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Erich Maria Remarque - Im Westen nichts neues




Erich Maria Remarque


"Im Westen nichts Neues"




&


Teilaspekt: 1.Weltkrieg


"Die Geschichte des 20. Jahrhunderts"





3. Inhaltsangabe


Paul Bäumer und seine Klassenkameraden Kropp, Müller, Kemmerich und Leer werden zur neun­ten Korporalschaft beordert, um dort auf den Krieg vorbereitet zu werden. Die fünf Gymnasiasten sollen dort zusammen mit anderen vom Unteroffizier Himmelstoß ausgebildet werden. Himmelstoß macht den jungen Leuten dort das Leben zur Hölle und schikaniert sie, wo er nur kann.

An der Front trifft Paul den Mann, der während der kommenden Kriegszeit sein bester Freund wer­den soll: Stanislaus Katczinsky, genannt Kat. In der gleichen Kompanie dienen der Schlosser Tja­den, Haie Westhus, ein Torfstecher und Detering, ein Bauer. Bei den Soldaten herrscht ein vulgärer Umgangston. Die Kompanie wird als Ablösung in die Schützengräben geschickt und erleidet schwere Verluste. Josef Behm, einer, der sich nur aus Gruppenzwang und Drängen des Klassenleh­rers Kantorek zum Waffendienst gemeldet hat, ist der Erste aus Pauls Klasse, der Opfer dieses Krie­ges wird. Kemmerich ist der Zweite, der fällt. Er erleidet einen Ober­schenkeldurchschuss und man kann sehen, dass er bald sterben wird. Müller denkt trotz der Trauer um seinen Kameraden an Kemmerichs Stiefel. Er will die guten Stücke haben, bevor sie sich irgendein Sanitäter unter den Nagel reisst. Bald darauf stirbt Kemmerich. Die 2. Kompanie wird mit neuen Soldaten aufge­füllt und dann wieder zur Front abkommandiert. Sie bauen dort Verteidigungsanlagen. In der Nacht wer­den sie plötzlich von feindlicher Artillerie beschossen. Pauls Kompanie übersteht den Beschuss ohne Verluste, jedoch haben ein paar in der Nähe befindliche Kolonnen einige Treffer abbekom­men. Während des Rückzuges wird die Kompanie erneut beschossen und sucht Deckung auf einem alten Friedhof. Paul legt sich unter einen freigebombten Sarg, dann fliegen auch schon die ersten Gasgra­naten. Er hilft einem Rekruten mit seiner Gasmaske. Dieser wird allerdings von einem durch die Explosion einer Granate heranfliegenden Sargsplitter tödlich verwundet. Nachdem das Gas verflo­gen ist, kümmern sich die Unverletzten um ihre Kameraden. Die Verluste der 2. Kom­panie be­schränken sich auf 'nur' fünf Tote und Verwundete. Später  beschäftigt die Soldaten die Frage, was sie tun würden, wenn es wieder Frieden gäbe. Aus Pauls Schulklasse sind zu der Zeit noch dreizehn von ehemals zwanzig am Leben. In der Nacht werden die Unterstände mit schwerer Artillerie beschossen. Durch den Dauerbe­schuss ist es so gut wie unmöglich, Nahrungsmittel nach vorne zu den Gräben zu schaffen. Nach langem Trommelfeuer beginnt der Angriff. Von überall kommen die Soldaten aus den Gräben und verteidigen ihre Stellungen. Dann folgt der Gegenangriff. Um die eigenen Stellun­gen zu sichern, zieht sich die Kompanie schnell zurück. Während des Rückzuges nehmen die aus­ge­pumpten Soldaten Proviant aus der französischen Stellung mit. So vergeht jeder Tag mit Angrif­fen, Gegenangriffen und nachts mit dem Heimholen der Verwundeten.

Eines Vormittags sehen die Soldaten mitten in Angst und Leid zwischen Bombentrichtern und To­ten eine bizarre Situation: Zwei Schmetterlinge spielen inmitten des ganzen Elends und lassen sich schließlich auf einem Totenschädel nieder.

Die 2. Kompanie bekommt immer wieder Verstärkung, um die Verluste auszugleichen, meist junge Rekruten, die bei ihrem ersten Angriff niedergeschossen werden. Paul, Kat, Kropp und andere Er­fah­rene versuchen, den Neuankömmlingen ihre Erfahrungen und Kenntnisse zu vermitteln, meist je­doch ohne Erfolg. In einem Graben trifft Paul seinen Ausbilder Himmelstoß wieder. Dieser ver­sucht sich zu drücken und will sich im Unterstand verkriechen. Paul prügelt auf ihn ein, um ihn zu veranlassen, mitzustürmen. Himmelstoß reagiert jedoch nicht. Aber was Pauls Prügel nicht schaf­fen, bewirkt ein einziger Satz eines vorbeistürmenden Leutnants: 'Vorwärts, anschließen!'

Bei einem Angriff von Pauls Kompanie sterben 118 von 150 Soldaten, darunter Haie Westhus. Paul und seine Kameraden werden abgelöst, wobei sich beim Abzählen Paul, Albert und Kat wieder treffen. Um die Gruppe neu aufzubauen, kommt sie erst einmal weit hinter die Front in ein Feldre­krutendepot.

Sie verdrängen ihre Erlebnisse, indem sie Witze reißen, saufen und rauchen, so dass das Leben wie­der erträglich wird.

Dann bekommt Paul Heimaturlaub mit einem anschließenden Abstecher ins Heidelager. Es gibt ge­rade sein Lieblingsgericht, als er zu Hause ankommt. Paul erfährt, dass seine Mutter Krebs hat.

Eines Tages geht er in die Kaserne zu seinem ehemaligen Klassenkameraden Mittelstaedt, unter dem sein alter Klassenlehrer Kantorek als Landsturmmann eingezogen worden ist. Mittelstaedt schikaniert diesen, wo er nur kann und rächt sich somit für die Schulzeit und das Verderben, in das Kantorek alle mit seiner Kriegsverherrlichung geschickt hat. Paul geht schließlich zu Kemmerichs Mutter, die total verzweifelt über den Tod ihres Sohnes ist. Sie fragt ihn, wie er gestorben sei. Paul lügt und schwört ihr bei seinem Leben, dass es für Kemmerich kurz und schmerzlos gewesen sei. Am Tag vor seiner Abfahrt hat Paul noch ein langes Gespräch mit seiner Mutter.

Sie sorgt sich um ihren Sohn, aber Paul versucht ihr diese Sorge auszureden und ihr Mut zuzusprechen.

Nach seinem Urlaub hat Paul vier Wochen Dienst in den Baracken im Heidelager. Neben den Ba­racken befindet sich ein zweites Lager, in dem russische Kriegsgefangene untergebracht sind.

Als Pauls Vater und seine Schwester ihn im Lager besuchen kommen, erfährt er, dass seine Mutter ins Krankenhaus gekommen ist und es nicht mehr verlassen wird. Vorher hat die Mutter trotz ihrer Krankheit noch etwas gebacken und ihm geschickt.

Paul kommt wieder zurück an die Front. Überall hört er schlechte Nachrichten. Dann findet er end­lich zu seiner Kompanie zurück und trifft auch seine alten Kameraden Kat, Kropp, Albert und Tja­den wieder.

Paul meldet sich zu einer Patrouille, um die gegnerischen Stellungen auszuspionieren. Er verliert zwischen den Fronten die Orientierung, gerade als die Franzosen eine Offensive starten. Paul sucht in einem Bombentrichter Deckung und stellt sich tot. Auf dem Rückweg springt ein Franzose auf der Suche nach Deckung zu Paul in den Trichter. Paul sticht ihn reflexartig nieder. Aller­dings bleibt dieser noch einige Zeit am Leben, da Paul es nicht übers Herz bringt ihm den Gnadenstoß zu geben. Es ist das erste Mal, dass er sehen muss, was er für Leid angerichtet hat. Deshalb beginnt er den Feind als Menschen zu sehen und bekommt ihm und seiner Familie gegenüber Schuldgefühle. Paul versucht dem Mann sein Ableben so angenehm wie möglich zu machen, indem er ihm Wasser gibt und ihn bequem lagert. Während Paul im Trichter ausharren muss, plagen ihn immer mehr Schuldgefühle. Er schwört sich, um sich zu beruhigen, dass er sich um die Familie des Gegenübers kümmern wird. Er notiert sich dessen Namen aus dem Soldbuch. Aber jetzt ist sein Opfer nicht ir­gendwer, sondern ein einzigartiges Individuum, dessen Namen er nun so­gar kennt. In der Nacht wird Paul zurückgeholt, und am nächsten Morgen erzählt er seinen Kamera­den, was ihn bedrückt. Sie versuchen ihn zu beruhigen, indem sie ihm einige Scharfschützen zeigen, die sich einen Spaß daraus machen, zu zählen, wer mehr Franzosen erschossen hat.

Paul, Kat, Albert, Tjaden, Müller, Leer und Detering müssen ein Dorf bewachen und leben dort im Überfluss an zurückgelassener Nahrung und Luxusgütern. Sie werden beschossen und fliehen, wo­bei Albert am Knie getroffen wird. Auch Pauls Bein wird verletzt. Die beiden retten sich, kommen ins nächste Lazarett, und werden per Zug ins Hinterland geschafft.

Kurze Zeit später desertiert Detering, wird auf der Flucht gefasst und wahrscheinlich vom Kriegs­gericht zum Tode verurteilt. Auch Müller stirbt während eines Gefechts unter großen Schmerzen. Nun be­kommt Paul die Stiefel, die einst­mals Kemmerich gehörten. Als Ersatz kommen nur noch junge Rekruten, die aufgrund ih­rer ge­ringen Erfahrung massenweise fallen. Kompanieführer Bertinck opfert sich bei einer geg­nerischen Offensive und rettet so seine Untergebenen. Trotzdem stirbt Leer beim gleichen An­griff.

Der Kriegssommer 1918 ist für Paul der grausamste überhaupt. Beim Essenholen wird Kat am Schien­bein getroffen, weswegen Paul ihn zur nächsten Sanitätsstation trägt. Unterwegs wird Kat von ei­nem verirrten Granatsplitter getroffen und lebt nicht mehr, als Paul mit ihm beim Sanitäter ankommt.

Paul ist der letzte der sieben Mitschüler, die in seiner Kompanie gedient haben. Im Spätsommer sind Gerüchte über einen Waffenstillstand im Umlauf, doch Paul erlebt diesen nicht mehr.

Der Roman endet damit, dass Paul Bäumer am 14. Oktober 1918 fällt.


"Er fiel im Oktober 1918, an einem Tage, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbe­richt sich nur auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden."1

4. Personenbeschreibung der Hauptpersonen


Paul Bäumer

Paul Bäumer ist in diesem Buch der Erzähler. Er ist zu Beginn des Buches 19 Jahre alt. Während des Kriegs sind Pauls beste Freunde Kat, Tjaden, Haie Westhus, Detering und seine Klassenkame­ra­den Behm, Kemmerich, Müller, Leer und Kropp. Auf Drängen ihres Dorfschulmeisters Kantorek hatten er und 19 Klassenkameraden sich freiwillig gemeldet. Paul ist offensichtlich eine Vertrauens­person: Kemmerichs Mutter hatte ihn angefleht auf Kemmerich aufzupassen, als sie in den Krieg zogen. Paul ist außerdem mutig. Paul wird im Laufe des Krieges immer erfahrener was Explosionen angeht da er am Geräusch der Explosion erkennt welche Maßnahmen er treffen muß: z.B.: dass er die Gasmaske aufsetzen muß. Er ist ein hilfsbereiter Kamerad, beispielsweise tröstet er während eines Gefechts einen verlegenen Rekruten, der sich in die Hose gemacht hat und denkt später, nachdem die Hüfte des Rekruten zer­schmettert ist, nüchtern ohne Gewissensbisse darüber nach, ob er ihn erschießen soll, um ihm einen qualvollen Tod zu ersparen.

Obwohl Paul im Kampf immer gefasst bleibt, ist es doch sehr schwer für ihn, in dem Ganzen einen Sinn zu sehen. Sowie er seine Kameraden sterben sieht zweifelt er an der Sinnhaftigkeit des Krieges.

Paul und seine Freunde merken, dass nichts, was sie gelernt haben, ihnen in dieser Hölle weiterhel­fen kann. Die Anwesenheit seiner Freunde gibt Paul Sicher­heit. Allmählich erkennt Paul, dass zwischen dem Feind sowie ihm und seinen Freunden kein Un­ter­schied besteht. Duval hätte ebenso sein Freund (oder Vater - siehe Biographie des Autors) sein können und die russischen Kriegsgefangenen haben ebenfalls die selben Gefühle, Wünsche und Be­dürfnisse wie er und seine Kameraden.

Seine Freunde sterben einer nach dem anderen, und Paul sieht für sich keine positiven Zukunftsaus­sichten für die Zeit nach dem Krieg.


Pauls Klassenkameraden:




Josef Behm ist einer der Klassenkameraden von Paul und etwas mollig. Er wird von Kantorek dazu gedrängt, sich mit seinen Klassenkameraden freiwillig zu melden, und stirbt, als erster seiner Klasse, zwei Monate bevor er sowieso eingezogen worden wäre. Sein Tod bewegt seine Klassen­kameraden stark und Mittelstaedt, auch ein Klassenkamerad von Paul, rächt sich später an Kanto­rek. Als dieser ihm unterstellt wird, schikaniert er ihn und macht ihn für den frühen Tod Behms ver­antwortlich.


Franz Kemmerich ist der Zweite aus Pauls Klasse, der fällt. Er ist ein guter Sportler. Er träumt von einem einfachen Beruf in der Forst­wirtschaft. Im Buch war er der erste Besitzer der guten Le­der­stiefel, die zuvor einem englischen Flieger gehörten. Sie werden ein Symbol für Tod aber auch für Kameradschaft, während sie von ei­nem zum anderen weitergegeben werden. Er erliegt nach gro­ßen Schmerzen ei­ner Beinamputation.


Albert Kropp ist Freund und Mitschüler Pauls. Er ist eine kleine Person. Er war als der beste Den­ker der Klasse angesehen. In Diskussionen bringt er tiefgründige Lösungsvorschläge und Kommen­tare ein. Es ist zum Beispiel sein Vorschlag, Krieg in einen "Kampf der Häuptlinge" mit Volksfest und Zuschauertribünen umzuwandeln. Ebenso ist es auch sein Werk, durch aufsummieren ihrer Ju­gend, Deillusion und mangelnder Ausbildung, ihre Zukunftssituation mit durch den Krieg für nichts mehr zu gebrauchen, zu beschreiben. Er wird mit Paul in das katholische Krankenhaus ge­bracht, wo ihm das Bein abgenommen wird und er in eine lange Periode von Selbstmitleid fällt.


Leer ist ein weiterer Freiwilliger aus Pauls Klasse und sein Lieblingsfach ist Mathe. Mit Bart und vom Krieg gezeichnet scheint er mindestens 40 zu sein. Im Sommer 1918 verblutet er innerhalb von zwei Minuten aufgrund einer Hüftverletzung. Paul bedauert wie wenig Leer seine Mathematik jetzt nützt.


Müller ist auch ein Freiwilliger aus Pauls Klasse. Er träumt immer noch von einem Schulabschluss, selbst während er bombardiert wird, sagt er noch physikalische Formeln vor sich her. Müller hat vorstehende Zähne und ein dröhnendes Lachen. Er isst alles, was er bekommen kann, da er nicht mit leerem Bauch sterben will. Er ist derjenige, der Kemmerich um seine Stiefel bittet, bevor dieser weiß, das er sterben wird. Es ist eine der ersten schockierenden Szenen in dem Buch, jedoch wird Müller, nach der Erklärung durch den Erzähler, wieder ins rechte Licht gerückt, und sein Verhalten als rational und vernünftig dargestellt. Müller stirbt unter furchtbaren Schmerzen an einer Leucht­kugel, die ihm in den Bauch geschossen wurde.


Pauls gute Kameraden an der Front:


Stanislaus Katczinsky ist Pauls bester Freund und Kamerad beim Militär sowie Anführer von Pauls Gruppe. Er ist ein einfacher Mann, Anfang vierzig, zäh, schlau und gerissen. Er hat aufgrund seiner Erfahrung einiges zu mel­den und wird auch anerkannt. Er hat einen guten Riecher wenn es darum geht, Essbares an den un­möglichs­ten Orten zu finden. Im Sommer 1918 stirbt er auf Pauls Rücken. Er wird, während dieser ihn zum Sani­täter tragen will, von einem Granatsplitter in den Kopf getroffen. Dieser Verlust seines letzten guten Freundes raubt Paul den letzten Trost an der Front. Kat steht für alle älteren Männer, deren Werte und Ideale im Krieg zerstört wurden.


Detering ist ein einfacher, friedliebender Bauer, der ununterbrochen von zu Hause, seiner Frau und seinem Bauernhof träumt. Ihm ist es egal, warum Krieg ist, Hauptsache ist, dass er bald vorbeigeht. Als es Frühling wird, und er sich eigentlich um seine Landwirtschaft kümmern müsste, hält er das Grauen nicht mehr aus. Er desertiert, wird aber gefasst und vermutlich hingerichtet.


Tjaden ist im Zivilleben Schlosser und ist trotz seines großen Appetites schlank. Er hat etwa Pals Alter ist aber nicht aus dessen Klasse. Als er zum erstenmal in dem Buch auftaucht, ist er bereit, den Koch zu verprügeln, da dieser nicht das Essen, das für die doppelte Truppe gedacht war, verteilen möchte. Er ist ein guter Freund von Paul und dessen Mitschülern, jedoch beim Besuch bei den drei Mädchen schließen sie ihn aus.


Haie Westhus ist ein 19 Jahre alter Torfstecher. Er ist während Einsätzen für die Beschaffung von Nachschub für die Gruppe zuständig. Er fühlt sich als Soldat wohler als armer Torfstecher. Schließlich hat er bei der Armee zu Essen und einen Schlafplatz. In Friedenszeiten würde ihm das Soldatenleben gefallen. Er ist das einzige Mitglied aus der Gruppe von Paul, der sich nach dem Krieg wieder zur Armee melden will. Er stirbt dann allerdings an einer Rückenverletzung, nachdem ihn Himmelstoß eigentlich schon in Sicherheit gebracht hat.


Sonstige Personen von Bedeutung:


Kantorek ist der Dorfschulmeister im Ort in dem Paul und dessen Klassenkameraden zur Schule gingen. Er hat sie dazu gedrängt in den Krieg zu ziehen. Er ist eine energische, kleine Person. Zen­traler Mittelpunkt seines Lebens ist die typisch preußische Einstellung. Er sieht seine Schüler als ei­serne Jugend, deren edelste Bestimmung im Dienst am Vaterland besteht. Seine nationalistischen Ideale wird er höchstens geändert haben, als er als Reservist unter das Kommando eines ehemaligen Schülers gestellt und dort bloßgestellt wird.


Himmelstoß ist körperlich benachteiligt und im Zivilberuf Briefträger. Beim Militär ist er Ausbil­der von Paul und seinen Kameraden. Er wird als stereotyper Militär, als Tyrann und sadistischer Schleifer dargestellt, dem seine Macht zu Kopf gestiegen ist. Als er selbst an die Front muss, hat er einen Anfall von Angst und nicht mal Schläge können ihn dazu bewegen weitervorzurücken. Ein einziger Befehl durch einen Vorgesetzten jedoch reicht aus. Durch extra Essensrationen versucht er sich mit Paul und dessen Freunden auszusöhnen.

Himmelstoß ist eine von Remarque nicht ganz willkürlich plazierte Person. Zu seiner Kriegszeit wurde Remarque von einem Mann namens Himmelreich ausgebildet. Viele seiner im Buch geschil­derten Demütigun­gen mußte Remarque wohl am eigenen Leib erfahren. So ist es anzunehmen, dass der Künstler in seine Geschichte auch Charaktere von vielen anderen reellen Personen mitein­fließen ließ.


Frau Bäumer ist die Mutter von Paul und wird an Krebs sterben, hat allerdings ihren Lebensmut noch nicht verloren. Sie ist die Person hinter der Front, die am meisten Verständnis für ihren Sohn hat und täuscht auch nicht vor, dass sie versteht, wie es an der Front tatsächlich ist. Paul sorgt sich um die Krankheit seiner Mutter und ist durch ihre Fürsorge überwältigt. Von dem Wenigen das sie hat gehen die meisten Ersparnisse an Paul, indem sie ihm sein Lieblingsessen kocht und ihm Un­terwäsche kauft.


Gerard Duval ist ein französischer Buchbinder. Er ist verheiratet und hat ein Kind. Paul sticht in­stinktiv auf ihn ein, als Duval sich in dem gleichen Bombentrichter, in den sich zuvor bereits Paul rettete, decken will. Pauls Angst wächst mehr und mehr, während er auf den Tod von Duval wartet und lernt ihn nebenher besser kennen. Duval sieht freundlich aus. Allerdings ist er von Paul getötet worden, was Paul nahezu in den Wahnsinn treibt, bis das Trommelfeuer nachläßt und er den Trich­ter verlassen kann.

5. Der Autor - Erich Maria Remarque


Der Schriftsteller Erich Maria Remarque ist einer der meistverbreiteten und meistgelesenen Autoren der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Er hieß ursprünglich Erich Paul Remark und wurde am 22. Juni 1898 in Osnabrück als Sohn eines Buchbinders geboren (Der Franzose, den Paul im Graben tötete, war ebenfalls Buchbinder - siehe auch S. 108: 'Käme dein Vater mit denen drüben, du würdest nicht zaudern, ihm die Granate gegen die Brust zu werfen.'), deshalb wächst er in drük­kenden kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Remarque verbringt seine Kindheit und Jugend im Os­nabrück der Kaiserzeit, zwischen 1904 und 1912 besuchte er die Volksschule in Osnabrück. 1912 geht er auf die 'Katholische Präparandie' in Osnabrück zur Vorbereitung auf das Lehrer­se­minar. Remarque meldet sich, nachdem er das Notexamen bestanden hat, als Kriegsfreiwilliger. Am 26. November 1916 folgt seine Einberufung zum Militär, schließlich wird er am 12. Juni an die Front in Frank­reich abberufen. Remarque wird sechs Wochen später, am 31. Juli, verwundet. Er muss ins Lazarett in Duisburg.

Ab dem 4. Mai 1920 arbeitet er als Lehrer in Klein-Berssen. In diesem Jahr schreibt er auch den Jugendroman 'Die Traumbude' und veröf­fentlicht ebenfalls Skizzen und Gedichte in Zeitungen. Er verfasst mehrere Zeitungsartikel über Sportereignisse und die Herstellung von Cocktails. Von 1922 an ist er Buchhalter, Kaufmann, Grabstein- und Denkmalverkäufer bei der Firma Brüder Vogt in Osnabrück. Ab Oktober ist er Wer­beleiter und Redakteur bei der Continen­tal CO. Hannover. Erich Paul Remark nannte sich seit 1923 Erich Maria Remarque. 1924 wechselt er seinen Beruf erneut und wird Sportredakteur bei der Zeitschrift 'Sport im Bild' im Au­gust-Scherl-Verlag Berlin. Remarque heiratet 1925 Jutta Ilse Zambona.

1927 schreibt er in sechs Wochen den Roman 'Im Westen nichts Neues', der 1929 erscheint und zum Bestsel­ler wird. Die 'Vossische Zeitung' druckte 1928 Vorabdrucke, und innerhalb von an­derthalb Jahren wurde eine Auflage von 3,5 Millionen erreicht. Der Roman war sofort Gegenstand erbitterter politischer Auseinandersetzungen, da er für die einen die nüchterne, ehrliche Beschrei­bung des Kriegswahnsinns schlechthin, für die anderen ein bewusstes Anti-Kriegsbuch, eine Belei­digung der Frontsoldaten, war. Mit seiner realistischen Darstellung des sinnlosen Mordens und der Kriegs­grauen hatte Remarque die Zeitstimmung aufgegriffen. Das Buch wurde als Antikriegsro­man gefei­ert, als undeutsch, zersetzend und pazifistisch von den Rechten geschmäht.

1929 arbeitet Remarque am Roman 'Der Weg zurück', der im Sommer 1930 fertiggestellt wird und 1931 erscheint (Universal verfilmt 'Der Weg zurück" 1937). 1930 verfilmt Universal in Hollywood 'Im Westen nichts Neues'. Der Film wird am 11.12.1930 durch die Rechten mit einem Auffüh­rungsverbot in Deutschland belegt. Remarque lebte ab 1931 in Ascona/Schweiz und siedelte 1939 nach New York über. Durch seine Kritik am Militarismus und Nationalsozialismus rief der Autor politische Wider­sacher auf den Plan: Am 12. Mai 1933 werden seine Bücher wegen angeblichem "Literarischen Ver­rats am Soldaten des Weltkrieges" verboten und öffentlich verbrannt. Schließ­lich wird ihm 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft durch die NS-Machthaber entzogen. 1945 schreibt er den Roman 'Arc de Triomph' und erzielt mit dem amerikanischen Bestseller seinen zweiten Welterfolg (drei Jahre später wird er verfilmt). Ab 1947 ist er amerikanischer Staatsbürger. 1948 kehrte Remarque in die Schweiz zurück und heiratete 1958 zum zweiten Mal, diesmal Pau­lette Godard. In den kommenden Jahren erhält er folgende Auszeichnungen:

- 1963 J.-Möser-Medaille Osnabrück



- 1967 Großes Bundesverdienstkreuz

- 1968 Ehrenbürgerschaft von Ascona.

- Außerdem wird er Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dicht­kunst.

Am 25. September 1970 stirbt Remarque an einem Herzleiden im Krankenhaus von Locarno in Tessin/Schweiz. Bis zu seinem Tod 1970 wurde Erich Maria Remarque von keinem der deutschen Nachkriegsstaaten je zur Rückkehr aus der Emigration eingeladen.


6. Werke


Romane:

Die Traumbude, 1920

Im Westen nichts Neues, 1929 (Film 1930)

Der Weg zurück, 1931 (Film 1937)

Three Comrades, 1937 (dt. Drei Kameraden, 1938; Film 1938)

Flotsam (dt. Liebe deinen Nächsten, 1941, auch als: Strandgut, 1941; Film 1940)

Arch of Triumph, 1945 (dt. Arc de Triomphe, 1946; Film 1948)

Der Funke Leben, 1952

Zeit zu leben und Zeit zu sterben, 1954 (Film 1958)

Der schwarze Obelisk, 1956

Der Himmel kennt keine Günstlinge, 1961

Die Nacht von Lissabon, 1961 (Film 1971)

Schatten im Paradies, 1968

Der Feind,


Dramen, Drehbücher:

The Last Ten Days (mit F. Habeck), 1955 (Drehb.)

Die letzte Station, 1956

Drei Kameraden, 1960.



7. Kritische Stellungnahme


"Im Westen nichts Neues" beeindruckt sehr. Die Schilderungen des Kriegselends sind äußerst er­schreckend. Das, was in diesem Buch geschildert wird, ist wirk­lich geschehen und kann mit ab­gewandelten Spielregeln und perfektionierteren Waffen auch heute noch geschehen. Wäh­rend in Horror -, Action -, filmen Fantasien gezeigt werden, sind Handlung und Thematik in Remarques Ro­man realistisch und immer noch zeitgemäß, da das Ausmaß des Leids für den Betroffenen selbst verglichen mit damals unverändert geblieben ist: Zwar wird man heute nicht mehr vom Pferd geschossen, aber die Leute, die sich in von Marschflugkör­pern ge­troffenen und zusammengestürzten Gebäuden im Irak befanden, werden sich vergleichbar "tot füh­len". So sollte im Zeitalter des Golfkrieges, der kriegerischen Auseinandersetzungen im ehemaligen Ju­go­slawien sowie der Gefahr durch radikale Islamisten, und wie die aktuellsten Geschehnisse im nahen Osten zeigen, dieses Buch bzw. seine Verfilmung viel weiter ver­breitet sein, als es jetzt "schon" der Fall ist.

Es wird auch als Denkmal des unbekannten Soldaten gesehen!

So heißt es schon im Vorspann: "Dieses Buch soll weder eine Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen, über eine Generation zu berichten, die vom Krieg zerstört wurde - auch wenn sie seinen Granaten entkam."

Als Soldat erlebte Paul Bäumer die Grausamkeiten des Krieges und fällt schließlich gegen Ende des Krieges. Und keinen interessiert's. Sein Tod hat keinerlei Einfluss auf das Weltgeschehen. Re­marque ar­beitet, indem er dieses Buch schreibt, Kriegserlebnisse auf, und hat an diesem Einzelsc­hicksal das Schicksal einer ganzen Generation dargestellt. Die Schrecken des Krieges, die er erlebt, machen gleich­zeitig auch Millionen anderer Soldaten mit durch. Die jungen Soldaten merken, wie unbe­deu­tend vieles ist, was sie in der Schule eingetrichtert bekommen haben. Sie wissen zwar eine ganze Menge, jedoch so gut wie nichts über das 'wahre Leben'. Sie haben all ihre früheren Ideale aus Frie­denszeiten verloren und sind nun ziel- und planlos. Einzig ihr Leben sowie das ihrer Mitstreiter wollen sie bewahren, denn Kameradschaft ist das Wertvollste, was sie an der Front ha­ben. Remarque: 'Das Wichtigste aber war, dass in uns ein festes, praktisches Zusammen­ge­hö­rig­keits­ge­fühl erwacht, das sich im Felde dann zum Besten steigert, was der Krieg hervor­brachte: zur Kame­rad­schaft!'

Durch den Krieg lernen die jungen Männer einiges. Sie bekommen einen Sinn fürs "Wesentliche": Wir haben den Sinn für andere Zusammenhänge verloren, weil sie künstlich sind. Nur die Tatsachen sind richtig und wichtig für uns.

Remarques Roman 'Im Westen nichts Neues' gehört zu den bekanntesten Schilderungen des Stel­lungskrieges im Ersten Weltkrieg (1914 - 1918). Das Erscheinen des Romans einige Zeit nach dem Er­sten Weltkrieg rief bei den Lesern äußerst gegensätzliche Reaktionen hervor. Vielen Menschen half er die Schrecken der Granaten und Nahkämpfe zu verarbeiten, andere leugneten diese Darstel­lung des Krieges und griffen den Autor persönlich an. Es gab aber auch viele positive Rückmeldun­gen in Form von Leserbriefen. Deren Verfasser schrieben, dass ihnen der Roman sehr geholfen habe, ihre eigenen Kriegserfahrungen zu verarbeiten.

8. Der 1. Weltkrieg


8.1 Entstehung


Während das 19. Jahrhundert zu Ende geht und das 20. Beginnt, vollzieht sich auch eine politische und soziale Wende. Die moderne Massengesellschaft entwickelt sich, gleichzeitig erschüttert ein erbitterter Konflikt erst Europa und später die Welt. Es geht in diesem Krieg um die Vorherrschaft in Europa. Zwei Blöcke kristallisieren sich heraus, der eine formiert sich um Großbritannien, dessen Vorherrschaft zur See bislang unbestritten war, der andere um Deutschland, die stärkste Macht zu Lande, die nun auch eine starke Flotte aufgebaut hat und sich anschickt, Großbritannien herauszufordern. Die Verbündeten der Engländer, die französische Republik, Rußland und ab Mai 1915 auch das Königreich Italien, verfolgen jeweils eigene Interessen. Deutschland steht zum Bündnis mit dem Dreierbund aus, da seine Interessen im Gegensatz zu Österreich-Ungarn stehen und schlägt sich auf die Seite der Entente. Zum "Weltkrieg" im eigentlichen Sinne wird der Konflikt, als die USA 1917 eingreifen, um der Sache der Entente zum Sieg zu verhelfen. Damit beginnt zugleich der Niedergang Europas und der Aufstieg der USA zur Weltmacht.

Im Sommer 1914 bricht das Vertrauen an den Fortschritt und den Frieden zwischen den Völkern zusammen.

Durch das Attentat auf den Österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand in Sarajevo wird die Flut von Kriegs- und Bündniserklärungen in Gang gesetzt womit der 1. Weltkrieg begonnen hat.


8.2 Der Krieg in Europa


Obwohl er gemeinhin als "Weltkrieg" bezeichnet wird, beruht der Krieg von 1914 - 1918 vor allem auf der Rivalität zwischen den europäischen Großmächten. Österreich- Ungarn und Deutschland auf der einen, Frankreich, Rußland und Großbritannien auf der anderen Seite kämpfen um die Kontrolle über die Bodenschätze, die Einnahmen aus den Kolonien und die Vormachtstellung in den politisch instabilen Gebieten Europas. Eine Entscheidende Rolle spielen die Zwistigkeiten zwischen Deutschland und Großbritannien und Frankreich, die sich immer weiter verschärfen. Deutschland kämpft mit ehrgeizigen Flottenbauplänen gegen die erdrückende Vorherrschaft Englands auf See an. Frankreich hingegen nährt seit 1870, als Elsaß und Teile Lothringens an Deutschland gingen, Revanchegedanken. Auch in anderen Teilen der Welt, wie vor allem in Afrika von Marokko bis zum Kongo, stehen sich die Interessen Frankreichs und Deutschlands konträr gegenüber.


Jedoch ein Schlüsselereignis sollte die Kettenreaktion des Ersten Weltkrieg in Gang setzen: Am 28. Juni 1914 werden in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien, der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand und seine Gemahlin Sophie vom bosnischen Studenten Gavrilo Princip im Auftag der Geheimorganisation Schwarze Hand ermordet. Das Attentat wird sofort mit nationalistischen Kreisen in Serbien in Verbindung gebracht, obwohl keine unmittelbare Beteiligung der Regierung festellbar ist. Doch da die Serben sich offen gegen die vom Thronfolger geäußert Expansionpläne ausgesprochen hatten, hält man in Wien die Zeit für gekommen , diese Frage ein für alle Mal zu regeln. Die österreichische Regierung denkt in dieser Zeit an einen kurzen, umschriebenen  Konflikt und unterschätzt sowohl die russischen Interessen als auch den Grad der nervösen Hochspannung zwischen den Großmächten. Am 23. Juli stellt Österreich den Serben ein hartes Ultimatum und fordert unter anderem die Bestrafung der Schuldigen unter österreichischer Aufsicht. Belgrad akzeptiert Teile des Ultimatums, meldet jedoch Vorbehalte hinsichtlich seiner Souveränität an. In Österreich wird diese Antwort als unbefriedigend gewertet. Am 28. Juli 1914 erklärt Österreich Serbien den Krieg. Innerhalb kürzester Zeit reagieren das mit Österreich verbündete Deutschland einerseits und Frankreich und Rußland aufgrund des Bündnisses mit Serbien andererseits mit Mobilmachen.

8.3 Die Kriegsfronten


Gleich nach Kriegsbeginn übernimmt Deutschland die Initiative und stützt seine Strategie auf den Schlieffen-Plan, der ursprünglich vom Chef des Generalstabs von 1891 bis 1905 ausgearbeitet wurde. Der Plan sieht zwei Fronten vor: Der Hauptteil der Truppen soll den französischen Widerstand an der Westfront rasch niederschlagen, danach soll das Hauptgewicht der Streitkräfte an die Ostrfront transferiert werden, um die Russen mit Hilfe der österreichisch- ungarischen Truppen zu schlage. Der deutsche Erstangriff wird von den Franzosen unterschätzt, und Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke kann im August 1914 bis 40 km vor Paris vordringen. Dieser Anfangserfolg wird jedoch von einer mächtigen französischen Gegenoffensive unter Kommandant Joseph Joffre am 6. September 1914 relativiert. Ihm gelingt es auf  "wunderbare" Weise, die Feinde an der Marne aufzuhalten und sie dann bis hinter die Aisne zurückzuschlagen. Mit dieser Wende im Kriegsverlauf beginnt der Stellungskrieg an der Westfront, der als tragisches Hauptcharakteristikum dieses Krieges in die Geschichte eingehen sollte. Die Verluste in den Schützengräben sind hoch, die Grausamkeit der Kämpfe unbeschreiblich.



An der Ostfront wechseln die Erfolge von einer Seite auf die andere. Die Deutschen fügen den Russen in mehreren Schlachten enorme Verluste zu, 250.000 russische Soldaten fallen. Gegen die österreichischen Offensiven bleiben sie jedoch siegreich und können in Galizien bis an die Karpaten vorstoßen. Die Serben wehren sich erfolgreich gegen zwei Invasionsversuche der Österreicher.

Durch die ziemlich ausgeglichene Situation bei den Landstreitkräften kommt dem Krieg auf See erhöhte Bedeutung zu, und Großbritannien kann seine Überlegenheit unter Beweis stellen.



In der Zwischenzeit hat sich die Illusion vom kurzen Krieg zerschlagen, die Diplomatie ist gefordert, um Bündnispartner zu werben, die eine Wende zu den eigenen Gunsten herbeiführen helfen sollen. Außer Italien schlagen sich auch Japan und Montenegro auf die Seite der Entente, weiters Portugal im März 1916, Rumänien im August 1916, die Vereinigten Staaten im April 1917, Griechenland im Juni 1917 und China im August 1917. Die Gegenseite dagegen kann lediglich auf die Unterstützung von Seiten des Osmanischen Reiches und Bulgariens zählen. Bus zum Ende des Jahres 1915 herrscht eine Pattsituation. Die Franzosen scheitern mehrmals beim Versuch, die deutsche Front zu durchbrechen, zudem scheitert der anglo-französische Angriff auf die Dardanellen im Februar 1915.

Mit dieser Attacke wollte man die Türkei zum Rückzug aus dem Krieg zwingen, erreicht jedoch statt dessen, dass das bisher neutrale Bugarien ebenfalls ins Kriegsgeschen eintritt und sich auf die Seite der Gegner schlägt. Mit Hilfe der österreichischen Truppen gelingt es den Bulgaren in wenigen Monaten,, den serbischen Widerstand zu brechen. Im Osten gibt die russische Front nach.

Beim ersten Durchbruch der feindlichen Truppen geraten 750.000 russische Soldaten in Gefangenschaft, Polen und Litauen müssen aufgegeben werden. Bei der Gegenoffensive im Juni können die Stellungen zwar teilweise zurückgewonnen werden, doch die hohen Verluste und die sinkende Moral unter den Soldaten lassen die Niederlage bereits erahnen.

Zwischen Ende 1915 und 1916 plant der neue Generalstabschef Erich von Falkenhayn, der Helmuth B. von Moltke nach der Niederlage an der Marne in dieser Position ablöst, eine gigantische Offensive auf Verdun, das als "uneinnehmbare" Festung der Franzosen gilt. Falkenhayn setzt dabei auch auf die psychologische Wirkung dieses Angriffs, der dem französischen Nationalstolz einen empfindlichen Schlag versetzen soll. Doch dann stellt sich die "Hölle von Verdun" als ein riesiges Massaker heraus, und nach ersten Erfolgen zu Beginn müssen die Deutschen große Verluste hinnehmen, die sie zur Aufgabe der Schlacht zwingen. So werden die ursprünglichen Absichten ins Gegenteil verkehrt, und die Schlacht bei Verdun wird zum Symbol für die Stärke des französischen Widerstandes.

Am 1. Juli 1916 führen Franzosen und Engländer eine neue Attacke im nördlichen Teil der Front, an der Somme. Doch auch hier wird der Kampf zum zermürbenden Stellungskrieg, der bis in den November des Jahres hinein andauert. Keinem der Gegner gelingt es, die Oberhand zu gewinnen, die Offensive bleibt stecken und ein blutiges Gemetzel mit hohen Verlusten auf beiden Seiten beginnt.


8.4 Der Erste Weltkrieg: "Ein beispielloses Blutbad"


Schlachten wie die bei Verdun (500.000 Franzosen und 400.000 Deutsche fallen) und an der Somme (500.000 Deutsche und 200.000 Franzosen fallen oder werden verwundet) zeigen, dass die Kriegführung eine neue, bisher unvorstellbare Dimension erreicht hat. Ahnlich sieht die Bilanz der 11 Isonzo Schlachten (1915-1917) aus, die Italiener und Österreicher im Norden Italien ausfechten - mit empfindlichen Verlusten erkaufen die Kriegsgegner wenige Kilometer Landgewinn.

Trotz des offenbar herrschenden Gleichgewichts der Landstreitkräfte wollen die Oberbefehlshaber der Armee auf beiden Seiten ihre Strategien nicht ändern, und der Frontenkrieg wird als zermürbender Stellungskrieg weitergeführt. Die Soldaten verharren in den Schützengräben, die oft nur wenige hundert Meter von den feindlichen Linien entfernt liegen. Sie leben dort unter menschenunwürdigen Bedingungen und warten ständig darauf, einen Angriff abwehren oder führen zu müssen. Ihr einziger Schutz sind die Gräben, ein paar Sandsäcke und die natürlichen Gegebenheiten des Geländes. Der Tod ist ständiger Begleiter und kommt nicht nur in Gestalt feindlichen Artilleriefeuers, sonder auch im Gefolge der Kälte des Winters und der schlechten hygienischen Bedingungen, die Epidemien und Seuchen begünstigen. Viele werden fahnenflüchtig, verweigern den Gehorsam oder verstümmeln sich selbst, um dem Gemetzel an der Fron zu entkommen, sowohl auf der Seite der Entente als auch auf der Seite der Mittelmächte.


Die außerordentlich hohen Verluste sind mehr auf den Charakter des Krieges als auf wichtige technologische Neuerungen zurückzuführen. Auch das weitgehende Gleichgewicht der Kräfte ist teilweise daran schuld: Keine der Anfangsoffensiven brachte eine Entscheidung, die fortwährenden Verluste an den Festgefahrenen Fronten auf beiden Seiten mußten ständig durch "Nachschub" aus allen Teilen der Bevölkerung ausgeglichen werden. Bis 1918 werden ca. 65 Millionen Soldaten rekrutiert. Zum ersten Mal in der Geschichte handelt es sich um einen Krieg der Masse, in den das gesamte Volk dank einer Propaganda einbezogen wird, die sich neuer Medien und Kommunikationsmittel bedienen kann. Eine ganze Generation von Europäern aus allen sozialen Schichten gibt ihr Leben: 10 Millionen Menschen sterben auf den Schlachtfeldern oder an dort erlittenen Verwundungen. Das ist eines der Hauptmerkmale des Ersten Weltkriegs. Mit einem traurigen Rekord geht er als blutiges Massaker der Menschheit in die Geschichte ein.


9. Quellenangabe


Primärliteratur

&  Remarque Erich Maria

"Im Westen nichts Neues"

Verlag: Kiepenheuer & Witsch, 1998
Ort: Westfalen, Deutschland

ISBN 3-4620-2721-2


&  Eder Manuela, Karzel Ruth, Ploner Silvia, WIESER-MITZNER Silvia;

"Die Geschichte des 20. Jahrhunderts"

Deutsche Auflage im Verlag: Neuer Kaiser Verlag Ges.m.b.H, 1999

Ort: Klagenfurt, Österreich

ISBN 3-7043-9009-7


Sekundärliteratur

&  MITTERMAYER Manfred, POPP Fritz;

"Abriß der deutschsprachigen Literatur"

Verlag: Wilhelm Braumüller, 1999 (Universitäts- Verlagsbuchhandlung Ges.m.b.H)

Ort: Wien, Österreich

ISBN 3-7003-1278-4


&  KERN Norbert, RAINER Eva, RAINER Gerald;

"Stichwort Literatur - Geschichte er deutschsprachigen Literatur"

Verlag: VERITAS-Verlag, 8. Auflage 2000

Ort: Linz, Österreich

ISBN 3-85329-990-3


Internet

http://home.germany.net/100-117926/deutsch4.htm

http://www.remarque.de/wer.html

http://www.remarque.uos.de/fragen.htm

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/RemarqueErichMaria

http://www.osnabrueck-net.de/Kultur/remarque.html

http://www-pluto.informatik.uni-oldenburg.de/~gymwhs/faecher/de/index_deutsch.htm



Ausarbeitungsstatistik

Wörter Gesamt: 5.623
Seiten:                 13

Absätze:              157

Zeilen:                 533




Rainer Gerald, Kern Norbert und Rainer Eva: Stichwort Literatur

In: Geschichte der deutschsprachigen Literatur. 8. Auflage 2000, VERITAS-Verlag Linz. Seite: 322








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