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Gunter Wallraff - Der Aufmacher




Günter Wallraff:

"Der Aufmacher"

"Der Mann, der bei BILD Hans Esser war"



Zum Autor


a)    Lebensdaten






b)    Werke




Zum Buch


a)    allgemein




b)    Inhalt und Aufbau




Rechtsstreit: BILD gegen Wallraff





Quellen: -Günter Wallraff: "Der Aufmacher" (Kiepenhauer & Witsch; 4. Auflage 2001)

-Guenter-Wallraff.de





Ich referiere heute über das Buch "Der Aufmacher. Der Mann, der bei BILD Hans Esser war" von Günter Wallraff.".


Zuerst ein paar Worte zum Autor:


-Günter Wallraff wurde am 1. Oktober 1942 in Burscheid bei Köln geboren.

-1963 beendete er eine Buchhändlerlehre.

-Er begann seine journalistische Karriere 1966 mit dem Buch "Wir brauchen dich. Als Arbeiter in deutschen Industriebetrieben". Das Buch basiert auf seinen Erfahrungen als Arbeiter in verschiedenen Unternehmen.

-Wallraff schrieb 69 die Sammlung "13 unerwünschte Reportagen" in denen er unter anderem in die Rolle eines Alkoholikers schlüpfte.

-1970 war er an der Gründung des "Werkkreises Literatur der Arbeitswelt" beteiligt.

-1974 nahm er an einer Protestaktion in Athen gegen das griechische Obristen-Regime teil (dabei haben die Demonstranten  sich auf dem Syntagmaplatz selbst angekettet). Darüber schrieb er das Buch "Unser Faschismus nebenan. Griechenland gestern - ein Lehrstück für morgen."



Die größte Aufmerksamkeit erregte Wallraff mit seinen Recherchen bei BILD, worüber er mehrere Bücher schrieb. Das bekannteste davon ist "Der Aufmacher. Der Mann, der bei BILD Hans Esser war". In dem Buch kommt er zu dem Ergebnis: Deutschlands auflagenstärkste Tageszeitung -jeder vierte Deutsche liest BILD - lügt, fälscht und hetzt.



"Der Aufmacher" ist 1977 zum ersten mal erschienen, seit 2001 gibt es die veränderte und erweiterte 4. Neuauflage. Die Einnahmen aus dieser Auflage gehen an den Hilfsfound "Wenn BILD lügt - kämpft dagegen", den Wallraff gegründet hat.

Auf diesem Buch basieren auch zwei Filme. Einer wurde vom WDR produziert, der andere ist ein amerikanischer-französischer Kinofilm. Der WDR-Film wurde von vielen ausländischen Fernsehsendern gezeigt. In D lief er nur einmal auf Arte, der amerikanische Spielfilm fand in Deutschland keinen Verleih.




Das Buch ist in vier Teile gegliedert: - die Vorbereitung auf die BILD Recherchen

- die Arbeit bei BILD

- die Zeit nach BILD

- Anhang


Am Anfang wird geschildert, wie die Idee entsteht, sich bei BILD einzuschleusen, wie Wallraff lernt, Hans Esser, ein BILD Reporter zu sein und wie das Vorsellungsgespräch bei BILD verläuft.


Im zweiten Teil zeigt Wallraff auf, wie bei BILD gearbeitet, recherechiert und erfunden wird (er sagt: wie BILD funktioniert). Hier sind "Analysen des Springer Verlages zur BILD-Zeitung"  eingefügt, die im Kontrast zu den Berichten Wallraffs stehen.


Der dritte Teil besteht aus der Reaktion der BILD, nachdem bekannt wurde, dass Wallraff unter falschem Namen bei BILD ermittelte, aus Kommentaren des Bundesvorsitzenden der Deutschen Journalisten Union Eckart Spoo und von Reinhold Neven Du Mont.


Der Anhang beinhaltet frühere Gegengeschichten Wallraffs zur BILD, er enthält Stellungnahmen zum Buch aus verschiedenen Zeitungen, wie der FAZ, und behandelt den Rechtsstreit, den es zwischen BILD und Wallraff wegen des Buches gab.







Ich gehe jetzt noch einmal genauer auf die wichtigsten Teile ein:


Als erstes zur Vorbereitung:

Zusammen mit seinem Freund Wolf Biermann bereitet Wallraff sich auf die Rolle eines BILD Journalisten vor.  Er muss sowohl sein Aussehen, als auch sein Verhalten und Auftreten komplett verändern, um zu BILD zu passen. Er ist ab jetzt Hans Esser, hat Psychologie studiert, ein Betriebswirtschaftstudium abgebrochen und war in der Werbeindustrie tätig.

In die BILD Redaktion eingeschleust wird er von Alf Breull, der früher bei BILD gearbeitet hat. Dieser schlägt dem Redaktionsleiter Schwindmann Hans Esser als seinen Nachfolger vor. Schwindmann ist von Esser begeistert und stellt ihn als freien Mitarbeiter ein.

Biermann gibt einen Tag, bevor Essers erster Artikeln in der BILD erscheint, in der Öffentlichkeit bekannt, Wallraff sei im faschistischen Ausland tätig.


Der nächste Buchabschnitt behandelt die Zeit bei BILD:


An 28 Beispielen zeigt Wallraff auf, wie BILD Artikel entstehen, wie er selbst solche Artikel verfasst und unter welchen Bedingungen die Journalisten arbeiten.

Etwa die Hälfte der BILD-Journalisten sind wie Esser "freie Mitarbeiter" ohne schriftlichen Vertrag, Urlaubsanspruch, Sozialleistungen und Kündigungsschutz, bezahlt werdne sie nach Zeilen. Dies führt zu einer Abhängigkeit von der Redaktionsleitung, zu extremem Leistungsdruck und einer starken Konkurrenz untereinander. Die Redakteure sind nicht einzelnen Aufgabenbereichen zugeteilt,

sondern müssen aus jedem Thema eine Geschichte machen können. Wallraff will mit diesem Buch nicht die einzelnen BILD Journalisten anklagen, die in einem Klima von Einschüchterung und Angst arbeiten, sondern das System "BILD". Deshalb hat er auch die Namen seiner Kollegen geändert.


Ein Beispiel für das Entstehen von BILD Artikeln ist das Kapitel "Kälteeinbruch":

Redaktionsleiter Schwindmann hat von einem Kälteeinbruch auf Mallorca gehört. Als erstes dichtet er den Aufmacher "Chaos, Regen, Hagel". Darauf wird ein Reporter zum Flughafen geschickt, der die zurückkehrenden Urlauber interviewen soll. Die Urlauber, die alle braungebrannt aus dem Flugzeug aussteigen, bestätigen die Information Schwindmanns nicht, sie berichten dagegen von strahlendem Sonnenschein. Trotzdem macht Schwindmann eine Story daraus:




Als erstes entsteht bei einem BILD Artikel die Schlagzeile, die aufreißen und das Leserinteresse wecken soll. Dabei werden nur Themen ausgewählt, die zur Weltanschauung der BILD passen und die mit der politischen Einstellung des Axel Springer Verlages übereinstimmen. Außerdem muss man, wie Schwindmann sagt, "die Geschichte sehen". Erst nachdem der Redaktionsleiter bei der Zentralredaktion für den Artikel geworben und diese bereits das Layout festlegt hat, beginnt der Journalist mit seinen Recherchen. Dabei stimmen Aufmacher und Sachverhalt oft nicht mehr zusammen. Wenn der Reporter die Geschichte nicht mehr passend zur Schlagzeile hinbiegen kann, fliegt das Thema aus dem Blatt.

Um den Storys den Anschein seriöser Berichterstattung zu geben, werden ganze Interviews  erfunden. Die abgegebenen Entwürfe werden von den Chefreportern noch einmal überarbeitet und angepasst, auch wenn diese keine Ahnung vom Sachverhalt haben.


Wallraff beschreibt, wie er selbst sich während der Zeit bei BILD verändert. Am Anfang hat er noch Skrupel, zum Beispiel fällt es ihm schwer, für eine "schöne Runde Geschichte" auf Seite 1 bei den Eltern eines vom Blitz getroffenen Kindes ein Foto zu besorgen.

Später ist auch er dazu bereit, Geschichten zu erfinden, wie den Bericht über einen "Höhlenforscher im Harz". Dieser ist eigentlich Geologe und war nur einmal als Tourist in einer Höhle.

-Foto gefälscht, aus Zeitschrift

-Mineralien nicht in Höhlen

-fest eingeplant


Gegen Ende seiner Zeit bei BILD meint Wallraff einmal: "Ich fange an, mir selbst fremd zu werden."


Am 22. Juli verlässt Wallraff die BILD Redaktion, nachdem bekannt geworden war, dass er sich unter falschem Namen bei BILD eingeschlichen hat. BILD reagiert am Tag darauf mit einem Artikel, in dem sie ihn u.a. als "Untergrundkommunisten" beschimpft. BILD Reporter dringen in die Privatsphäre seiner Familie ein und versuchen sogar von Wallraffs Mutter Fotos und Informationen zu erhalten zu erhalten, die sie dann verdreht und verfälscht wiedergeben. Wallraffs Eltern werden daraufhin von den Nachbarn gemieden.


Wegen der Veröffentlichung dieses Buches brach ein Rechtstreit zwischen Günter Wallraff und dem Axel Springer Konzern bzw. der BILD aus. Erst der Bundesgerichtshof entscheidet, dass Wallraffs Methoden nicht rechtswidrig sind, weil er gewaltige Missstände und journalistische Fehlentwicklungen aufdecke. Damit handle Wallraff im öffentlichen Interesse. Nur wenige Passagen, wie zum Beispiel ein privates Gespräch in Schwindmanns Wohnung, musste Wallraff streichen.



Vor kurzem erst erregte BILD wieder großes Aufsehen wegen einer falschen Bildbeschriftung. Auf dem Foto war Umweltminister Jürgen Tritin zu sehen, der sich vor ungefähr 20 Jahren bei einer Protestaktion mit anderen Demonstranten mit einem Seil zusammengebunden hatten, um sich vor Verhaftung zu schützen. BILD druckte das Foto in schlechter Qualität ab, so dass das Seil nicht mehr zu identifizieren war und stellte es in der Bildbeschriftung als Bolzenschneider und Schlagstock dar. BILD musste sich entschuldigen, bezeichnete diesen Vorfall jedoch als Flüchtigkeitsfehler.

/*Kommentar: Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Teil sachlich richtig ist. Meine Deutschlehrerin war sich auch nicht sicher.











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