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Vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich

Vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich


1862 ist Otto von Bismarck zum preußischen Ministerpräsidenten berufen worden. Er bot den Bürgern Nationalpolitik, und sämtliche liberale Grundsätze lösten sich in nichts auf.

1862-1866 Im preußischen Verfassungskonflikt kommt es wegen der Frage der parlamentarischen Kontrolle des Heeres zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Regierung und Volksvertretung. Bismarck führt die Staatsfinanzen ohne parlamentarische Budgetbewilligung wie bisher weiter. Das Abgeordnetenhaus bezeichnete das budgetlose Regieren als verfassungswidrig. Daraufhin begründete Bismarck sein Vorgehen mit der Lückentheorie: Es sei nicht geregelt, welcher der drei gesetzgebenden Instanzen (Krone, Herrenhaus, Parlament) nachgeben müsse.


Um Preußen zu stärken, musste die Monarchie auf allgemeine Zustimmung stoßen. Um Deutschland zu einigen, musste Bismarck im Deutschen Bund Preußen die Führungsrolle verschaffen. Der Weg dorthin führte über Österreich, das vorerst zum gemeinsamen Vorgehen gegen Dänemark gezwungen wurde.




1864 deutsch-dänischer Krieg

Wiener Frieden: Preußen und Österreich-Ungarn unterstellen die Herzogtümer ihrer gemeinsamen Verwaltung


1866 Österreich überweist die Entscheidung über die Zukunft der Herzogtümer dem deutschen Bundestag. Preußen betrachtet dies als einen Bruch der vertraglichen Abmachungen und lässt seine Truppen in das österreichisch verwaltete Holsstein einrücken. Dies ist für wien eine Verletzung der Bundesverfassung, die den Bundeskrieg gegen Preußen auslöst.


1866 Preußen gewinnt die entscheidende Schlacht bei Königsgrätz


1867 Österreich muß nach Auflösung des Deutschen Bundes und damit seinem Ausscheiden aus der deutschen Geschichte zustimmen. Es wurde der Norddeutsche Bund gebildet und die süddeutschen Staaten schlossen ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen.


Der letzte Schritt zur vollständigen Einheit und zur europäischen Großmacht war ebenso planmäßig programmierte Konflikt mit dem Zweiten Kaiserreich Napoléons III. in Frankreich.

In Spanien wurde durch die Abdankung Königin Isabellas der Thron frei. Einen Verwandten von Wilhelm I. König von Preußen, Prinz Leopold von Hohenzellern- Sigmaringen, wurde daraufhin die Krone angeboten. Der Plan wurde vorzeitig in Frankreich bekannt. Es befürchtete eine Umzingelung und forderte einen Kandidaturverzicht. Leopold verzichtete dann. Napoleon III ließ seinen Botschafter eine Verzichtsgarantie von Wilhelm I verlangen. Das Dokument, mit dem Bismarck letztlich den Konflikt auslöste, hat historische Berühmtheit erlangt - Die Emser Depesche. Der König hat dann darauf abgelehnt, den französichen Botschafter zu empfangen und ihm sagen lassen der er nichts weiter zu mitzuteilen habe.


1970 Frankreich erklärte den Krieg. Bismarck hatte auch für den Krieg vorgebaut: die süddeutschen Staaten schlossen sich entgegen den französischen Wunschvorstellungen dem Norddeutschen Bund unter Preußen an. In der Schlacht von Sedan besiegte das kleine Preußen, das große Frankreich und nahm Napoléon III. in Gefangenschaft.


Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles, die Wilhelm I König von Preußen, zum Kaiser der Deutschen machte


Das Deutsche Reich entsteht in Form von Anschlussverträgen der 4 süddeutschen Staaten and Norddeutschen Bund.


Deutschland auf dem Weg zur Großmacht


Was aus den Einigungskriegen und dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 hervorgegangenen Staat von anderen europäischen Staaten unterschied, war das explosive Wirtschaftswachstum und ein starker Bevölkerungsanstieg.


Die Kohlebeförderung wurde innerhalb von 20 Jahren verdreifacht, die Stahlproduktion überstieg 1914 die Großbritanniens, Frankreichs und Russlands zusammengenommen. Elektroimperien wie Siemens und AEG dominierten die europäische Elektroindustrie und deutsche Chemiekonzerne wie Bayer und Hoechst, stellten 90 % der industriellen Farbstoffe der Welt her. Das Exportvolumen wurde zwischen 1890 und 1913 verdreifacht.


Man baute auch die deutsche Kriegsmarine zur zweitstärksten nach der britischen aus. Im europäischen Vergleich bessere Ausbildung der Soldaten, die innerhalb des Reiches zur Verfügung stehende Infrastruktur und die effizientere Mobilisierung machten das deutsche Heer zum Machtfaktor.


Zwei Faktoren schwächten aber die Position der Deutschen. Die geographische Lage in Mitteleuropa, bedrohte sein Wachstum zumindest zwei andere Großmächte, Frankreich und Russland und wenn man sich auf die Ausdehnung außerhalb europäischer Gebiete konzentrierte, stieß man doch immer an andere Großmächte.


Was Deutschland aber so gefährlich anders machte, war die Tatsache, dass es als einziger Neuer im Klub der Großmächte, außer USA tatsächlich im Stande war, die alte Ordnung herauszufordern, seine Grenzen aber nur auf Kosten der Nachbarn verändern konnte und somit das europäische Gleichgewicht stört.






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