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Landtransport



Landtransport



Der Landtransport stand in der klassischen Antike auf einer sehr niedrigen Stufe, und auch seine Methoden und Kraftquellen unterschieden sich sehr deutlich von denen Westeuropas vor der Einführung eines Verbrennungsmotors. Das Pferd als Zugtier, Hauptstütze jeglichen Landtransportes im Mittelalter und in späteren Zeiten, spielte im griechischen und römischen Transportwesen nur eine untergeordnete Rolle. Sein Platz wurde für leichte Transporte vom Maultier und für Schwertransporte vom Ochsen übernommen. Räderfahrzeuge wurden nur im geringen Maße eingesetzt, gebräuchlicher war es jedoch, den Menschen als Träger oder aber Esel und Maultier mit Tragekörben für den Transport einzusetzen. Für diese Transportarten gibt es jedoch eine Menge Gründe:


Der Mensch als Träger (lat. saccarius - Sackmann) kann sich jeder Art von Weg besser anpassen als ein Fahrzeug oder ein Lasttier.



Er kann sich Zugang zum Laderaum eines Schiffes verschaffen, Leitern hinaufsteigen, sich auf engen Pfaden bewegen und ist sozusagen in der Lage, sich selbst zu beladen und die Last wieder abzuladen.


Der Fähigkeit des Menschen, etwas zu tragen, sind deutlich Grenzen gesetzt. Die größte Last lag bei etwa 23 bis 27 kg, wenn man annimmt, dass sie über eine größere Entfernung als etwa 40 bis 50m getragen werden sollte. In den Getreidespeichern und Docks von Ostia bedeutete dies, dass ein Sack höchstens um 4 Modii enthalten durfte. Eine derartige Last konnte man über eine Entfernung von 300 bis 500m tragen. Bei längeren Strecken dürfte es wahrscheinlich praktischer gewesen sein, für einen möglichst großen Teil des Weges Lasttiere zu benutzen und sie am anderen Ende von Hand wieder zu entlasten. Die Transportgeschwindigkeit dürfte sehr langsam gewesen sein, etwas 5km/h.

Für größere Lasten oder Entfernungen ist das Maultier oder der Esel mit Tragekörben das ideale Transportmittel --> Entstehung von Kleintransportunternehmen, die "Maultiertreiber" genannt wurden.

Verschiedene Gründe gab es, warum man Maultiere den Pferden vorzog. Maultiere (Züchtung von Stute & Eselhengst, nicht umgekehrt!!) sind geeigneter für die Aufgabe, eine Last zu tragen. Sie sind weniger temperamentvoll als Pferde und viel leichter an diese Art von Arbeit zu gewöhnen. Die Haut des Maultieres ist härter und auch widerstandsfähiger als die eines Pferdes und deshalb weniger empfindlich gegen Verletzung durch Reiben oder Aufscheuern.

Das Maultier kann auch viel besser extreme Hitze oder Kälte aushalten auszuhalten und vermag wesentlich länger ohne Wasser auszukommen. Seine Hufe sind härter (Pferde wurden nicht beschlagen) und es ist sehr viel sicherer auf den Beinen, wenn es sich auf felsigen Pfaden oder an steilen Abhängen bewegen muss. Seine Langsamkeit wird aber dadurch aufgehoben, dass es nur wenig Schlaf, etwa 4 bis 5 Stünden pro Tag, braucht. Wenn es nicht allzu schwer beladen wird und über guten, leichten Boden läuft, kann ein Maultierungefähr 80 km am Tag zurücklegen. Es hat übrigens eine seltsame Eigenart, nämlich abwärts langsam und aufwärts schneller zu laufen.


Lastmaultiere wurden bis in den ersten Teil unseres Jahrhunderts in sehr großem Umfange eingesetzt. Man rechnete im allgemeinen, dass sie in der Lage waren, etwa 30% ihres eigenen Gewichtes als Last zu tragen, d.h. also 90kg für ein kleines Tier oder 120kg für ein größeres. Wurden die Tiere im Gebirge eingesetzt, so mussten diese Lasten natürlich verringert werden, ungefähr auf 25% des Eigengewichtes.

Es gab noch weitere Beschränkungen. Die Last musste nach Gestalt und Größe so beschaffen sein, dass sie in einen Tragekorb oder eine Tasche, die über den Rücken des Maultieres gelegt war, hineinpasste. Die Last musste auch ausgeglichen werden, d.h. in zwei gleiche Teile aufgeteilt werden, von denen jedes an einer der beiden Seiten herunterhing.


Räderfahrzeuge


Die Räderfahrzeuge der Griechen und Römer lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen 1.) in die schweren Bauernwagen, die normalerweise von Ochsen gezogen wurden, und 2.) in die leichten Fahrzeuge, die hauptsächlich für den Transport von Personen bestimmt waren und die von Maultieren oder gelegentlich von Pferden gezogen wurden. Ganz allgemein gesagt scheinen weder die Griechen noch die Römer irgendwelche bedeutenden Fortschritte in de Konstruktion von Fahrzeugen erreicht zu haben.

Nahezu jeder Wagen in der klassischen Welt war ursprünglich so eingerichtet, dass er von zwei Tieren gezogen wurde und, da die Tiere mit Joch und Deichsel angespannt wurden, scheint es, dass die von Ochsen gezogenen Wagen früher in Gebrauch kamen als die Pferdewagen. Der Körperbau des Ochsen mit seinem "kleineren Buckel" am Widerrist passt zu dieser Anspannmethode sehr gut, weil die Kraft, ob sie nun hauptsächlich von den Vorder- oder den Hinterbeinen kommt, von diesem Punkt aufgenommen werden kann. Aufgabe des Geschirrs ist es, das Joch in seiner Lage zu halten. Dementsprechend hatte das Geschirr gewöhnlich die Form eines "Kehl- und Sattel" - Riemens, d.h. ein Riemen lief rund um den Körper des Tieres kurz hinter den Vorderbeinen. Er diente dazu, das Joch zu halten und es daran zu hindern, über den "Buckel" nach hinten zu rutschen. Der andere Riemen lief um den Hals des Tieres und half mit, das Joch am Abgleiten nach rückwärts zu hindern. Außerdem nahm dieser Riemen einiges von der Kraft, die auf dem Widerrist lag (allerdings nicht sehr viel), weg. Die Höhe, in der das andere Ende der Deichsel am Fahrzeug angebracht war, wurde so gewählt, dass die Tiere eher leicht an dem Joch nach oben drückten als waagrecht vorwärts. Das gleiche galt selbstverständlich auch, wenn die Tiere in dieser Art an einen Pflug angeschirrt waren.

Es ist höchst bedeutsam, dass dies auch eine normale Methode war, Pferde vor Wagen zu spannen, aber durch die Gestalt ist das Pferd für diese Art der Anspannung sehr ungeeignet.

Eine Lösung dieses Problems hat man dadurch versucht, dass man den Kehlriemen und den Sattelriemen durch einen weiteren, der zwischen den Vorderbeinen hindurch führte, miteinander verbunden hat (den Sprungriemen). Das Problem wurde schließlich einige Jahrhunderte später (9. Jhdt. nach Chr.) durch 2 grundsätzliche Veränderungen gelöst:




Joch und Deichsel wurden durch Stangen ersetzt, die an den Seiten des Tieres vorbeiführten und zwar niedriger als das Joch, sodass der Angriffspunkt niedriger lag.

durch das steife Kummet wurde das biegsame Riemengeschirr ersetzt, das nicht auf den Nacken des Tieres hochrutschen konnte, aber den Druck auf Schultern und Brustkorb des Tieres verteilte. Gleichzeitig stellten die Stangen sicher, dass der Zug auf beiden Seiten gleich war.

HiH

Die Gründe, warum man Ochsen zum Ziehen schwerer Lasten verwendete, waren, dass sie wesentlich fügsamer sind und einen sicheren Gang haben. Sie können an einem Joch mit außerordentlicher Kraft ziehen und zwar in der Größenordnung des Anderthalbfachen ihres eigenen Körpergewichtes. Sie sind allerdings sehr langsam. Wenn sie eine schwere Last zu ziehen haben, schaffen sie nicht mehr als 1,6km/h und wenn der Weg voller Hindernisse ist, dann legen sie an einem Tag kaum 8 bis 10 km zurück. Was jedoch die Art der Fütterung betrifft, so haben sie einen großen Vorteil gegenüber Pferden und Maultieren.

Rinder sind die anpassungsfähigsten aller pflanzenfressenden Tiere. Alles, was sie fressen, kommt zusätzlich in den Pansen, wo Mikroorganismen auf das Futter einwirken und bereits fast jede Art von Protein in der Nahrung in Mikroprotein umwandeln, das dann nach und nach innerhalb des ganzen Verdauungsapparates durch den Magen und den Darm absorbiert und vollständig genutzt wird.

Der körperliche Vorteil der Ringer gegenüber den Pferden ist nämlich, dass das Rind etwa 1½ mal soviel Futter zu sich nehmen kann wie ein Pferd. Das bedeutet ca 3% seines Eigengewichtes je Tag, bezogen auf das Trockengewicht des Futters, im Verhältnis zu 2% bei einem Pferd. Aus diesem Grund kann ein Pferd bei einer Ernährung, die allein aus Weizenstroh besteht, nicht überleben.

Die Römer waren damit vertraut, und fanden Mittel, ihre Ochsen auf Farmen zu halten, ohne sie mit irgendetwas besonders füttern zu müssen oder mit irgendetwas, was sie nicht selbst auf der Farm produzieren konnten. Cato empfiehlt, dass während der Zeit der härtesten Arbeit die Ochsen mit etwa 7kg Heu und 7 bis 9 kg Mengfutter, das ist Spreu, Weintraubenrückstände usw. je Tag gefüttert werden sollten.


Drei Arten von Räderfahrzeugen:


Es gab drei Arten von Rädern: das Scheibenrad, hergestellt aus kreuzweise angeordneten Brettern, das Querbalkenrad und das Speichenrad. Das Scheibenrad wurde für die schwersten Fahrzeuge und das Speichenrad für die leichteren verwendet. Das Querbalkenrad erscheint wesentlich seltener. Es sind sowohl zweirädrige als auch vierrädrige Fahrzeuge in guten Abbildungen zu sehen.


Eine andere wichtige Frage ist, wie die Räder an den Achsen montiert gewesen sind, da es unmöglich ist, dies mit einige Sicherheit aus den Zeichnungen zu entnehmen. Bei leichteren Fahrzeugen ist es wahrscheinlich, dass die Achse befestigt war und dass die Räder sich auf einem kurzen Stummel an jedem Ende drehten, wobei sie gegen das Herausrutschen mit einem durch den Stummel gesteckten Splint gesichert waren. Um Verschleiß an dem Splint und an der Radnarbe zu verhindern, wurde eine Unterlagscheibe aus Metall dazwischengesetzt. Bei schwereren Fahrzeugen ist es wahrscheinlicher, dass die Räder auf einer Welle befestigt waren, die sich in einer Art von Lager an der unteren Seite des Wagenkastens drehen konnte. Beide Arten der Befestigung sind bis heute in Gebrauch.


Räderfahrzeuge wurden natürlich im Normalfall auf Straßen oder Landwegen benutzt, aber es gibt auch Beweise, dass an einigen Orten der griechischen Welt besondere "Straßenbahnschienen" aus Steinplatten hergerichtet wurden mit tiefen Rillen, in denen die Räder laufen konnten. Es ist sicherlich kein Zufall, dass die beförderten Lasten in jedem Falle sehr groß waren - Blöcke aus einem Steinbruch oder in einem besonderen Fall sogar Kriegsschiffe.

Dort, wo Reste derartiger "Straßenbahnschienen" ausgegraben wurden, gibt es natürlich einige Zweifel, ob die Rillen von vorneherein zu diesem Zwecke in die Steinplatten eingehauen worden sind oder ob es sich um gewöhnliche Straßen handelt, in denen sich durch den dauernden Verkehr vieler Fahrzeuge über eine lange Zeit hinweg entsprechende Rillen selbst gebildet haben.













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