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DER ZUG WAR PUNKTLICH - Ein Roman von Heinrich Boll



DER ZUG WAR PÜNKTLICH

Ein Roman von Heinrich Böll



BIOGRAPHIE


Heinrich Böll wurde am 21.12 1917 in Köln als Sohn eines Kunsttischlers geboren. Seine Kinder- und Jugendjahre verbrachte er in einem katholischen Milieu, was sich auch teilweise in seinen Büchern widerspiegelt. Nach dem Besuch der Grundschule und des Gymnasiums absolvierte er 1937 sein Abitur. Danach trat er für kurze Zeit in die Buchhändlerlehre ein und begann 1939 sein Studium für Germanistik und Altphileologie. Mit Kriegsbeginn erhielt er seinen Einberufungsbefehl zur Wehrmacht, wo er in Frankreich, Ungarn und der Sowjetunion eingesetzt wurde. Außerdem erlebte er Lazarett- sowie kurzfristige Gefangenenlageraufenthalte. Noch während des Krieges heiratete Böll die Lehrerin Annemarie Cech. 1945 kehrte er wieder zurück nach Köln. Vier Jahre später publizierte er sein erstes Buch "Der Zug war pünktlich". Seine Werke beziehen sich hauptsächlich auf die Kriegs- und Nachkriegszeit, wie zum Beispiel "Wo warst du Adam?" oder "Wanderer kommst du nach Spa". Mit der Zeit wird satirisches Erzählen immer mehr zu einer wichtigen Ausdrucksform für Böll. Für seine Werke wurde Böll unter anderen Auszeichnungen auch der Nobelpreis für Literatur 1972 zu teil.



Heinrich Böll starb am 16.7 1985 in Bornheim - Merten.


Personen


Andreas:         Ein Soldat, der genau weiß, daß er sterben wird. Er ist still und zurückgezogen und versucht sich mit dem Tod abzufinden. Die meiste Zeit verbringt er mit beten.

Willi:              Ein lockerer Bursche, der den Krieg aber genauso verbittert aufnimmt wie Andreas, allerdings kann er seine Gefühle besser verstecken. Er gibt seine Hypothek auf, weil er weiß, daß er den Krieg nicht überleben wird.

Der Blonde:    Ein sensibler junger Mann den der Krieg besonders seelisch sehr mitgenommen hat.

Olina:             Die Freundin von Andreas, die er erst wenige Stunden vor seinem Tode kennenlernt.


Inhaltsangabe


Der Fronturlauber Andreas muß nach einem Besuch bei seinem Freund Paul, wieder zurück in den Krieg. Schon bevor er den Zug betritt weiß er, daß er sterben wird. Vorerst hat er noch keine Vorstellung wo und wann dies geschehen wird, aber er ist sich dessen sicher. Als der Zug losfährt setzt er sich genauer mit dem Thema auseinander. Er hat nur drei Tage Fahrt und versucht sich vorzustellen, was nach diesen sein könnte, doch ohne Erfolg. Ohne Zweifel spürt Andreas daß er noch während der Zugreise sterben wird. Er entwickelt sozusagen einen 6. Sinn, der ihm mit jedem gereisten Tag seinen Todestag genauer darstellt. Schließlich ist er sich sicher Sein Leben am Sonntag irgendwo auf der Strecke zwischen Lamberg und Czernowitz lassen zu müssen. Seine Gedanken kommen von diesem Thema nicht mehr los.



Auf seiner Reise lernt er zwei seltsame Kameraden kennen. Kurz werden sie von ihm der "unrasierte" und der "Blonde" genannt. Jeder erzählt von seinem Leben, nur Andreas wirkt ihnen gegenüber etwas verschlossen, da er immer nur an seinen Tod denken muß. Die meiste Zeit versucht er nun mit beten zu verbringen.

Nach zwei Tagen sehen alle schmutzig und ungepflegt aus. Als sie in einem kleinen Dorf anhalten, beschließen sie, daß sie mit dem nächsten Zug nach Lemberg fahren, um sich zu waschen. Der Unrasierte hat sich als erster gereinigt: Nun erfährt man auch seinen richtigen Namen; er heißt Willi. Er hat eine Hypothek auf sein Haus aufgenommen und beschließt das ganze Geld auszugeben. Willi lädt alle seine Freunde in ein besonderes Restaurant ein. Danach bringt er sie zum Stempelhaus um einen Stempel für den Zivilzug zu erhalten. Dieses Haus ist aber auch ein Bordell und Willi teilt jedem ein Mädchen zu, so auch Andreas. Er wird mit der "Opernsängerin" bekannt gemacht, die so genannt wird, weil sie Musik studiert hat. Das Mädchen Olina und Andreas werden zu guten Freunden. In der letzten Nacht seines Lebens findet Andreas endlich einen Menschen, dem er vertrauen kann. Alles erzählte er ihr, auch, daß er in wenigen Stunden sterben werde. Auch sie merkt, daß sie ihm alles erzählen kann und verliebt sich. Andreas hat sein Herz bisher erst einmal vergeben, an ein Augenpaar, dessen Besitzer er nie gesehen hatte. Schließlich gesteht Andreas Olina, ohne sie nicht mehr leben zu können. Daraufhin beschließt sie ihn vor dem Tod zu bewahren. Am nächsten Morgen sollte sie ein Fahrer mit dem Auto eines General abholen, in dem sie auch Andreas und seine beiden Freunde mitnehmen will.

Doch der Wagen wird von einer Bombe getroffen. Alle Insassen kommen ums Leben; pünktlich, wenige Minuten vor Stryj, so wie Andreas es vorhergesehen hatte.


Interpretation


Heinrich Böll zeigt in diesem Werk die Unausweichlichkeit des Schicksals auf. Es nützt nichts, wenn man versucht aus der vorgezeichneten Bahn des Lebens auszusteigen und andere Wege zu gehen. Der Zug des Schicksals ist pünktlich und erreicht sein Ziel wie im Fahrplan vorgesehen. Gerade im Krieg fühlt der Mensch die Ausweglosigkeit des Schicksals noch deutlicher. Die erste Liebe darf gar nicht erst beginnen, denn im Krieg gibt es keinen Sieg der Liebe über den Tod. In diesem Sinn ist der Roman auch eine Anklage gegen Krieg und Unmenschlichkeit.








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