für Gründung sind mindestens 2 natürliche bzw. juristische Personen Voraussetzung, spätere Vereinigung zur Einmanngesellschaft ist möglich

·     Grundkapital:

-     mindestens 1 Million Schilling

-     durch Aktien mit Nennwert

·     Hauptversammlung:

-     einmal jährlich alle Aktionäre

-     Aufgaben:

·     Wahl des Aufsichtsrates

·     Beschlußfassung über Gewinnverteilung

·     Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates

·     Beschlüsse über Satzungsänderungen

-     Stimmrecht ist 1 Stimme pro Aktie

-     gestaffelte Minderheitenrechte

·     Aufsichtsrat

-     auch Arbeitnehmervertreter

-     Überwachung der Geschäftsführung

-     Bestellung und Abberufung des Vorstands

-     Prüfung des Jahresabschlusses

·     Vorstand

-     Geschäftsführung meist mit detailliertem Vertrag

-     Aufstellen des Jahresabschlusses

-     Gewinnverwendungsvorschlag

-     Informationspflicht zum Aufsichtsrat

-     Einberufung der Hauptversammlung, wenn großer Verlust zu erwarten ist

-     unverzügliche Beantragung des Konkurs- und Ausgleichsverfahrens

·     Aktie

-     Inhaberaktie(Stammaktie): Inhaber nicht namentlich genannt

-     Namensaktie(Stammaktie): auf Namen genannt

-     Vorzugsaktie:

·     z.B.: bevorzugte Gewinnausschüttung

·     meist ohne Stimmrecht

-     verbunden mit Aktie ist der Gewinnanteilsschein auch Coupon

-     mittels Coupon werden Dividenden ausbezahlt

Vorteile:

·     breite Finanzierungsbasis

·     gute Kontrollmöglichkeiten

·     größtmögliche Trennung von Leitung und Eigenkapital

·     International gebräuchlich

·     Dynamik der Börsen

Nachteile:

·     nur für große Gesellschaften geeignet

·     Doppelbesteuerung

·     Hohe Kosten

-     Gründung

-     Versammlungen

-     Publikationen

·     Schwerfälligkeit der Organisation

2.3.3.2    Ges. m. b. H.

·     Geschäftsführer - handelsrechtlich

-     im Handelsregister eingetragen

-     meist mit detailliertem Vertrag

-     mit Privatvermögen haftbar

-     gesetzliche Rechte und Pflichten

-     Leitet das Unternehmen

·     Gesellschafterversammlung

-     Prüfung des Rechnungsabschlusses

-     Verteilung des Gewinns

-     Bestellung des Geschäftsführers

·     Aufsichtsrat

-     Stammkapital größer als 1 Million Schilling oder mehr als 50 Gesellschafter oder mehr als 300 Mitarbeiter

·     Haftung

-     beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen

-     zusätzliche Haftungszusagen der Gesellschafter

·     Finanzierung

-     Übliche Eigen und Fremdfinanzierung

-     Kapitalherabsetzung nur bei vorhergehender Handelsregisteranmeldung und öffentlicher Bekanntmachung

Vorteile:

·     Haftung

·     Finanzierung

·     geringerer Aufwand gegenüber Aktiengesellschaft

·     einfache Gründung

·     leichte Überschaubarkeit

·     für kleinere Unternehmen mit schmälerer Kapitelbasis

·     für Tochterunternehmen

Nachteile:

·     Doppelbesteuerung

·     Fremdfinanzierung für Kleinunternehmen

·     Bonität(Kreditwürdigkeit) beschränkt

2.3.4    Mischformen und Doppelgesellschaften

2.3.4.1    Ges. m. b. H. und Co. KG

·     ist eine KG mit einer Ges.m.b.H. als Komplementär

·     es kann auch einziger Kommanditist auch einziger Gesellschafter der Ges.m.b.H. sein

Vorteile:

·     Haftungsbeschränkung

·     Ges.m.b.H. darf sich eines außenstehenden gewerberechtlichen Geschäftsführer bedienen, daher ist ein Befähigungsnachweis der Gesellschafter nicht erforderlich

·     leichtere Regelung der Nachfolgeschaft

·     keine Doppelbesteuerung der Personengesellschaft

Nachteile:

·     mangelndes Vertrauen der Kreditgeber und der Kunden

2.3.4.2    Doppelgesellschaften

·     Produktions-Kapitalgesellschaft

·     Vertriebs-Personengesellschaft

2.3.5    Genossenschaften

·     nicht geschlossene Mitgliederzahl

·     wirtschaftlicher Verein und juristische Person

·     Generalversammlung

·     Aufsichtsrat

·     Vorstand

·     Haftung(auch unbeschränkt möglich)

·     breite Finanzierungsmöglichkeit

·     nachteilig sind Prüfungskosten

Genossenschaften sollten Landwirte und kleinen Gewerbetreibenden ermöglichen, die Wahrung der eigenen Selbständigkeit im Wettbewerb großer Unternehmen zu bestehen.

2.3.6    öffentliche Betriebe

·     Unterschied nach Zielsetzung

-     Erwerbsbetriebe

-     Betriebe nach dem Kostendeckungsprinzip

-     Zuschußbetriebe

·     Betriebe in privatrechtlicher Form

-     100% Beteiligungen z.B. ÖIAG

-     teilweise privatisierte Betriebe z.B. ÖMV

-     indirekt verstaatlichte Betriebe(über Bank)

·     Betriebe in nicht privatrechtlicher Form

-     ohne eigene Rechtspersönlichkeit z.B. Müllabfuhr, Wirtschaftshof, Post, ÖBB, Bundesforste

2.4    Juristische Person

·     eine rechtlich geregelte Organisation

·     ist rechtsfähig

·     ist Träger von Rechten und Pflichten

·     kann erben

·     kann im eigenem Namen klagen und geklagt werden

·     ist nicht deliktfähig, kann also nicht strafrechtlich verfolgt werden

3    Finanzierung

Unter Finanzierung versteht man die Mengen- und zeitgerechte Bereitstellung von Kapital. Das Finanzmanagement umfaßt zusätzlich Finanzanalyse, Finanzplanung, Finanzkontrolle und Informationswesen.

3.1    Bilanz

Mittelverwendung: Aktiva

·     Anlagevermögen

·     Umlaufvermögen

Mittelherkunft: Passiva

·     Eigenkapital

·     Fremdkapital

Bsp.: Betriebsgründung

Grundstückskosten

500.000,--

Kosten der Produktions- und Nebengebäude

1.500.000,--

Kosten der Maschinen und Werkzeuge

1.500.000,--

Gebühren, Abgaben, Rechtsanwaltskosten, Notarkosten,

200.000,--

Löhne und Gehälter einschließlich aller Nebenkosten

100.000,-- / Woche

Materialeinsatz beträgt auf Grund der Branchenerfahrung 50% von Personalkosten

sonstige Kosten

120.000,-- / Monat

·     Die vom Betrieb zu übernehmenden Aufträge können aller Voraussicht nach im Durchschnitt innerhalb von 2 Wochen ausgeführt werden.

·     Es ist damit zu rechnen, daß die fertiggestellten Erzeugnisse bis zur Lieferung(Montage) im Durchschnitt 1 Woche auf Lager liegen werden.

·     Den Abnehmern muß aller Wahrscheinlichkeit nach ein Zahlungsziel eingeräumt werden, welches im Durchschnitt mit 4 Wochen zu bemessen ist.

·     Der Rohstofflagerbestand soll einen Monatsbedarf decken.

Kapitalbedarf für Anlagevermögen:

Grundstückskosten

0,5 Mio.

(Miete)

Gebäude

1,5 Mio.

(Miete)

Maschinen

1,5 Mio.

(Leasing)

Summe

3,5 Mio.

Kosten der Unternehmungsgründung: 0,2 Mio.

Kapitalbedarf für Umlaufvermögen:

Ausgaben / Woche:

Löhne

0,1 Mio.

Material

0,05 Mio.

sonstige Kosten

0,03 Mio.

Summe

0,18 Mio.

Bindungsdauer:

Produktionsdauer

2 Wochen

Fertigteillager

1 Woche

Zahlungsziel

4 Wochen

Summe

7 Wochen

Kapitalbetrag für den Produktionsprozeß, Lagerung und Forderungen:

0,18 Mio. * 7 Wochen = 1,26 Mio.

Rohstofflager:

0,05 Mio. * 4 Wochen = 0,2 Mio.

Kapitalbetrag für Umlaufvermögen:

1,26 Mio. + 0,2 Mio. = 1,46 Mio.

Gesamtsumme:

3,5 Mio. + 1,46 Mio. + 0,2 Mio. = 5,16 Mio.

3.2    Finanzierungsformen, Systematik

·     Herkunft des Kapitals(Außenfinanzierung, Innenfinanzierung)

·     Rechtsstellung der Kapitalgeber(Eigenkapital, Fremdkapital)

·     Dauer der Kapitalbereitstellung

3.3    Innenfinanzierung

Instrumente:

·     Finanzmittelrückfluß(Vermögensumschichtung):

·     Finanzierung aus durch Vermögensverkauf freigesetzten Mitteln

·     Sale-Lease-back-Verfahren

·     Finanzierung durch Rationalisierungsmaßnahmen

·     Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten

Interne Kapitalbildung:

·     Selbstfinanzierung(Gewinnthesaurierung)

·     Finanzierung aus Rückstellungen

3.3.1    Selbstfinanzierung

·     Einbehalt des ausgewiesenen Gewinns

·     Bildung von stillen Reserven(Minderung des ausgewiesenen Gewinns) - Bewertungsspielraum

·     Wahl des Bilanzstichtages(z.B. in der Skiindustrie)

Vorteile:

·     stärkt Liquidität und Unabhängigkeit

·     erhöht Kreditwürdigkeit

Nachteile:

·     keine merkbare Zinsbelastung, Eigenkapital wird als kostenlos angesehen

3.3.2    Finanzierung aus Rückstellung

·     Steuerstundung(jährlich gewisser Betrag für spätere Unternehmungen)

3.3.3    Finanzierung durch Vermögensumschichtung

Anlagevermögen:

·     Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Kapital(Autos, Grundstücke, Wohnungen)

·     Beteiligungen auflösen

·     strategische Produktbereinigung(Verkauf einer Produktgruppe)

Umlaufvermögen:

·     Abbau der Forderungen(Mahnungen)

·     Abbau von Vorräten(Lagerverminderung)

·     Sale-Lease-back-Verfahren

Möglichkeiten des Abbaus von Vorräten:

·     genauere PPS-Planung

·     Just-In-Time-Lieferung(Material kommt am Einlieferungstag gleich in die Fertigung

·     auftragsbezogene Produktion(nicht für das Lager produzieren) durch Vertrag. Pennalen, Integration ins Informationssystem, Qualitätssicherung, externe Lagerhaltung

·     Abverkauf/Sonderangebote

3.3.4    Finanzierung aus Abschreibungen

Grundsätzlich dienen die Abschreibungsgegenwerte zur Ersatzbeschaffung der Abschreibungsobjekte. Diese laufend anfallenden Beträge dürfen, um die Substanzerhaltung zu gewährleisten, somit nicht ausgeschüttet werden. Sie werden allerdings erst zum Zeitpunkt der Ersatzbeschaffung benötigt. Zwischenzeitlich kann daher in andere Vermögensgegenstände investiert werden.

3.4    Außenfinanzierung - Kreditfinanzierung

Bei einem Kredit liegt kein Eigentumsrecht vor. Kredit ist ein Konzessualvertrag.

Kreditformen:

·     Darlehen

-     Verpflichtungen beginnen mit der Geldübergabe

-     Üblicherweise zur Finanzierung eines langfristigen Bedarfs

-     nicht wiederausnutzbar

·     Kredit

-     Verpflichtungen beginnen bereits bei der Vertragsunterzeichnung

-     flexibel gestaltbar und wiederausnutzbar

Instrumente der kurz- und mittelfristigen Kreditfinanzierung:

Der Kontokorrentkredit ist ein mit dem Kreditinstitut individuell ausgehandelter Betriebskredit, den der Kreditnehmer innerhalb der festgelegten Laufzeit durch Verfügung über sein Konto bis zum vereinbarten Limit in Anspruch nehmen kann.

Vorteile:

·     vergrößert die Dispositionsfreiheit und sichert die Zahlungsfähigkeit

·     der nicht ausgenutzte Teil ist Liquiditätsreserve

Kosten des Kontokorrentkredits:

·     Bereitstellungsprovisionen

·     Umsatzprovisionen

·     Überziehungsprovisionen

·     Kontrollführungsgebühren

·     Barauslagen wie Porto und Spesen

Der Lieferantenkredit ist ein kurzfristiger Kredit der durch Gewährung von Zahlungszielen, d.h. durch Verzögerung der Zahlung, der Unternehmung an den Lieferanten entsteht(ca. 30-60 Tage).

Bsp.: 14 Tage 3%, 60 Tage netto, 1.000.000,-

1,0 Mio.

60 Tage

- 14 Tage

0,97 Mio.

46 Tage

3 %

360 Tage

23,48 %

Sinn des Skontos:

·     Risikominimierung

·     Abbau der offenen Forderungen

·     Die Zahlung nach 60 Tagen netto ist ebenfalls nicht sicher

·     verhandlungstaktisch

3.4.1    Kurz- und mittelfristige Kreditfinanzierung

·     Wechselkredit(Diskontkredit)

Kreditinstitut kauft noch nicht fällige Wechsel

Vorteile:

-     in der Regel müssen keine Sicherheiten gestellt werden

-     die Kosten sind geringer als beim Kontokorrentkredit

-     sofortige Verfügbarkeit des Wechsels

·     Akzeptkredit(Betriebskredit)

Bank zahlt dem Wechselinhaber den Betrag der Fälligkeit

Vorteile:

-     die Kosten sind geringer als beim Kontokorrentkredit

-     in der Regel müssen keine Sicherheiten gestellt werden

·     Akkreditiv

Vereinbarung, der zu Folge eine gemäß den Weisungen eines Kunden(Akkreditiv-Auftraggeber) handelnde Bank(eröffnende Bank) gegen Übergabe bestimmter Dokumente, Zahlungen an einen dritten(Begünstigten) leistet, oder eine andere Bank(avisierende oder bestätigende Bank) zur Ausführung solcher Zahlungen ermächtigt

im allgemeinen 4 Beteiligte:

-     Importeur als Akkreditiversteller(Auftraggeber)

-     dessen Hausbank als Akkreditivbank(eröffnende Bank)

-     die Bank des Exporteurs als bestätigende Bank(auszahlende Bank)

-     der Exporteur als Akkreditivbegünstigten(Zahlungsempfänger)

Vorteile:

-     mehr Sicherheit für Exporteur und Importeur

Nachteile:

-     vorzeitige Zahlung notwendig

-     zusätzliche Kosten

·     Bankgarantie

Ein Kreditinstitut übernimmt mit einer Bankgarantie eine Bürgschaft bzw. eine Garantie dafür, daß der Kreditnehmer einer von ihm eingegangenen Verpflichtung einem dritten gegenüber nachkommt. Es wird die Kreditwürdigkeit zur Verfügung gestellt.

·     Lombardkredit

Die Sicherstellung ist ein Pfand

·     Vorauszahlung und Anzahlung von Kunden

·     Teilzahlungskredit

·     Vorauszahlung und Anzahlung von Kunden

Die Anzahlung von Kunden ist eine verhandlungstaktische Möglichkeit und besonders bei Spezialanfertigungen(z.B. Sondermaschinen und Anlagenbau) üblich. Weiters werden bei langfristigen Projekten Teilzahlungen und Anzahlungen gewährt. Im Prinzip ist es nicht nur eine Finanzierungsform sondern auch eine gegenseitige Geschäftsverflechtung.

Zahlungsauslösende Dokumente:

In der Regel sind zur Erwirkung der Zahlung eines Kunden neben einer Rechnung noch eine Reihe anderer Dokumente vorzulegen. Solche Dokumente sind beispielsweise:

·     Versand- und Lagerdokumente(Bill of Lading)

·     Prüfzeugnisse

·     Zolldokumente

·     Ursprungszeugnisse

·     Leistungsnachweis

·     Übernahmeprotokoll

·     Versicherungsnachweis

·     Bescheinigung von örtlichen Behörden, daß keine Steuer- und Sozialversicherungsrückstände bestehen

Zu achten ist auf korrekte Form und Bezeichnung der Dokumente, sowie ist zu vermeiden, daß das mitwirken des Kunden notwendig ist.

Incoterms:

Bei den Incoterms handelt es sich um eine von der internationalen Handelskammer in Paris vorgenommenen Normung verschiedener Handelsklauseln. Sie regelt:

·     Lieferverpflichtung(Lieferart und -ort)

·     Gefahrenübergang

·     Kostenverteilung zwischen Versendung und Ankunft

·     Warenbeförderungspflicht(z.B. ab Werk)

·     Durchführung von Formalitäten und die Begleichung der Nebenspesen

Abkürzungen: EXW(ab Werk); FOB(frei an Bord); CIP(frachtfrei versichert)

3.4.2    Langfristige Kreditfinanzierung

Hypothekardarlehen:

·     nur gegen grundbücherliche Sicherheit

·     nur von befugten Banken

·     Laufzeit 15-20 Jahre

langfristiger Kredit:

·     Wird in der Regel nur gegen Sicherheit gewährt und ist für Klein- und Mittelbetriebe interessant

Anleihen:

·     werden ausgegeben von Staat, Gemeinde, Banken, Großindustrie

3.4.3    Sonderformen

3.4.3.1    Leasing

ist eine spezielle Form der Beschaffung von Investitionsgütern. Es ermöglicht die Benutzung einer Sache gegen Bezahlung einer Leasingrate. Der Benutzer ist nicht Eigentümer. Bespiele sind:

·     bewegliche Wirtschaftsgüter(Maschinen, EDV, Einrichtungen)

·     PKW, LKW

·     Immobilien

Vorteile:

·     beschränkte Haftung, da nicht Eigentümer

·     Investitionen können aus Erträgen finanziert werden

·     Steuervorteil 40/90(d.h. früher abschreibbar)

·     kein Verwertungsrisiko

Einteilungen:

·     Equipment Leasing                        }

·     Immobilien Leasing                                  } Objekt

·     Operating Leasing inklusive Service und eventuell Personal      }

·     Maintenance Leasing inklusive normale Wartung                       } Wartungvereinbarung

·     Financial Leasing                                                              }

nach Ablauf des Vertrages kann man:

·     weiter leasen

·     an Leasinggesellschaft zurückgeben

·     ankaufen

3.4.3.2    Factoring

darunter wird der Verkauf von Forderungen verstanden. Das Ausfallrisiko wird nicht immer übernommen.

Vorteile:

·     bei ca. 80% der Forderungen unproblematisch

·     gewisse Dienstleistungsfunktion

Zinssatz 1-2% über dem Bankzinssatz; Factoring-Gebühr für die Dienstleistung 0,5-3% des Fakturenumsatzes; Kosten für Übernahme des Ausfallrisikos 0,1-1%

Besonders das Export-Factoring beginnt sich immer mehr durchzusetzen, da die Zahlungsrisken, vor allem für kleinere Unternehmungen stark gesenkt werden können.

3.5    Finanzierungsgrundsätze

·     langfristig gebundenes Vermögen soll mit langfristig rückzahlbarem Kapital finanziert werden(Eigenkapital bzw. langfristige Bankkredite)

·     Ein Unternehmen soll nur so viel Kredit aufnehmen wie zur Gewährleistung des reibungslosen Betriebsablaufes erforderlich ist.

·     2:1 rule; die halbe Summe des Umlaufvermögens soll mit kurzfristigem Fremdkapital, der Rest mit langfristigem finanziert werden.

·     das Anlagevermögen ist mit Eigenkapital, das Umlaufvermögen mit Fremdkapital finanziert worden.

·     das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital soll bei Finanzierung so gestaltet sein, daß in Abhängigkeit vom jeweiligen Marktzinsfuß die größtmögliche Rentabilität des Eigenkapitals erreicht wird(Leverage-Effekt).

Anlagevermögen

Eigenkapital

Eigenkapital

Umlaufvermögen

langfristiger Kredit

Fremdkapital

kurzfristiger Kredit

Bsp.:

10 Mio. Eigenkapital

3 Mio. = 30 % Zinsen

20 Mio. Fremdkapital

10 % Zinsen = 2 Mio.

5 Mio.             Gewinn

·     die Erneuerung des Betriebsvermögens soll aus dem Cash-Flow(Gewinn) durchgeführt werden, während die Vergrößerung des Betriebsvermögens aus neuem Eigen- und Fremdkapital erfolgen soll.

3.6    Finanzplanung

Aufgaben:

·     Ermittlung des Bedarfs an Finanzierungsmitteln

·     Planung und Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit

·     Ermittlung der optimalen Finanzierungsform

Ermittlung des Finanzbedarfs:

·     direkte Ermittlung: Cash-Flow = Einnahmen - Ausgaben

·     indirekte Ermittlung: Cash-Flow = Jahresüberschuß + nicht ausgabewirksame Aufwendungen - nicht einnahmewirksame Erträge

Cash Flow(Saldo I)

+/-

Veränderungen im kurzfristigen Bereich

Ein- und Auszahlungen die zu Veränderungen im Umlaufvermögen und den kurzfristigen Verbindlichkeiten(Rückstellungen) führen

Saldo II

+/-

Veränderungen im langfristigen Bereich

Saldo III

+/-

Veränderungen aus der Gesellschaftsphäre

Saldo IV

Zahlungsbedarf bzw. -überschuß der Periode

4    Betriebliches Rechnungswesen

Buchhaltung

Kostenrechnung

Statistik

Planung

Zeitrechnung, die den Betriebserfolg für eine bestimmte Zeit ermittelt

Stückrechnung, mit deren Hilfe der Preis der Erzeugnisse berechnet wird

Vergleichsrechnung

dient als Entscheidungshilfe

Gründe einer Buchhaltung:

·     Einblick(Transparenz der Aufzeichnungen und Bücher)

·     Überblick(Inventarium und Gewinn)

·     Ordnung und Kontrolle

·     Gesetz(Bundesabgabenordnung, Handelsgesetzbuch, Einkommenssteuergesetz)

Gesetzliche Vorschriften:

·     für Vollkaufleute im Handelsgesetzbuch: regelmäßige Bilanzierungsvorschrift

·     für Minderkaufleute(Mindestumsatz < 3,5 Mio. ÖS und Betriebsvermögen < 0,9 Mio. ÖS und Gewinn < 0,195 Mio. ÖS):

-     Mindestaufzeichnungen

-     Einnahmen-Ausgabenrechnung, umfaßt Kassabankbuch, Wareneingangsbuch, Anlagenverzeichnis, Umsatz- und Vorsteueraufzeichnungen, Inventuraufzeichnungen, Lohnkonten

·     für Minderkaufleute(wenn >):

-     doppelte Buchhaltung, jede Buchung wird einmal im Soll und einmal im Haben durchgeführt, gute Kontrollmöglichkeit da Soll-Haben-Gleichheit)

Formvorschriften der Buchhaltung:

·     Bücher müssen in einer lebenden Fremdsprache geführt werden

·     zeitgerecht und vollständig

·     keine Buchung ohne Beleg

·     keine Leerzeilen und kein Darüberschreiben

·     in ÖS

·     Aufbewahrungszeit: 7 Jahre

·     Bücher müssen gebunden sein und fortlaufende Numerierung haben

·     lose Blätter müssen im Register zusammengefaßt sein

Folgen bei Nichteinhaltung:

·     in Konkursverfahren gilt dies als fahrlässige Krida

·     die Finanzbehörde erkennt die Buchhaltung nicht mehr an, Finanzbehörde schätzt

Inventur und Inventar:

Zur Geschäftseröffnung und zum Schluß eines Rechnungsjahres hat der Betrieb sein gesamtes Vermögen und seine Schulden aufzunehmen. Diese Aufnahme nennt man Inventur.

Vermögen

Schlußkapital

- Schulden

- Anfangskapital

Eigenkapital

+/- Privatentnahmen und -einlagen

Gewinn

Grundsätze der Bilanz:

·     Bilanzklarheit: die Bilanz ist klar und übersichtlich aufzustellen

·     Bilanzwahrheit: dies verlangt eine unverfälschte und vollständige Darstellung

·     Bilanzkontinuität: die Beibehaltung einheitlicher Grundsätze

·     Bilanzvorsicht: sie verlangt, im Interesse des Gläubigerschutzes, daß der Kaufmann sich nie reicher, wohl aber ärmer darstellen darf als er wirklich ist

·     Imparitätisches Realisationsprinzip: es verlangt, daß Verluste, die in der Abschlußperiode noch nicht eingetreten sind, aber in Zukunft eintreten könnten schon in der Abschlußperiode als Aufwand ausgewiesen werden

Bilanzgleichgewicht:

(bilancia=Waage)

Bsp.:

1.   Kunde zahlt 5.000,-

2.   neue Maschine um 30.000,-

3.   Schuldwechsel(15.000,-) an Lieferant

4.   Schuldwechsel bar auszahlen

Bilanz vom 1.1.1995

Aktiva

Passiva

Grundstücke/Gebäude

885.000,-

Eigenkapital

1.150.000,-

Betriebsausstattung

156.000,-

Darlehen

300.000,-

186.000,-

330.000,-

Waren/Material

364.000,-

Schuldwechsel

0,-

Kassa

35.000,-

15.000,-

20.000,-

0,-

Bankguthaben

90.000,-

Lieferverbindlichkeiten

160.000,-

95.000,-

145.000,-

Lieferforderungen

110.000,-

Summe

1.610.000,-

105.000,-

1.640.000,-

Summe

1.610.000,-

1.625.000,-

1.640.000,-

1.625.000,-

4.1    Das Konto

Kassa

Soll

Haben

Anfangsbestand

Beträge die den Anfangsbestand verringern

Beträge die den Anfangsbestand erhöhen

Saldo

Bilanz

Anlagevermögen

Eigenkapital

Umlaufvermögen

Fremdkapital


Soll

Haben

Anfangsbestand

+

-

aktive Bestandskonten

Soll

Haben

Anfangsbestand

-

+

passive Bestandskonten


4.1.1    Vorgehen bei Buchung von Geschäftsfällen

1.   Welche Konten werden angesprochen(z.B. Kassa, Materialvorrat, Bank, Darlehen, )

2.   Um welche Kontoarten handelt es sich(aktive oder passive Bestandskonten)

3.   Was verändert sich auf den einzelnen Konten(+ oder -)

4.1.2    Allgemein gültige Buchungsregeln

1.   Es werden mindestens 2 Konten angesprochen

2.   Es wird zumindest einmal im Soll und einmal im Haben gebucht

3.   Summe vom Soll = Summe vom Haben

4.1.3    Buchungsbeispiele

4.1.3.1    Beispiel 1

1.   Materialeinkauf um 10.000,- mit Barzahlung


Kassa, a.B.

10.000,-


Material, a.B.

10.000,-


4.1.3.2    Beispiel 2

1.   Materialeinkauf um 50.000,- mit Barzahlung von 30.000,-

2.   20.000,- in 60 Tagen netto

3.   10.000,- aufs Konto einzahlen


Kassa, a.B.

30.000,-

20.000,-

10.000,-

Bank, a.B.

10.000,-


Material, a.B.

50.000,-


Lieferverbindlichkeit., p.B.

20.000,-

20.000,-


4.1.3.3    Beispiel 3

1.   Materialkauf um 40.000,- mit Wechselausstellung


Wechsel, p.B.

40.000,-


Material, a.B.

40.000,-


4.1.3.4    Beispiel 4

1.   Maschinenkauf um 100.000,- mit Barzahlung von 20.000,- und 30.000.- Banküberweisung

2.   50.000,- in 30 Tagen netto


Kassa, a.B.

20.000,-

50.000,-

Maschinen, a.B.

100.000,-


Lieferverbindlichkeit., p.B.

50.000,-

50.000,-


Bank, a.B.

30.000,-


4.1.3.5    Beispiel 5

1.   Bilanz aufteilen in einzelne Bestandskonten

Bilanz vom 31.12.1994

Bargeld 100.000,-

Eigenkapital 200.000,-

Geschäftsausstattung 200.000,-

Darlehen 130.000,-

Material 60.000,-

Lieferverbindlichkeiten 30.000,-


Kassa, a.B.

100.000,-

Eigenkapital, p.B.

200.000,-


Geschäftsausstattung, a.B.

200.000,-

Darlehen, p.B.

130.000,-


Material, a.B.

60.000,-

Lieferverbindlichkeit., p.B.

30.000,-


4.1.3.6    Beispiel 6

1.   Bilanz aufteilen in einzelne Bestandskonten

2.   Bankeinzahlung 20.000,-

3.   Einkauf von Waren um 20.000,- in 60 Tagen netto

4.   Aufnahme eines Darlehens um 40.000,-

5.   Einkauf von Material um 10.000,- mit Barzahlung

Bilanz vom 31.12.1994

Kassa 100.000,-

Kapital 320.000,-

Geschäftsausstattung 100.000,-

Waren 70.000,-

Material 50.000,-


Kassa, a.B.

100.000,-

20.000,-

40.000,-

10.000,-

Material, a.B.

50.000,-

10.000,-

Lieferverbindlichkeit., p.B.

20.000,-


Geschäftsausstattung, a.B.

100.000,-

Kapital, p.B.

320.000,-

Darlehen, p.B.

40.000,-


Waren, a.B.

70.000,-

20.000,-

Bank, a.B.

20.000,-


4.1.3.7    Beispiel 7

1.   Einkauf von Waren um 5.000,- mit Barzahlung

2.   Geschäftsausstattung um 10.000,- in 60 Tagen netto

3.   Abhebung von Bank 2.000,-

4.   Einkauf von Material um 7.000,- in 60 Tagen netto

5.   Tilgung von Lieferverbindlichkeiten um 9.000,- von Bank

Bilanz vom 1.1.1994

Gebäude 300.000,-

Lieferverbindlichkeiten 250.000,-

Geschäftsausstattung 190.000,-

Eigenkapital 740.000,-

Waren 200.000,-

Kassa 20.000,-

Bankguthaben 50.000,-

Material 230.000,-


Gebäude, a.B.

300.000,-

300.000,-

300.000,-

Saldo 300.000,-

Lieferverbindlichkeit., p.B.

250.000,-

10.000,-

7.000,-

9.000,-

9.000,-

267.000,-

Saldo 258.000,-

Material, a.B.

230.000,-

7.000,-

237.000,-

237.000,-

Saldo 237.000,-


Geschäftsausstattung, a.B.

190.000,-

10.000,-

200.000,-

200.000,-

Saldo 200.000,-

Bank, a.B.

50.000,-

2.000,-

9.000,-

50.000,-

11.000,-

Saldo 39.000,-

Eigenkapital, p.B.

740.000,-

740.000,-

740.000,-

Saldo 740.000,-


Waren, a.B.

200.000,-

5.000,-

205.000,-

205.000,-

Saldo 205.000,-

Kassa, a.B.

20.000,-

5.000,-

2.000,-

22.000,-

5.000,-

Saldo 17.000,-


Bilanz vom 31.12.1994

Gebäude 300.000,-

Lieferverbindlichkeiten 258.000,-

Geschäftsausstattung 200.000,-

Eigenkapital 740.000,-

Waren 205.000,-

Kassa 17.000,-

Bankguthaben 39.000,-

Material 237.000,-

998.000,-

998.000,-

4.2    Umsatzsteuer(Mehrwertsteuer)

4.2.1    Wesen der Umsatzsteuer

Die Umsatzsteuer ist eine Verbrauchssteuer, die der Konsument(private Letztverkäufer) bezahlen muß. Sie muß verrechnet werden bei Eigenverbrauch und bei Verkauf von Waren und Leistungen. Das heißt für ein Unternehmen ist die Umsatzsteuer ein Durchlaufposten, das heißt sie beeinflußt den Gewinn in keiner Weise.

Die Umsatzsteuer, die der Unternehmer einem anderen Unternehmer bezahlt, wird als Vorsteuer bezeichnet. Die Umsatzsteuer, die der Unternehmer von einer anderen Person bekommt wird als Umsatzsteuer bezeichnet. Die Mehrwertsteuer ist der gebräuchlichere Name der Umsatzsteuer. Die Vorsteuer wird auf das Konto Finanzamt/Vor­steuer(FA/Vst.) auf der Soll-Seite gebucht, es ist ein aktives Bestandskonto. Die Umsatzsteuer wird auf das Konto Finanzamt/Umsatzsteuer(FA/Ust.) auf der Haben-Seite gebucht, es ist ein passives Bestandskonto.

4.2.1.1    Beispiel 8 - 20% Umsatzsteuer

1.   Materialkauf um 10.000,- netto

2.   Geschäftsausstattung um 8.000,- netto

3.   Warenkauf um 25.000,- netto mit Barzahlung von 10.000,- und den Rest in 60 Tage netto

4.   Geschäftsausstattung um 90.000,- netto mit Barzahlung von 10.000,- Wechselausstellung um 50.000,- und Rest in 60 Tagen netto


Material, a.B.

10.000,-

Geschäftsausstattung, a.B.

8.000,-

90.000,-

Wechsel, p.B.

50.000,-


Kassa, a.B.

12.000,-

9.600,-

10.000,-

10.000,-

Waren, a.B.

25.000,-


FA/Vst., a.B.

2.000,-

1.600,-

5.000,-

18.000,-

Lieferverbindlichkeit., p.B.

20.000,-

48.000,-


4.3    Erfolgskonten

4.3.1    Beispiel 9

1.   Materialkauf um 30.000,- + 20% auf Ziel - erfolgsneutrale Buchung

2.   Miete von 3.000,- + 10% mit Barzahlung

3.   Versicherung von 2.500,- mit Barzahlung

4.   Rechnung in Höhe von 10.000,- + 20% für Provisionserlös legen


Material, a.B.

30.000,-

Kassa, a.B.

3.300,-

2.500,-


Lieferverbindlichkeit., p.B.

36.000,-

Lieferforderung, p.B.

12.000,-


FA/Vst., a.B.

6.000,-

300,-

FA/Ust., p.B.

2.000,-


Aufwand:


Miete

3.000,-


Versicherung

2.500,-


Ertrag:


Provisionserlöse

10.000,-


4.4    Aufwände und Erträge

4.5    Der Abschluß

4.5.1    Beispiel 10

1.   Stromrechnung 1.800,- brutto mit Barzahlung


Kassa, a.B.

1.800,-


Strom, AK

1.500,-


FA/Ust.

300,-


4.5.2    Beispiel 11

1.   Miete 8.000,- über Banküberweisung(10% Ust.)

2.   Provisionserlös 10.000,-(20% Ust.)

3.   Wareneinkauf um 10.000,- mit Lieferverbindlichkeiten(20% Ust.)

4.   Warenverkauf um 15.000.- bar(20% Ust.)


Bank, a.B.

8.800,-

12.000,-

18.000,-

Provisionserlöse, EK.

10.000,-

Erlöse, EK.

5.000,-


Miete, AK.

8.000,-

FA/Ust., p.B.

2.000,-

3.000,-

Waren, a.B.

10.000,-

10.000,-


FA/Vst., a.B.

800,-

2.000,-

Lieferverbindlichkeit., p.B.

12.000,-


4.6    Kontorahmen

Man unterscheidet in folgende Klassen:

·     aktive Bestandskonten(a.B.)

·     passive Bestandskonten(p.B.)

·     Aufwandskonten(AK.)

·     Ertragskonten(EK.)

Man unterscheidet in folgende Gruppen:

·     Personalaufwand

·     Materialaufwand

·     Vorräte

Untergruppen können dann für Werksaufträge oder Kostenstellen verwendet werden.

4.7    Kennzahlen der Bilanz

4.7.1    Rentabilität

4.7.2    Finanzierung

4.7.3    Umschlaghäufigkeit

4.7.4    Beispiel 12

Bilanz vom 31.12.1994

Gebäude, Grundstücke 1.100.000,-

Eigenkapital 865.000,-

Maschinen, Betriebsausstattung 370.000,-

langfristige Kredite 460.000,-

Kassa, Bank 15.000,-

Lieferverbindlichkeiten 60.000,-

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 200.000,-

Girokonto 850.000,-

Materialvorräte 320.000,-

Fertigwaren/Lager 230.000,-

2.235.000,-

2.235.000,-

Gewinn- und Verlustrechnung

Materialeinsatz 780.000,-

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen 2.850.000,-

Personalaufwand 1.385.000,-

Abschreibungen 135.000,-

sonstige Aufwände 370.000,-

Gewinn 180.000,-

2.850.000,-

2.850.000,-

                                     sehr gering

                         optimal 3-5/Jahr

5    Kostenrechnung

5.1    Allgemeines

5.1.1    Aufgaben

·     Sicherstellung der langfristigen, kaufmännischen Leistungsfähigkeit des Betriebes

·     Kontrolle der Betriebsgebahrung

·     Bereitstellung für Grundlagen zur Preisbildung

·     Bereitstellung für Unterlagen zur Planung des Betriebes

5.1.2    historische Entwicklung

1.   Kostenrechnung als vergangenheitsorientierte Gebahrensrechnung

-     periodenbezogene Kosten-Arten-Rechnung

-     durch Verfeinerung: Kosten-Stellen-Rechnung

2.   Kostenrechnung als gegenwartsorientierte Preisbildungsrechnung

-     Um mit kostendeckenden Prinzipien zu arbeiten ist es notwendig die Vollkosten eines Produktes zu wissen, aber der Preis wird immerhin noch(ausgenommen Monopole) letztendlich am Markt, d.h. nach Angebot und Nachfrage gebildet

3.   Kostenrechnung als zukunftsorientierte Planungskostenrechnung

-     Durch den Planungskostensatz ist es möglich einen laufenden Soll-Ist-Vergleich durchzuführen mit den frühestmöglich eine Abweichungsanalyse durchgeführt werden kann

5.2    Grundbegriffe

5.2.1    Kostenarten

1.   nach verbrauchten Gütern: Energie, Personal, Material, Kapital(Zinskostenabschreibung); sehr guter Ansatz sind die Kontonummern in der Buchhaltung

2.   nach Funktionen: Fertigungs-, Verwaltungs- und Beschaffungskosten

3.   nach Art der Verrechnung: Einzel- und Gemeinkosten

5.2.1.1    Einzelkosten

Sind jene Kosten die einem Erzeugnis unmittelbar zugerechnet werden können. Darunter fallen:

·     Fertigungsmaterial: sind unmittelbar für ein Erzeugnis(Kostenträger) verarbeitete Werkstoffe

·     Fertigungslöhne: unmittelbare Löhne des Herstellers

·     Sondereinzelkosten: Vorrichtungen, Werkzeuge, Lohnfertigungen, Provisionen, Transport- und Verpackungskosten

5.2.1.2    Gemeinkosten

Dazu zählen alle Kosten die in mehreren Erzeugnissen über einen Verteilerschlüssel zugeordnet werden können. Man unterscheidet:

·     Fertigungsgemeinkosten: Gehälter der Vorgesetzten

·     Materialgemeinkosten: Kosten der Beschaffung und Lagerung

·     Verwaltungs- und Vetriebsgemeinkosten

5.2.2    Kostenstelle

Kostenstellenstruktur:

Verrechnung der Einzel- und Gemeinkosten auf den Kostenträger:

Kostenstellen sind verantwortungsmäßig abgegrenzte Abrechungsbereiche. Zur verursachungsgemäßen Verrechnung der Kosten werden diese auf dem Kostenträger(hergestelltes Produkt, erbrachte Leistung) durchgeführt.

5.2.3    Gliederung der Kosten

5.2.3.1    Fixe und Variable Kosten

Beschäftigungsfixe Kosten fallen unabhängig vom Beschäftigungsgrad für den gleichen Zeitraum in gleicher Höhe an. Beschägtigungsvariable Kosten fallen in Abhängigkeit vom Beschäftigungsgrad steigend an.

fixe Kosten

variable Kosten

Zinsen

Fertigungmaterial

Miete

Fertigunglöhne

Instandhaltung

5.2.3.2    Sprungfixe Kosten

5.2.4    Kostenremanenz

erklärbar aufgrund:

·     rechtlicher Ursachen(Kündigungsfristen)

·     technischer Ursachen(Wiederverkauf)

·     sozialer Ursachen

·     psychologischer Ursachen(Arbeitsstreckung)

5.2.4.1    Grenzkosten:

Unter Grenzkosten sind jene Kosten zu verstehen welche bei einem zusätzlichen Stück zusätzlich anfallen.

5.2.4.2    Aufgaben-Aufwände-Kosten

Ausgaben sind ein Begriff der Geldrechnung und stellen jeden Geldabfluß aus dem Unternehmen dar(wie liquid ist man?). Aufwände sind ein Begriff der Buchhaltung und stellen den gesamten, in einer Abrechnungsperiode(Bilanzierungsperiode) bewerteten Güter- und Leistungseinsatz dar. Unter Kosten versteht man allgemein den Werteinsatz zur Erstellung von Leistungen.

5.2.5    Kapitalkosten

5.2.5.1    kalkulatorische Abschreibung

Sie berücksichtigt die Wertminderung während der Nutzungszeit.

Die Nutzungsdauer ist abhängig von der Art des Anlagenguts bzw. kann mittels eines Faktors der bertiebliche Einsatz mitberücksichtigt werden(1-Schichtbertieb1; 2-Schichtbetrieb0,75; 3-Schichtbetrieb0,6). Typische kalkulatorische Nutzungsdauern sind für Werkzeugmaschinen 10-15 Jahre, für CNC-Maschinen 3-6 Jahre und für PKW 3 Jahre.

5.2.5.2    Unterschied zwischen Buchhaltung und Kostenrechnung


Buchhaltung


Kostenrechnung


Abschreibungsbasis


Anschaffungswert zum Anschaffungszeitpunkt


Tageswert


Abschreibungsprozentsatz


wird hauptsächlich von den steuerrechtlichen Erfordernissen errechnet


nach den tatsächlichen betrieblichen Lebensdauern


Insbesondere bei Anlagengütern mit hohem technischem Fortschritt wird die degressive Abschreibung angewandt. Üblicherweise wird nach der Nutzungsdauer die halbe kalkulatorische Abschreibung weiter angesetzt.

5.2.5.3    kalkulatorische Zinsen

1.   In der Kostenträgerrechnung dürfen nicht nur Zinsen für aufgenommenes Fremdkapital eingehen, sondern es sind auch Zinsen für das dem Betrieb zur Verfügung gestellte Eigenkapital zu berücksichtigen.

2.   kurzfristige Schwankungen der Fremdkapitalzinsen sollen ausgeglichen werden.

3.   das betriebsnotwendige Kapital wird durch Hinzurechnung und -kürzung errechnet.

bebaute Grundstücke

200.000,-

Bankdarlehen

1.800.000,-

Gebäude

1.500.000,-

Lieferverbindlichkeiten

600.000,-

Maschinen

2.200.000,-

Schuldwechsel

100.000,-

Betriebs- und Geschäftsausstattung

400.000,-

sonstige Verbindlichkeiten

70.000,-

Material

150.000,-

Eigenkapital

2.080.000,-

Kassa

120.000,-

Lieferforderungen

80.000,-

4.650.000,-

4.650.000,-

Vermögensgegenstand

Buchwert

Umwertung +/-

Wiederbeschaffungswert

bebaute Grundstücke

200.000,-

+ 200.000,-

400.000,-

Gebäude

1.500.000,-

- 200.000,-

+400.000,-

1.700.000,-

Maschinen

2.200.000,-

+ 880.000,-

3.080.000,-

Betriebs- und Geschäftsaustattung

400.000,-

400.000,-

Material

150.000,-

150.000,-

Kassa

120.000,-

120.000,-

Lieferforderungen

80.000,-

80.000,-

5.930.000,-

- Fremdkapital

- 2.570.000,-

Verzinsungsbasis

3.360.000,-

bebaute Grundstücke: der Wert hat sich verdoppelt

Gebäude: im Wert von 200.000,- nicht genützt; Anschaffungsjahr-Index 1400%; Wiederbeschaffungsindex 1700%

1.500.000,-

-200.000,-

nicht genützt

1.300.000,-

= 1300%

1.700.000,-

= 1700%

Maschinen: Wert stieg von 125% auf 175%

125%

2.200.000,-

175%

3.080.000,-

Summe der Zinsen bei iK=9%:

Fremdkapitalzinsen

180.000,-

7 %

Zinsen für betriebsnotwendiges Eigenkapital

302.400,-

9 %

kalkulatorische Zinsen

482.400,-

5.2.5.4    kalkulatorische Abschreibung

-> Wiederbschaffungswert

5.2.5.5    kalkulatorisches Wagnis

Es stellt eine Art interne betriebliche Versicherung dar, und soll jene im Betrieb vorkommenden Risiken decken, die durch Versicherungen nicht vernünftig versicherbar sind. Während die Schadensfälle der Bilanz die tatsächlich auftretenden Schäden einer Bilanzperiode beinhalten umfaßt das kalkulatorische Wagnis nur Durchschnittswerte. Typische Schäden:

·     Bruch von Maschinen

·     Explosion von Maschinen

·     Verderb oder Diebstahl von Material

·     Risiko, daß Forderungen uneinbringlich werden

·     Kursrisiko

5.2.5.6    Kostenstellenrechnung

Die Kostenstellenrechnung ist zwischen Kostenarten- und -trägerrechnung eingebaut. Während sich die Einzelkosten/Erzeugnis auch ohne Kostenstellenrechnung direkt zuordnen lassen ist die Zurechnung der Gemeinkosten auf den Kostenträger nur mit Hilfe der Kostenstellenrechnung möglich.

5.2.5.7    Betriebsüberleitungsbogen

Hier werden die Aufwände der Buchhaltung nach einer zeitlichen und betrieblichen Abgrenzung zu Kosten gewandelt. Die zeitliche Abgrenzung hat die Aufgabe die Kostenartenperioden rein darzustellen. Dazu müssen Vorauszahlungen ausgeschieden und Rückstände hereingenommen werden. Durch die betriebliche Abgrenzung erfolgt die Überleitung der zeitlich berichtigten Aufwände in Kosten unter Ausscheidung des neutralen Aufwands, Hereinnahme der Zusatzkosten und Anpassung gewisser Wertansätze auf Wiederbeschaffungswerte.

Aufwände

zeitliche Abgrenzung

betriebliche Abgrenzung

Kosten

1.   Rohstoffverbrauch

400.000,-

+ 20.000,-

420.000,-

2.   Hilfsstoffverbrauch

135.000,-

+ 15.000,-

150.000,-

3.   Energieaufwände

40.000,-

- 8.000,-

32.000,-

4.   Fertigungslöhne

520.000,-

520.000,-

5.   Hilfslöhne

105.000,-

105.000,-

6.   Nichtleistungslöhne

61.000,-

+ 201.500,-

262.500,-

7.   Gehälter

180.000,-

+ 30.000,-

210.000,-

8.   gesetzliche Lohnabgaben

140.000,-

+ 126.250,-

266.250,-

9.   gesetzliche Gehaltsabgaben

45.000,-

+ 11.700,-

56.700,-

10.Instandhaltung durch Dritte

50.000,-

- 5.000,-

45.000,-

11.Transport durch Dritte

35.000,-

- 12.000,-

23.000,-

12.Miete

49.000,-

49.000,-

13.Zinsenaufwand

5.000,-

+ 196.000,-

201.000,-

14.Schadensfälle

16.000,-

16.000,-

15.Steuern

70.000,-

- 40.000,-

30.000,-

16.sonstige Aufwände

480.000,-

480.000,-

17.kalkulatorische Abschreibungen

0,-

+ 259.833,33

259.833,33

18.kalkulatorisches Wagnis

0,-

+ 8.500,-

8.500,-

19.kalkulatorischer Unternehmerlohn

0,-

+ 177.800,-

177.800,-

20.Summe

2.331.000,-

3.312.583,33

1.   Die Rohstoffe haben im Vergleich zum Zeitpunkt der Anschaffung eine Preissteigerung von 5% erfahren. 400.000,- * 0,05 = 20.000,-

2.   Hilfsstoffe in der Höhe von 15.000,- sind bisher noch nicht berücksichtigt worden.

3.   In den Energieaufwänden sind Vorauszahlungen von 8.000,- beinhaltet.

4.   Die Nichtleistungslöhne betragen 42% der Leistungslöhne. 520.000,- + 105.000,- = 625.000,- * 0,42 = 262.500,-

5.   Gehälter: Es ist anteilig für ein 13. und 14. Monatsgehalt vorzusorgen. 180.000,- * 2/12 = 30.000,-

6.   Lohnnebenkosten: 30% von Fertigungs-, Hilfs- und Nichtleistungslöhnen. 520.000,- + 105.000,- + 262.500,- = 887.500 * 0,3 = 266.250,-

7.   Gehaltsnebenkosten: 26% von den Gehältern. 45.000,- * 0,26 = 11.700,-

8.   Die Instandhaltung durch Dritte betrifft nur zu 90% den Betriebsbereich. 50.000,- * 0,9 = 5.000,-

9.   Transporte durch Dritte: Darin ist eine Rechnung von 12.000,- enthalten, die dem Privatbereich zuzurechnen ist.

10.Die kalkulatorischen Zinsen werden mit 2.412.000,- für das gesamte Jahr berechnet. 2.412.000,- * 1/12 = 201.000,-

11.Die kalkulatorischen Abschreibungen betragen 3.118.000,- pro Jahr. 3.118.000,- * 1/12 = 259.833,33

12.Die kalkulatorischen Wagnisse wurden mit 102.000,- berechnet. 102.000,- * 1/12 = 8.500

13.In den Steuern sind 40.000,- Steuervorauszahlungen beinhaltet.

14.Für die drei Gesellschafter der OHG wird ein Gehalt von je 40.000,- + anteiliger Nichtleistungslöhne + Gehaltsnebenkosten pro Monat verrechnet. 3 * 40.000,- = 120.000,- *14/12 =140.000,- * 1,27 = 177.800,-

5.2.5.8    Betriebsabrechnungsbogen

Nach Überleitung der buchhalterischen Aufwände werden diese Kosten auf die für den Betrieb gebildeten Kostenstellen verteilt.

Wesentlich ist, daß nur die Gemeinkosten in die Kostenstellensummen eingehen sollen, da die Einzelkosten direkt auf den Kostenträger zugeordnet werden. Es werden 3 prinzipielle Gruppen von Kostenstellen unterschieden:

·     allgemeine Kostenstellen: sie werden weiterverrechnet; Bsp. Grundstücke, Gebäude, Energie- und Wasserversorgung

·     Hilfskostenstellen im engeren Sinn(Hilfskostenstellen der Fertigung): Bsp. Arbeitsvorbereitung, Kfz-Reparaturwerkstätte

·     Hauptkostenstellen: diese verrechnen üblicherweise nicht an andere Kostenstellen weiter; Bsp. Materialwirtschafts-, Fertigungs-, Vertriebs- und Verwaltungsstellen

Abrechnung der Kostenstellen:

·     Umlage der allgemeinen Kostenstellen

·     Umlage der Hilfskostenstellen unter Berücksichtigung des Anteils der allgemeinen Kostenstellen

Kostenart

Kosten-summe

Verteilungs-grundlage

Allg. Kst

Hilfsstelle der Fertigung

Fertigung A

Fertigung B

Material

Ver-waltung

Vertrieb

Hilfslöhne

200.000,-

Lohnzettel

30.100,-

22.100,-

89.100,-

58.700,-

Nichtleitungslöhne

120.000,-

Lohnbuch-haltung

4.000,-

3.800,-

80.900,-

31.300,-

Gehälter und ant. Sonderzahlungen

163.000,-

direkt

3.200,-

2.800,-

8.000,-

12.000,-

7.000,-

80.000,-

50.000,-

Ges. Soz. Aufwand

216.600,-

Lohnbuch-haltung

8.100,-

5.100,-

125.600,-

50.400,-

1.400,-

16.000,-

10.000,-

Hilfsmaterial, Betriebsstoffe, Büromat.

152.000,-

Materialent-nahmescheine

15.000,-

25.000,-

70.000,-

30.000,-

10.000,-

2.000,-

Energiekosten

118.700,-

nach Anschlußwerten

4.000,-

1.800,-

40.400,-

68.600,-

600,-

2.000,-

1.300,-

kalkulatorische Abschreibung

800.000,-

nach Anlagebuchhaltung

20.000,-

20.000,-

180.000,-

420.000,-

40.000,-

40.000,-

80.000,-

kalkulatorische Zinsen

300.000,-

nach Vermögenseinsatz

15.000,-

15.000,-

70.000,-

140.000,-

20.000,-

20.000,-

20.000,-

kalkulatorische Wagnisse

75.000,-

diverse

3.000,-

7.000,-

20.000,-

30.000,-

5.000,-

10.000,-

Vermögenssteuern

35.000,-

nach steuerl. Vermögen

1.000,-

2.000,-

7.000,-

17.000,-

4.000,-

4.000,-

sonstige Kosten

133.500,-

diverse

6.600,-

2.000,-

29.000,-

42.000,-

16.000,-

4.000,-

33.900,-

Summe der GK. insges. und je Kst.

2.313.800,-

110.000,-

106.600,-

720.000,-

900.000,-

90.000,-

176.000,-

211.200,-

Umlage der allgemeinen Kostenstelle

nach abgegeb. Leistungen

-110.000,-

3.400,-

+40.000,-

+30.000,-

+20.000,-

+10.000,-

6.600,-

Kst.-summen nach Umlage d. allg. Kst.

0,-

110.000,-

760.000,-

930.000,-

110.000,-

186.000,-

217.800,-

Umlage der Hilfsstelle der Fertigung

nach abgegeb. Leistungen

-110.000,-

+40.000,-

+70.000,-

Endgültige Kostenstellensummen

0,-

800.000,-

1.000.000,-

110.000,-

186.000,-

217.800,-

1.   Die Fertigungsstelle A rechnet mit einem Gemeinkostenzuschlagsschlüssel in Prozent bezogen auf die Fertigungslöhne ab.

2.   Die Fertigungsstelle B rechnet mit einem einheitlichen Maschinenstundensatz ab, wobei laut Zeitaufschreibungen im Abrechnungszeitraum 1250 Maschinenstunden angefallen sind.

3.   Die Verwaltungs- und Vertriebsstelle rechnet mit einem Gemeinkostenzuschlagsschlüssel in Prozent auf Basis der Herstellkosten ab. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Sonderkosten der Beschaffung und der Fertigung Bestandteil der Herstellkosten bilden, nicht jedoch die Sonderkosten des Vertriebes.

Im Betriebsabrechnungszeitraum sind folgende Sonderkosten angefallen:

Fertigungsmaterial

1.080.000,-

Fertigungslöhne der Fertigungsstelle A

500.000,-

Fertigungslöhne der Fertigungsstelle B

300.000,-

Sonderkosten der Beschaffung

20.000,-

Sonderkosten der Fertigung

40.000,-

Die Gemeinkosten desselben Abrechnungszeitraumes laut Betriebsabrechnungsbogen entsprechen den Kostenstellensummen und betragen:

Materialgemeinkosten

110.000,-

Fertigungsgemeinkosten in Kostenstelle A

800.000,-

Fertigungsgemeinkosten in Kostenstelle B

1.000.000,-

Verwaltungsgemeinkosten

186.000,-

Vertriebsgemeinkosten

217.800,-

Ermittlung der Gemeinkostenzuschläge bzw. Maschinenstundensätze:

Die nach der Kostenstellenumlage auf die Hauptkostenstellen verteilten Gemeinkosten müssen neben den Einzelkosten den Kostenträgern zugeordnet werden. Dazu werden Größen benötigt die die Verbindung zwischen Kostenträger und -stelle herstellen. Die Korrelation ist für die Materialgemeinkosten durch das verbrauchte Fertigungsmaterial für die Fertigungsgemeinkosten durch die ausgezahlten Fertigungslöhne bzw. verbrauchten Maschinenstunden und für Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten durch die Herstellkosten gegeben.

+ Fertigungsmaterial

+ Materialgemeinkosten

+ Sonderkosten der Beschaffung

+ Fertigungslöhne

+ Fertigungsgemeinkosten

+ Sonderkosten der Fertigung

Herstellkosten HSK

Verwaltungsgemeinkosten(5-8%)

Vertriebsgemeinkosten(10-15%)

Umsatzselbstkosten USK


6    Testfragen

6.1    1. Test

1.   Was ist Planung, und welche Arten kennen Sie?

2.   Was ist Steuerung, und welche Steuerungsaufgaben kennen Sie?

3.   Welche Teilbudget gibt es in einem Unternehmen, und in welcher Reihenfolge werden die Budgets erstellt?

4.   Erklären Sie die zeitliche Wirkungshierarchie eines Steuerungssystems.

5.   Nennen Sie mindestens 5 wichtige Führungsinstrumente eines Unternehmens, und erklären Sie diese kurz.

6.   Beschreiben Sie die historische Entwicklung der Rechtsformen von Betrieben.

7.   Welche Kriterien zur Auswahl eines Betriebes kennen Sie?

8.   Welche Rechtsformen von Betrieben kennen Sie?

9.   Was sind die Besonderheiten eines Einzelunternehmens, und was sind deren Vor- und Nachteile?

10.Was sind die Besonderheiten einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts, und was sind deren Vor- und Nachteile?

11.Was sind die Besonderheiten einer offenen Handelsgesellschaft OHG, und was sind deren Vor- und Nachteile?

12.Was sind die Besonderheiten einer offenen Erwerbsgesellschaft OEG, und was sind deren Vor- und Nachteile?

13.Welche Gesellschafter gibt es bei einer Kommanditgesellschaft, und wie ist deren Haftung?

14.Welche Vor- und Nachteile gibt es bei einer Kommanditgesellschaft?

15.Ws ist eine stille Gesellschaft, und welche Unterscheidungen gibt es? Was sind die Vor- und Nachteile?

16.Was ist eine juristische Person?

17.Was sind die Besonderheiten einer Aktiengesellschaft?

18.Welche Organe hat eine Aktiengesellschaft, und wie funktionieren diese?

19.Welche Aufgaben hat der Aufsichtsrat bei einer Aktiengesellschaft?

20.Welche Aufgaben hat der Vorstand bei einer Aktiengesellschaft?

21.Wie funktioniert die Finanzierung bei einer Aktiengesellschaft?

22.Was ist eine Aktie, und welche Unterscheidungen gibt es?

23.Was sind die Vor- und Nachteile einer Aktiengesellschaft?

24.Was sind die Besonderheiten einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung?

25.Welche Organe hat eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung?

26.Wie ist die Finanzierungsmöglichkeit und die Haftung bei einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung?

27.Was sind die Vor- und Nachteile einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung?

28.Beschreiben Sie eine Ges.m.b.H. & Co.KG. Zeichnen Sie Beispiele von Eigentumsverhältnissen dieser Gesellschaftsformen.

6.2    2. Test

1.   Was versteht man unter Selbstfinanzierung + Vor- und Nachteile?

2.   Wie funktioniert eine Finanzierung aus Rückstellungen? Welche Rahmenbedingungen müssen eingehalten werden?

3.   Welche Finanzierungsmöglichkeiten durch Vermögensumschichtungen kennen Sie? Welche Möglichkeiten würden Sie wählen, wenn Ihre Firma in ca. einem Jahr stark expandieren würde? Erklären Sie diese Entscheidung.

4.   Was versteht man unter Finanzierung aus Abschreibung?

5.   Welche kurzfristigen Kredite kennen Sie + Vor- und Nachteile?

6.   Vergleichsrechnung Skonto - Kredit.

7.   Wie funktioniert ein Kontokorrentkredit + Vor- und Nachteile?

8.   Was ist ein Dokumentenakkreditiv und was sind dessen Besonderheiten?

9.   Was ist eine Bankgarantie und was sind deren Besonderheiten?

10.Wie kann sich ein Großkonzern langfristig finanzieren?

11.Wie kann sich ein Kleinbetrieb langfristig finanzieren?

12.Wie funktioniert ein Leasingvertrag + Vor- und Nachteile?

13.Wie funktioniert Factoring + Vor- und Nachteile?

14.Was ist der Cash-Flow?

15.Welche Finanzierungsgrundsätze kennen Sie?

16.Welche gesetzlichen Vorschriften gibt es für die Buchhaltung?

17.Welche Nachteile können bei Nichteinhaltung der Formvorschriften bei der Buchhaltung entstehen?

18.Was bedeutet doppelte Buchhaltung?

19.Wie ist eine Bilanz aufgebaut und in welche Kontogruppen ist sie aufgeteilt?

20.Grundsätzliche Forderungen bei der Bilanzerstellung?

21.Buchungsbeispiel mit Konten und Anfangs- und Endbilanz.

6.3    3. Test

1.   Erklären Sie die Umsatzsteuer(Mehrwertsteuer).

2.   Wie funktioniert die Abrechnung der Zahllast für das Finanzamt der Umsatzsteuer?

3.   Wie funktioniert die Gewinnermittlung in der Gewinn- und Verlustrechnung und in der Bilanz?

4.   Beispiel zur Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz.

5.   Welche Kennzahlen der Bilanz kennen Sie und erklären Sie diese kurz?

6.   Beispiel einer Berechnung für Kennzahl.

7.   Unterschied Einzel- und Gemeinkosten.

8.   Unterschied fixe und variable Kosten.

9.   Was sind Grenzkosten?

10.Was ist Kostenremanenz?

11.Erklären Sie den Unterschied zwischen Ausgaben, Aufwand und Kosten.

12.Beispiele zum Bestimmen von Ausgaben, Aufwänden und Kosten.

13.Wie errechnet man die Nutzungsdauer für eine kalkulatorische Abschreibungsrechnung und eine kalkulatorische Abschreibung bei linearen und nennen Sie Abschreibungsverfahren.

14.Wofür verwendet man eine degressive Abschreibung?

6.4    4. Test

1.   Was sind kalkulatorische Zinsen und wie werden sie errechnet?

2.   Was ist ein kalkulatorisches Wagnis?

3.   Wie funktioniert der Betriebsüberleitungsbogen und nennen Sie ein kleines Beispiel.

4.   Wie funktioniert der Betriebsabrechnungsbogen im Prinzip?






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