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Heinrich Boll -






Heinrich Böll








Heinrich Böll wird am 21. Dezember 1917 als Kind eines Schreinermeisters in Köln geboren. Für damalige Verhältnisse wächst er in einer ärmeren Familie auf und besucht das Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums in seiner Heimatstadt. Seiner Familie wiederfährt das Schicksal der inzwischen 5 Millionen Arbeitlosen: Gänge zum Pfandhaus, Gerichtsvollzieher an der Wohnungstür und Pfändungen gehören zum Alltag. Nach seinem Abitur beginnt er eine Buchhändlerlehre, die er nach elf Monaten abbrechen muss, weil er 1938 für ein Jahr in den Arbeitsdienst eingezogen wird. Nach diesem Jahr schreibt er sich an der Universität Köln ein, seine Pläne Germanistik zu studieren werden aber eingefroren, da er  den gesamten Krieg als Soldat dient. Fast jeden Tag schreibt er seiner Familie und seiner Freundin Annemarie Cech, die er 1942 heiratet. Nach dem Tod seiner Mutter versucht er den restlichen Krieg dem Dienst zu entkommen, jedoch ohne Erfolg. Böll wird viermal verwundet und kehrt erst 1945 nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft in die Heimat zurück und holt sein Studium nach. Danach wird der erste seiner vier Söhne geboren. Er arbeitet für kurze Zeit in der Schreinerwerkstatt seines Bruders, bevor er 1947 mit dem Schreiben von Kurzgeschichten, angelehnt an die von Ernest Hemingway, beginnt. Sein vorwiegendes Thema ist die Schilderung der Kriegsgräuel und die Frage nach der Schuld Deutschlands. In den Erzählungsbänden »Der Zug war pünktlich« und »Wanderer, wann kommst du nach Spa.. «. werden seine Kurzgeschichten 1950 erstmals abgedruckt. Sein erster Roman »Wo warst du Adam? ist auch der letzte, der dieses Thema behandelt. In seiner literarischen Arbeit wendet sich Böll jetzt mehr den Gegenwartsproblemen der Bundesrepublik Deutschland zu. Es entstehen immer häufiger Essays, in denen Böll zur politischen Situation der jungen Republik Stellung bezieht. Er schafft mit dem Roman »Und sagte kein einziges Wort« (1953) ein Beispiel für die sogenannte Trümmerliteratur. Wie im Nachfolgerroman »Haus ohne Hüter« schildert er hier das Schicksal der "Generation ohne Väter". Danach muss er von seinen Gläubigern nach Irland flüchten und schreibt dort sein »Irisches Tagebuch« (1957). Dieses Buch ist eines der erfolgreichsten von Böll überhaupt. In »Ansichten eines Clowns«, eine Spätform des Schelmenromans, übt er 1963 starke Kritik an der deutschen Wohlstandsgesellschaft und an der Moral der katholischen Kirche. Mit der Form des Romans experimentiert Böll vor allem in seinen Werken »Billard um halb zehn« und »Gruppenbild mit Dame«. 1967 bekommt er den Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Dichtung und Sprache zugesprochen.. Heinrich Böll erkrankt über Monate schwer. Zwischen 1971 und 1974 leitet er den internationalen Schriftstellerverband (PEN) und erhält 1972 den Nobelpreis für Literatur. Als der russische Schriftsteller Alexander Solschenizyn verhaftet und nach massiven Protesten aus der Sowjetunion ausgewiesen wird findet er in Bölls Haus Zuflucht. Die später verfilmte Erzählung »Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann« erscheint. Böll erhält die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Liga für Menschenrechte. Durch die Krankheit noch immer stark eingeschränkt, engagiert Böll  sich jetzt verstärkt für die Friedensbewegung und unterstützt die Partei der 'Grünen'. In dieser Zeit erscheint Bölls erster größerer biographischer Text mit dem Titel: »Was soll aus dem Jungen bloß werden? Oder: Irgendwas mit Büchern«. Böll unterstützt den Appell der Schriftsteller Europas gegen die Neutronenbombe und die Nachrüstung. Seine Spätwerke »Fürsorgliche Belagerung« und »Frauen vor Flusslandschaft«(1985) werden von den Kritikern wegen der formalen Schwächen negativ aufgenommen. Anfang Juli 1985 muss Heinrich Böll erneut ins Krankenhaus und wird operiert. Am 15. Juli wird er entlassen, um sich auf eine weitere Operation vorzubereiten. Er stirbt am Morgen des 16. Juli in seinem Haus in dem kleinen Ort Langenbroich. Heinrich Böll wird am 19. Juli unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, von Kollegen und Politikern - unter ihnen Bundespräsident Richard von Weizsäcker - in Bornheim-Merten, in der Nähe von Köln, beigesetzt. Nach Bölls Tod geben sich viele Schulen in der Bundesrepublik seinen Namen. Im November 1987 wird in Köln auf Initiative von Freunden und der Familie des Schriftstellers die Heinrich-Böll-Stiftung gegründet. Er war bekannt für sein Engagement für Minderheiten und benachteiligte Schriftsteller. Außerdem war er auch als Übersetzer von englischen Texten ins Deutsche tätig.



Werke:

Wanderer kommst du nach Spa (1950)

Wo warst du Adam? (1951)

Und sagte kein einziges Wort (1953)

Haus ohne Hüter (1954)

Das Brot der frühen Jahre (1955)

Doktor Murkes gesammeltes Schweigen (Satiren, 1958)

Billard um halbzehn (1959)

Ansichten eines Clowns (1963)

Ende einer Dienstfahrt (1966)

Gruppenbild mit Dame (1971)

Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1974)

Fürsorgliche Belagerung (1979)

Frauen vor Flusslandschaft (1985)

Die Fähigkeit zu trauern. Schriften und Reden 1983-85 (hg. 1986)

Der Engel stand auf einem Hügel (hg. 1991)

Der Engel schwieg (hg. 1992)











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