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Deutsch GOETHE, Johann Wolfgang Die Leiden des jungen Werther

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GOETHE, Johann Wolfgang: Die Leiden des jungen Werther.(#2284). - Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1998.


1 Autor

Goethe wurde am 28. August 1749 als Sohn des Juristen und Stadtschultheißen Johann Caspar Goethe (1710-1782) und seiner Frau Katharina Elisabeth (geb. Textor, 1731-1808) in Frankfurt am Main geboren. Bereits in frühen Jahren traten die intellektuellen, dichterischen und schauspielerischen Begabungen Goethes hervor, der jedoch auf Wunsch des Vaters die juristische Laufbahn einschlug und 1765 bis 1768 in Leipzig Rechtswissenschaften studierte. Im August 1771 eröffnete Goethe eine Kanzlei in Frankfurt, beschränkte jedoch bewusst seine juristischen Geschäfte, um Zeit für die Vollendung der in Straßburg begonnenen dichterischen Versuche zu gewinnen, darunter die Urfassung des Götz-Dramas (Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand, gedruckt 1832). 1772 begann seine eigentliche schriftstellerische Laufbahn als Rezensent der Frankfurter Gelehrten Anzeigen, des bedeutendsten publizistischen Organs des Sturm und Drang. Im Sommer desselben Jahres ging er zum Abschluss der juristischen Ausbildung als Referendar an das Reichskammergericht in Wetzlar, wo die unerfüllte Liebe zu Charlotte Buff, der Braut eines Juristenkollegen, ihn zu seinem ersten Roman anregte. Die Leiden des jungen Werthers (1774, Neufassung 1787) stand in der Tradition des sentimentalen, von Naturschwärmerei und Liebessehnsucht geprägten englischen Romans der Epoche und begründete mit einem Schlag Goethes literarischen Ruhm. 1775 übersiedelte Goethe auf Einladung des jungen Herzogs Karl August nach Weimar. Nicht zuletzt unter dem Einfluss der entsagungsvollen Liebe zu Charlotte von Stein und des lange betrauerten Todes der Schwester Cornelia (1777) löste sich Goethe vom rigorosen Subjektivismus seiner Jugend und setzte an seine Stelle das Ziel einer gemeinschaftsdienlichen Humanität. In Aussage und Form wurde dies erstmals in seinem Drama Iphigenie auf Tauris (Prosafassung 1779, Neufassung in Blankversen 1787), einer Bearbeitung des antiken Tantalidenmythos, deutlich. Seit 1749 verband ihn eine bis zu seinem Tod dauernde Freundschaft mit Schiller. Romantische Züge trug der in Goethes Roman Die Wahlverwandtschaften (1809) gestaltete Konflikt von individuellem Lebensplan und sozialer Existenz sowie die dort vollzogene Problematisierung der bürgerlichen Ehe. Goethe starb am 22. März 1832 in seinem Haus am Frauenplan und wurde an der Seite Schillers in der Weimarer Fürstengruft beigesetzt.




2 Die Leiden des jungen Werther

In der Form des seit Samuel Richardson beliebten Briefromans schreibt Goethe dies grundlegende Werk der Empfindsamkeit.
Werther schreibt einem fiktiven Freund (Wilhelm), dessen Antworten aber ausgespart sind. Daraus entwickelt sich ein indirekter Dialog, der von Werthers persönlichen Reflexionen durchsetzt ist. Werther will sich also äußern, will sich mitteilen, sich aber nicht mit anderen Menschen auseinander setzen. Er lebt nur in seinen eigenen Empfindungen bzw. lebt seine Empfindungen, mit denen er in sich in diesen "schriftlichen Selbstgesprächen" eingehend beschäftigt.


Der junge, hoffnungsvolle Werther weilt in einer Kleinstadt, wo ihm eine Karriere im diplomatischen Dienst bevorsteht. Er will ein Mädchen aus vergangenen Tagen vergessen und gibt sich zunächst mit ganzer Seele der Schönheit der Natur hin, indem er einsame Wanderungen durch Wiesen, Wälder und Dörfer der Umgebung unternimmt, ein bisschen zeichnet und Werke von Homer liest. Es ist Mai. Auf einem Ball im Juni lernt er Lotte, die Tochter eines Amtmanns, kennen und verliebt sich in sie. Lotte will und darf sich ihm nicht hingeben, weil sie dem fleißigen, ordentlichen und biederen Hofbeamten Albert versprochen ist. Lotte und Werther verleben eine kurze Zeit "himmlischer" Freundschaft, die durch die Rückkehr Alberts von einer Geschäftreise beendet wird. Werther leidet sehr unter dieser unerfüllten Liebe, versucht aber die Seelenverbundenheit mit Lotte weiterzuleben.


Es wird ihm bewusst, dass er Lotte nie ganz für sich gewinnen kann. Das Dreiecksverhältnis wird so gespannt, dass Werther auf Drängen seines Freundes Wilhelm die Geliebte verlässt, um als Attaché in den Dienst einer Gesandtschaft zu treten. Damit endet der erste Teil. Wir schreiben den 11. September. Sein Vorgesetzter, ein "pünktlicher Narr und umständlicher wie eine Base", ödet Werther an, die Zeremonielle am Hofe und die Bürokratie bedrücken ihn. So geht das Jahr zu Ende. In einer adeligen Gesellschaft weist man ihm als Bürgerlichem die Tür. Das empfindet er, der sich aufgrund seiner Bildung und Empfindungsfähigkeit dem Adel für ebenbürtig - wenn nicht gar überlegen - hält, als sehr demütigende Zurückweisung. Diese Frustration richtet Werther nicht als Aggression gegen die feudale Gesellschaft, sondern gegen sich selbst. Darauf begleitet er einen Fürsten zu dessen Gütern, wo ihn der Adelige aber mit seinem "ganz gemeinen Verstand" und "garstigen wissenschaftlichen" Kunstgerede bald langweilt. So kehrt Werther zu Lotte und Alfred zurück. Die beiden haben in der Zwischenzeit geheiratet. In dieser Situation - Werthers Liebe wird immer aussichtsloser - findet er nicht die Kraft, sich von Lotte zu trennen. So vergehen November und Dezember. Je Öder, wilder, dunkler und einsamer die Natur wird, desto einsamer und verzweifelter wird es in seinem Inneren. Er ist entschlossen, Selbstmord zu begehen. Doch noch einmal will er Lotte sehe. Er missdeutet eine wehmütig-liebevolle Geste von Lotte und küsst sie leidenschaftlich. Sie stößt ihn zurück und eilt davon. Werther erschießt sich in der nächsten Nacht.


Das Drama st im Sturm und Drang die bevorzugte Form, dennoch bringt ein Roman, Goethes Die Leiden des jungen Werthers (1774), der junge literarische Bewegung den Durchbruch. Auch den Dichter selbst acht der Roman bekannt und berühmt, zuerst im deutschen Sprachraum, dann in ganz Europa. 1775 wird der Text ins Französische, 1779 ins Englische und 1781 ins Italienische übersetzt. Die junge Generation ist begeistert und macht Werther zum Idol. Die orthodoxe Kirche will das Werk als unsittlich, unmoralisch und jugendgefährdend verbieten lassen. Es kommt sogar dazu, dass der Verkauf des Romans 1775 in Leipzig verboten wird.







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