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Anna Seghers 1900 - 1983



Anna Seghers (1900 - 1983)



19. 11.: als Netty Reiling geboren in Mainz

Eltern: Isidor Reiling (jüdischer Antiquitäten- u. Kunsthändler) u. Hedwig (geb. Fuld)

als Kind oft allein => baut sich eigene Welt auf: Fantasiewelt



Zitat S. 12



studiert Kunstgeschichte, Geschichte, Sinologie (Wissenschaft über Sprache, Literatur, Geschichte u. Religion Chinas) u. Philosophie in Köln u. Heidelberg

promoviert an Uni Heidelberg m. Arbeit "Jude und Judentum im Werke Rembrandts"

hat Kontakt zu Flüchtlingen => einer dieser Flüchtlinge ihr zukünftiger Mann



schreibt ihre erste Erzählung "Die Toten der Insel Djal" (erst postum veröffentlicht)



Heirat m. kommunistischen Gesellschaftswissenschaftler aus Ungarn (László Radványi)

2 Töchter



Veröffentlichung d. Erzählung "Grubetsch" unter Pseudonym "Seghers"

ein Mann als Autor wird vermutet



Kleist-Preis für "Aufstand der Fischer von St. Barbara" (unter Pseudonym A. Seghers veröffentlicht) => auch verfilmt (1934)

Eintritt in KPD



Beitritt in Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller



Roman "Die Gefährten" => warnt vor drohenden Faschismus in Dtl.



kurzzeitige Verhaftung durch Geheime Staatspolizei (Gestapo) nach Reichstagsbrand

ihr gelingt Flucht m. Mann u. Kindern nach Paris => dort Mitarbeit an antifaschistischen Exilzeitschrift

aktiver Widerstand gegen Hitler => Mitarbeit an antifaschistischen Exilzeitschriften u. in Prag erscheinenden "Neuen Deutschen Blättern"

erster Exilroman "Der Kopflohn" => fragt nach Ursachen f. Nationalsozialismus in Dtl.



Roman "Der Weg durch den Februar" (schließt sich thematisch an)

+ ´37 + ´38: Teilnahme an internat. Schriftstellerkongress



nach Einmarsch dt. Truppen Flucht von Paris in unbesetzten Teil Frankreichs



über zahlreiche Stationen nach Mexico City

gründet dort antifaschistischen Heinrich-Heine-Klub als dt. Literatur- u. Kulturvereinigung => sie = Präsidentin

Zitat S. 129



Roman "Das siebte Kreuz" begründet Weltruhm (1944 in USA verfilmt)

dafür zahlreiche nationale u. internationale Auszeichnungen

gehört zur heutigen Weltliteratur



Schicksalsjahr

Mutter in KZ ermordet

Heimatstadt Mainz bombardiert

"Ausflug der toten Mädchen" (autobiografische Erzählung, zählt zu wichtigsten Werken, Büchner-Preis)

Roman "Transit" => schildert Erfahrungen d. Flucht u. Exil



Auseinandersetzung m. Problem d. Realismus: Essay "Aufgabe der Kunst"

für sie Kunst u. Politik untrennbar



Rückkehr über Schweden u. Frankreich nach Dtl. (West-Berlin)

aber Mitglied d. SED

"Das siebte Kreuz" erhält Büchner-Preis



Vizepräsidentin d. "Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Dtl.´s"



Erscheinung v. sozialist. Gesellschaftsroman "Die Toten bleiben jung" (1968 verfilmt)

Erscheinung v. "Die Hochzeit von Haiti"



Umzug nach Ost-Berlin

Mitbegründerin d. Friedensbewegung d. DDR

Gründungsmitglied d. Dt. Akademie d. Künste

Mitglied v. Weltfriedensrates



erhält ersten Nationalpreis d. DDR u. Stalin-Friedenspreis



- Vorsitzende d. Dt. Schriftstellerverbandes d. DDR





Entstehung d. Novelle "Der gerechte Richter" => aus polit. Gründen nicht veröffentlicht (erst 1990)




Ehrendoktorwürde d. Uni Jena

Roman "Die Entscheidung"



Erzählung "Das wirkliche Blau" (Erlebnisse im mexikan. Exil)



Liebesgeschichte "Die Überfahrt" = Höhepkt. ihres Alterswerks



Kulturpreis d. Weltfriedenrates

Ehrenbürgerschaft Ost-Berlins



Erzählung "Drei Frauen aus Haiti"

erhält Ehrentitel "Held der Arbeit"



Ehrenbürgerschaft ihrer Heimatstadt Mainz



01. Juni: Tod in Ost-Berlin (82 Jahre alt)



Besonderheiten/Charakteristik:

vorwiegend Epikerin

Protagonisten: meist aus einfachen Volk, Handwerker, Arbeiter

angesehenes Mitglied im kommunist. Literaturleben

arbeitete, schrieb u. beteiligte sich an jeder Aktion gegen Faschismus

gründete Zeitschrift "Das freue Deutschland" (bedeutendes Organ d. Anti-Hitler-Koalition)

ihr Ziel: soziales + polit. Engagement m. märchenhaften u. mythischen Elementen zu verbinden

1. Weltkrieg & Oktoberrevolution beeinflussten sie nachhaltig

entwickelte schon früh Sozial- & Gerechtigkeitsgefühl

bestehende Klassenstruktur d. Gesellschaft = ungerecht

nach Teilung Dtl.´s: blieb in Ost-Berlin => im Westen k. Veränderung d. Macht- u. Besitzstrukturen

aber: Lebensziel (gerechtes, menschliches Dtl.) auch in DDR nicht verwirklichbar

aber: Glaube , dass Sozialismus einzigster Weg zu besseren Welt sei, durch nichts zu erschüttern

DDR befand sich auf den Weg zu besseren Welt, auch wenn sie noch viele Fehler machte

während Kalten Krieg: im Westen nur wenig beachtet

sah es als ihre Aufgabe u. Pflicht: m. Kunst gegen Nationalsozialismus Partei zu ergreifen => "Lehrer sein für ein ganzes Volk"

keine Handlungsweisen, sondern Situationen d. Entscheidung: man muss ich selbst fragen, was man getan hätte

hofft auf Erleuchtung d. Menschheit = Grund ihres literarischen Wirkens

ihr Ziel: nicht Geschichte festhalten, sie schreibt um zu verändern

will Mitläufern d. Nationalsozialismus Augen öffnen, indem sie Begebenheiten ohne Beschönigung festhält




"Das siebte Kreuz":


Allgemeines:

1937: fing an, an Roman zu schreiben => März/April ´39 abgeschlossen

1942: in USA erschienen

originale Berichte v. Augenzeugen = Grundlagen

fehlt Anklage u. Hass gegen Nazis => A.S. versuchte Erklärungen u. Gründe f. Verhalten d. Menschen, die sich kritiklos Nationalsozialismus ergaben, zu finden

nannte ihn selbst "Heimatroman"

wollte "Vaterlandsliebe" neu definieren => v. Nazis fälschlich in Anspruch genommen

A.S. will Geschichte erzählen, die spannend, unterhaltsam, glaubwürdig u. lehrreich ist

Motiv d. Menschlichkeit = zentrale Rolle => jede Hilfe, die Georg zukommt, beruht auf Menschlichkeit => jede Kategorie u. gesellschaftl. Stellung dazu im Stande


Handlung:

Geschichte über Helden, der s. menschl. ist, hat Fehler u. Schwächen => Wiedererkennungswert

Flucht vor Nationalsozialisten u. Suche nach dem eigenen Selbst

Georg lernt, er kann nur in Gemeinschaft anderer Menschen, die zusammen stark sind u. gegen Nazis kämpfen, er selbst sein

auch denen er begegnet müssen sich entscheiden: helfen o. nicht

können sich entscheiden, ob sie ihre Menschlichkeit bewahren o. verraten

A.S.: diese Menschlichkeit ist in jedem vorhanden; v. Nazis unterdrückt, aber nicht zerstört

wer Menschlichkeit folgt, ist gezwungen Widerstand zu leisten



Zitat S. 377

andere Intention: will Gegenkräfte d. Nationalsozialismus vereinen => nur so Möglichkeit Hitlerfaschismus aus Dtl. zu vertreiben => Widmung

spielt um Mainz (Geburtsstadt), zw. Rhein, Main und Taunus

kurze Zusammenfassung:

7 Häftlinge fliehen aus KZ Westhofen

6 davon werden schnell wieder eingefangen o. stellen sich freiwillig

Georg Heisler gelingt Flucht in NL, trotz größten Anstrengung d. Gestapo u. Lagerkommendant Fahrenberg

Heisler erhält dabei Hilfe, z. B. v. jüd. Arzt Löwenstein (ohne Fragen zu stellen, verbindet er verletzte Hand) o. Gärtnerlehrling (durch Lüge hält er Verfolger auf)

meiste Hilfe v. alten Jugendfreund Röder => riskiert f. ihn sein Leben

ebenfalls Hilfe durch Freund Franz Marnet => bedingungslose Hilfe


Charaktere:

haben etw. Unberechenbares, Launenhaftes

Fahrenberg:     - überzeugter Nazi

- lässt 7 Kreuze errichten u. halbtote Gefangene aufhängen

grausamer u. brutaler Sadist, der Macht über wehrlose u. hilflose Menschen  ausübt

Franz Marnet  - Kommunist

Georg Heisler  - komplexer Held m. Schwächen u. Stärken

Ernst d. Schäfer -  stellvertretend f. Beharrlichkeit d. einfachen alltägl. Lebens

Paul Röder      - typischer Mitläufer

Aldinger          - typisches Opfer d. Regimes => kommt durch Rufmord in KZ

durch Paul Röder o. Franz Marnet Erklärung v. versch. Meinungen u. Verhaltensweisen d. Menschen im Hitlerdeutschland

Formal:

Kapitel

Erzähler: auktorialer => größerer Spielraum u. mehr Objektivität

aber: in Prolog u. Epilog: personaler Erzähler => ehem. KZ-Häftling überliefert Fluchtgeschichte => anonymer Erzähler => Wir-Form => bezieht Mitgefangene u. Leser ein => Sympathie d. Lesers f. Flüchtlinge u. Bereitschaft mitzubangen u. mitzuleiden verstärkt

Handlung aus Sicht v. Verfolger, Verfolgten u. Helfer erzählt

hypotaktischer Satzbau

Zeitraffung, Zeitdehnung

Holzklötzchen, Pfeffernüsschen, Hechtschwänzchen, Zimthütchen => märchenhaft

Rückblenden => um mehr über einzelne Personen u. deren Motive zu erfahren

Dialoge, innere Monologe => abwechslungsreich

Verzögerungen durch Nebenschauplätze

Umgangssprache (durchgängig)


Das Kreuz:

in Literatur oft verwendetes Symbol/Metapher

repräsentiert normalerweise Qual u. Leid

letzte Kreuz bleibt leer: Hoffnung u. Freiheit

7. Kreuz = Symbol f. Widerstand

nicht wie christl. Kreuz: märthyrerhafte Duldung, aber: eigenständiges u. mutiges Handeln

Lagerkommandant Fahrenberg beabsichtigt Zurückgebrachte zu erniedrigen => wie Jesus Christus an Kreuz binden


Die Zahl Sieben:

ebenfalls christl. Symbol

Gott benötigte 7 Tage, um die Welt zu erschaffen

Josefs-Geschichte: sieben "fetter Jahre" => sieben "magere" Jahre

7 = Zahl d. Vollkommenheit/Vollendung

Georg braucht 7 Tagen zur Vollendung (Leid hinter sich zu lassen)

7 Flüchtlinge => ersten sechs getötet o. verhaftet: Kreuz symbolisiert Leiden

7 Kapitel

7 Plantanen


Andere christl. Symbole:

Mainzer Dom

Georg findet darin Schutz  u. bietet ihm Gnade statt Gerechtigkeit u. Friede statt Todesangst

auf der einen Seite: Art Schutzraum (bietet Kirche sozial Benachteiligten)

andere Seite: Denkmal d. christl. Hochkultur


greift nicht nur auf christl. Mythologie zurück => auch andere Religionen

Ernst = jüdischer Glaube

A.S. will zeigen, dass es nicht nur auf Religion ankommt, es ist die Sache, die zählt

Namen d. Götter ändern sich u. Religionen selbst halten n. ewig: aber: unveränderl. Aufgabe d. Religion, Verfolgten u. Mittellosen Schutz anzubieten









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