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Referat Vietnamkrieg USA





Vietnamkrieg (USA)1955 lösten die USA Frankreich als Schutzmacht in Süd-Vietnam ab. Mit amerikanischer Hilfe errichtete Ngo Dinh Diem ein autoritäres Regime. Die für 1956 vorgesehenen gesamtvietnamesischen Wahlen scheiterten am Widerstand Diems: Der Vietminh konnte sich in ganz Vietnam auf die Zustimmung der Mehrheit der vor allem bäuerlichen Bevölkerung stützen, während Diems Regierung nur über wenige Anhänger verfügte. Diem lehnte die Wahlen ab mit dem Argument, daß im Norden die Meinungsfreiheit nicht gewährleistet und mit Wahlfälschungen zu rechnen sei.



Ab 1957 begann der südvietnamesische Vietcong ("vietnamesische Kommunisten") gegen Diems Regime mit Guerillaaktionen vorzugehen. Dabei hatte er die Unterstützung des Nordvietnams und das Nachschubsystem aus den Zeiten des Indochinakrieges, den Ho-Chi-Minh-Pfad, nutzen. 1960 schuf sich der Vietcong in der "Nationalen Befreiungsfront von Südvietnam" eine von Nordvietnam abhängige politische Organisation.


Politische Unruhen in Süd-Vietnam

Angesichts der zunehmenden Angriffe des Vietcong bekannten sich die USA erneut für Saigon (HS des Südvietnams). Ab Dezember 1961 verstärkte Präsident John F. Kennedy die militärische Präsenz der USA in Süd-Vietnam; Ende 1962 waren bereits 11   US-Soldaten in Süd-Vietnam stationiert.

Unterdessen wurde das Diem-Regime zunehmend vom Vietcong bedrängt; der Vietcong hatte bald den größten Teil der ländlichen Gebiete Süd-Vietnams unter seiner Kontrolle und begann mit dem Aufbau einer eigenen Verwaltung.

Am 1. November 1963 wurde Diem in einem Militärputsch gestürzt und hingerichtet. Im Sommer 1971 belegte die Veröffentlichung der geheimen Pentagon Papers in den USA, daß die USA im Vorfeld von dem Putsch gewußt und sich bereits auf die Zusammenarbeit mit der Nachfolgeregierung vorbereitet hatten.

Nach weiteren Militärputschen und zehn verschiedenen Regierungen innerhalb von 18 Monaten, die alle am Widerstand des Vietcong scheiterten, übernahm Nguyen Van Thieu 1965 die Regierung; 1967 wurde er außerdem Staatspräsident.


Die zweite, die "amerikanische" Phase des Krieges

Anfang August 1964 eskalierte der Krieg in Folge des sogenannten "Tonking-Zwischenfalles". Nordvietnamesische Torpedoboote hatten unter ungeklärten Umständen am 2. und 4. August zwei US-Zerstörer im Golf von Tonking angegriffen; vorausgegangen waren amerikanische Geheimoperationen gegen Nord-Vietnam, und gefolgt wurde der Zwischenfall von der Verabschiedung eines Beschlusses durch den amerikanischen Kongreß, mit der Präsident Lyndon B. Johnson praktisch eine Generalvollmacht zur Kriegsführung gegen Nord-Vietnam erhielt.

Im Februar 1965 begannen die USA mit systematischen Bombenangriffen auf strategisch wichtige, militärische und wirtschaftliche Ziele in Nord-Vietnam sowie auf den Ho-Chi-Minh-Pfad, über den der Vietcong weiterhin seinen Nachschub erhielt. Daneben verstärkten die USA ihre Truppen in Vietnam auf 185  Mann Ende 1965 und 543 000 Ende 1968. Aber trotz ihrer zahlenmäßigen und materiellen Überlegenheit konnten die USA mit ihren südvietnamesischen und SEATO-Verbündeten keine eindeutige Entscheidung zu ihren Gunsten herbeiführen.

1965/1966 signalisierten die USA mehrmals Verhandlungsbereitschaft; Nord-Vietnam lehnte jedoch ab. Zugleich wurden die Bombardements in Nord-Vietnam intensiviert und Wirtschaft und Infrastruktur Nord-Vietnams wurden weitgehend zerstört. Das Land war schließlich fast vollständig auf Militär- und Wirtschaftshilfe aus China und der Sowjetunion angewiesen. Im Süden gingen die USA mit massiven Hubschraubereinsätzen gegen die Vietcong-Partisanen vor sowie mit großflächigen Einsätzen von Napalmbomben und von Entlaubungsmitteln, doch einen militärischen Gesamtsieg konnten sie damit jedoch nicht herbeiführen. Angesichts der steigenden Zahl der Opfer (laut Pentagon bis 1961 15  Tote und 109   Verwundete) wurden in den USA Forderungen laut, den Krieg unter allen Umständen sofort zu beenden. Die finanziellen Aufwendungen beliefen sich auf jährlich 25 Milliarden US-Dollar.

Die Tet-Offensive

Im Januar 1968 unternahmen nordvietnamesische und Vietcong-Truppen unter dem nordvietnamesischen General Vo Nguyen Giap die großangelegte, überraschende Tet-Offensive auf zahlreiche südvietnamesische Städte, besonders Huë. Militärisch scheiterte die Offensive zwar, aber sie demonstrierte äußerst effektvoll die Schlagkraft Nord-Vietnams und war insofern politisch und psychologisch sehr erfolgreich.

Nach der Tet-Offensive verschärfte sich sowohl in den USA als auch weltweit die Kritik an der amerikanischen Vietnampolitik. Bis zum Frühjahr 1968 hatte sich in den USA zudem die Erkenntnis durchgesetzt, daß der Krieg in Vietnam nicht zu gewinnen sei; die Verhandlungsbereitschaft war gestiegen - auch auf nordvietnamesischer Seite. Am 31. März verkündete Präsident Johnson das Ende der US-Luftangriffe auf Nord-Vietnam, das die Einstellung der Bombardierung als Bedingung für die Aufnahme von Friedensgesprächen gefordert hatte.

Am 13. Mai 1968 nahmen die USA und Nordvietnam in Paris Waffenstillstandsverhandlungen auf. Ergebnisse wurden vorerst nicht erzielt. In Süd-Vietnam ging unterdessen der Krieg in unverminderter Härte weiter.

"Vietnamisierung" des Krieges (1969-1971)

1969 legte Johnsons Nachfolger Richard M. Nixon, um die Beendigung des amerikanischen Engagements in Vietnam einzuleiten, wenige Monate nach seinem Amtsantritt sein Programm der "Vietnamisierung" des Krieges vor, d. h. des stufenweisen Abzugs von 90   US-Soldaten aus Vietnam bis Ende 1969 und überließen die Kriegführung dem Südvietnam.

Die Pattstellung bei den Pariser Verhandlungen konnte nicht überwunden werden. Nord-Vietnam forderte weiterhin als Verhandlungsgrundlage den völligen Abzug der US-Truppen aus Vietnam.

1971 bombardierten die US-Truppen auch Laos, um einen möglichen nordvietnamesischen Vorstoß entlang des Ho-Chi-Minh-Pfades zu unterbinden. Diese Aktion wurde international verurteilt, intensivierten die antiamerikanischen Proteste und waren zudem militärisch kaum erfolgreich.

Proteste in den USA

In den USA formierte sich aus Protest gegen die amerikanische Kriegsführung eine breite Friedensbewegung. Mit Fortschreiten des Krieges verzeichnete sie einen wachsenden Zulauf. Auch weltweit organisierten sich nun zunehmend Protestbewegungen.

Veröffentlichte Geheimdokumente des Pentagon warfen ein völlig neues, und zwar ziemlich düsteres Licht auf die Kriegsführung und die Friedensbemühungen der USA in den sechziger Jahren.

Verhandlungsstillstand

Am 25. Januar 1972 legte Präsident Nixon einen Achtpunkteplan zur Wiederherstellung des Friedens in Vietnam vor. Dem Friedensplan Nixons folgte eine überarbeitete Version des Friedensplanes des Vietcong vom Juli 1971; Außerdem sollten US-Kriegsgefangene erst dann freigelassen werden, wenn die USA ihr Engagement in Vietnam beendet hätten. Am 23. März wurden die Verhandlungen in Paris abgebrochen.

Am 30. März startete Nord-Vietnam eine breitangelegte Offensive bis in die Provinz Quang Tri im Süden. Im April reagierten die USA mit einer Gegenoffensive in Form von verheerenden Bombenangriffen auf Nord-Vietnam, und am 8. Mai 1972 ordnete Präsident Nixon die Verminung der wichtigsten nordvietnamesischen Häfen, darunter Haiphong, an, um die Versorgungswege des Vietcong zu unterbrechen. Mit beiden Aktionen beabsichtigten die USA, Nord-Vietnam unter Druck zu setzen und zu Zugeständnissen zu zwingen.

Erneute Eskalation

Ab dem 8. Oktober 1972 fanden zwischen dem amerikanischen Sicherheitsberater Henry Kissinger und dem nordvietnamesischen Unterhändler Le Duc Tho vertrauliche Friedensgespräche in Paris statt. Ein Durchbruch wurde erzielt, als Nord-Vietnam einem Friedensplan zustimmte. Am 26. Oktober gab Kissinger einen Neunpunktefriedensplan bekannt.

Mit der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Kissinger und Le Duc Tho am 4. Dezember 1972 war seit dem Beginn der Pariser Verhandlungen 1968 erstmalig das Zustandekommen eines Abkommens in Sicht. Am 16. Dezember stagnierten die Verhandlungen jedoch erneut, und zwei Tage später ordnete Nixon die massive Bombardierung von Hanoi und Haiphong an; diese Angriffe galten als die schwersten des Vietnamkrieges und schockierten die Bevölkerung nicht nur in den USA.

Vorläufiger Frieden

Anfang 1973, nachdem die USA ihre Angriffe nördlich des 20. Breitengrades eingestellt hatten, wurden in Paris die Friedensgespräche weitergeführt. Nach sechstägigen Beratungen zwischen Kissinger und Le Duc Tho gab Nixon am 23. Januar 1973 bekannt, daß ein offizielles Waffenstillstandsabkommen erreicht worden sei.

Am 27. Januar unterzeichneten die Vertreter der USA, Süd-Vietnams, Nord-Vietnams und der Provisorischen Revolutionsregierung Süd-Vietnams ein Abkommen zur Beendigung des Krieges und zur Wiederherstellung des Friedens in Vietnam. Der Waffenstillstand trat offiziell am 28. Januar 1973 in Kraft.

Das Waffenstillstandsabkommen forderte die vollständige Einstellung sämtlicher Kampfhandlungen, den Abzug der gesamten Truppen der USA und ihrer Verbündeten innerhalb von 60Tagen nach Unterzeichnung des Abkommens, die Herausgabe der Kriegsgefangenen beider Seiten innerhalb von ebenfalls 60 Tagen, die Anerkennung der entmilitarisierten Zone als einer nur provisorischen Grenze, die Einsetzung einer internationalen Kontrollkommission zur Überwachung der Einhaltung des Friedens; außerdem sollte ein "Nationaler Versöhnungsrat" zusammentreten, um allgemeine Wahlen in Süd-Vietnam vorzubereiten; diese Verhandlungen scheiterten jedoch. Das Abkommen gestattete außerdem den weiteren Verbleib von 145 000 nordvietnamesischen Soldaten in Süd-Vietnam.


Auswirkungen

Im Vietnamkrieg wurden schätzungsweise zwei Millionen Vietnamesen getötet, drei Millionen verwundet und Hunderttausende von Kindern als Waisen zurückgelassen; etwa zwölf Millionen Menschen verloren ihre Heimat. In den von politischer Repression und massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten gekennzeichneten Nachkriegsjahren von 1975 bis 1982 emigrierten rund 1    Vietnamesen und ließen sich in über 16 anderen Ländern nieder. Etwa 500   Vietnamesen, die sogenannten Boat people, versuchten, in kleinen Booten über das Südchinesische Meer aus Vietnam zu entkommen; viele kamen dabei um. Jene, die überlebten, sahen sich selbst in den Ländern, die zuvor Vietnamesen aufgenommen hatten, mit Einwanderungsverboten oder zumindest -beschränkungen konfrontiert.

Das Land Vietnam selbst wurde aufs schwerste in Mitleidenschaft gezogen: Die Flächenbombardements hatten Wirtschaft und Infrastruktur zerstört, und der großflächige Einsatz von Napalm und Entlaubungsmitteln verursachte verheerende, zum Teil irreparable ökologische Schäden. Auf amerikanischer Seite fielen insgesamt etwa 57  Soldaten und etwa 153 000 wurden verwundet.

QUELLEN: Internet, Encarta 97, Bertelsmann Universallexikon (CD-Rom)










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