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Das Verhältnis des Christentums zu anderen Religionen und Volksgruppen zur Zeit der Kreuzzüge

1. Die Moslems

Die Christen waren den Moslems von offizieller Seite her eher negativ eingestellt. So äußerte sich Papst Urban II. über das islamische Volk: ' (Es) hat die dortigen (christenlichen) Länder besetzt, durch Mord, Raub und Brand entvölkert.' Jedoch hatte diese Einstellung weniger religöse als diverse politische und wirtschaftliche Gründe. Ferner ist anzunehmen, daß eine Ausbreitung des Islam ver­hindert werden sollte, um den Kontinent Europa als christlichen zu festigen. Obgleich dieser Denk­weise waren Einzelpersonen den Moslems auch wohlgesonnen. So handelte beispielsweise Friedrich II. einen Vertrag mit den Kalifen aus, der besagte, daß Jerusalem für die Christen etwa zehn Jahre frei zugänglich sei. Auch durften Moslems ihr Land unter der Herrschaft von Franken bestellen, zahlten so auch Steuern. Ein eher unfreiwilliger Effekt geschah mit dem Kontakt des Islam: Es kam zum Kultur- und Bildungsaustausch, der wissentschaftliche Schwerpunkt verlagerte sich wieder auf Europa.

2. Die Juden

Auch von den Juden hielten die Christen nichts. Während des ersten Kreuzzuges kam es zur ersten europaweiten Judenverfolgung. Gründe hierfür waren, daß ehemals jüdische Händler für den Waren­transport zwischen dem Orient und Europa notwendig waren. Jedoch kamen mit der Zeit auch christ­liche Händler hinzu, wodurch die Juden entbehrlich wurden und so von den herkömmlichen Berufen ausgeschlossen wurden, weshalb sie sich immer mehr dem Geldverleih widmeten. Sie durften hierfür auch Zinsen verlangen, das den Christen streng untersagt war. So wuchsen manchem Christen die Schulden über den Kopf. Der Haß auf die Juden lag also eher beim Volk, das die Juden später in ei­ner Art Sündenbockrolle sehen wollte. Sie wurden unter anderem auch für die Pest verantwortlich gemacht.



3. Die Katharer

Zu den Katharern, einer religiösen Volksgruppe, hatte die katholische Kirche gewisse Antipathien. Sie kritisierten zunehmend die Kirche insofern, daß sie eine weltliche Organisation sei, d. h. sie be­saß einen großen Reichtum und viel Macht. Forderungen nach einer geistlicheren Kirche wurden wach. Die Katharer fechteten auch diverse 'Rituale' der Priester an. Beispielsweise behaupteten sie, daß das Taufwasser allein die Seele nicht retten könne, sondern nur der Glaube, oder tadelten, daß gegen eine Bezahlung die Sünden eines Menschen erlassen wurden. Die Kirche ignorierte diese Vor­würfe und stellte die Katharer als vom Teufel besessene Menschen dar. Dadurch kam es auch zu ver­schiedenen Ketzerverfolgungen, die im 14. Jahrhundert stattfanden.

4. Fazit

Es entwickelte sich im übrigen eine Feindschaft zwischen den Christen, die einerseits Anhänger der orthodoxen Kirche, die ihren Ursprung im oströmischen Reich hatte, und Anhänger der katholischen Kirche waren. Diese Rivalität verfloß allerdings bei der Eroberung Jerusalems durch den Islam wie­der, da man sich einig war, gemeinsam die Moslems zu bekämpfen. Abschließend ist als Fazit zu sa­gen, daß das Christentum fast jeder Religion oder religiösen Splittergruppe abgeneigt gegen über­stand, da sie entweder Privilegien genießen durften, die den Christen vorenthalten blieben (Juden: Zinsen), oder die Kirche energisch kritisierten (Katharer). Ferner waren auch diversere Gründe für Antipathien verantwortlich. Ob sie nun auf wirtschaftlicher, politischer oder religiöser Basis standen, blieb letztendlich nicht entscheidend.