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Die Bedeutung des Versailler Vertrages fur die Weimarer Republik



Die Bedeutung des Versailler Vertrages für die Weimarer Republik


Der Versailler Vertrag trug maßgeblich zum Scheitern der Weimarer Republik bei, indem er antidemokratischen Parteien und Organisationen die Möglichkeit gab seine Schwächen zu ihrem Nutzen zu gebrauchen. So glich dieser Vertrag eher einem Diktat, da er ohne Vertragspartner ausgehandelt wurde und nur unter Kriegsandrohung, der Allierten gegen Deutschland, von der deutschen Regierung angenommen wurde.

Dieses Diktat brachte Deutschland Fesseln, die in politischer, militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht katastrophale Folgen nach sich zogen: Geldentwertung, Massenarbeitslosigkeit,  Massenelend, usw..

So kam es nach 1928/29 zum Beginn der steigenden Massenarbeitslosigkeit und schlimmsten sozialen Not, an dem der Versailler Vertrag durch seine wirtschaftlichen Bestimmungen auch Schuld



war (Demontage der deutschen Wirtschaft, Beschlagnahme der Handelsflotte und von Industrieausrüstungen, Enteignung des deutschen Auslandsvermögens und Auferlegung von völlig überhöhten Reperationen in Höhe von 132 Milliarden Goldmark).

Die Instabilität der deutschen Regierungen (14 Jahre: 17 Kabinette unter 12 verschiedenen Kanzlern) half natürlich auch nicht und machte die wirtschaftliche Lage noch schlimmer.

Dies war auch ein Grund für das Scheitern der Weimarer Demokratie, die durch die Unfähigkeit ihrer Parteien, eine stabile Demokratie zu schaffen, Hilter gerade zu heraufbeschwor.

"Die Weimarer Demokratie scheiterte nicht an Hitler, sondern Hitler war die letzte Konsequenz ihres Scheiterns" (Mommsen).



Die gesamte deutsche Außenpolitik der Weimarer Republik (und auch unter Hitler bis 1938) wurde von dem Gedanken an eine Revision des Versailler Vertrages bestimmt.

Die Sieger des ersten Weltkrieges machten das "Selbstbestimmungsrecht der Völker" zur Grundlage der Neuordnung Europas, so daß zahlreiche neue, kleine und souveräne Staaten entstanden.

Der Fehler der Siegermächte bestand (neben den Wirtschaftsanktionen und des Kriegsschuldartikels) darin, daß das propagierte Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht auf Rest-Österreich, die Sudetendeutschen in der Tschechoslowakei, die Untersteiermark, den polnischen Korridor und Westpreußen, Memelgebiet, Danzig, Elsaß-Lothringen und Südtirol angewendet wurde. Dadurch wurden über 10 Millionen Deutsche vom Reichsgebiet abgetrennt und fremden Staaten unterstellt.

Ebenso wurde der im November 1918 gebildeten Republik "Deutsch-Österreich" ihr Wille nach Anschluß an Deutschland verboten, genauso wie die Bezeichnung "Deutsch-Österreich", die auch nicht geduldet wurde.


Der damalige Ministerpräsident  Scheidemann der Weimarer Republik, trat wegen diesem Diktat zurück mit der Begründung sich nicht die Verantwortung für die "Versklavung des deutschen Volkes" aufzuladen.

Die neue Regierung Bauer unterzeichnete diesen "Vertrag", nach Gewaltdrohungen der Alliierten, jedoch.

Auch in anderen Gebieten (Sudetendeutsche,) gab es massive Proteste gegen den Versailler Vertrag und dessen neue Gebietsverteilungen, die jedoch alle unterdrückt und nicht berücksichtigt wurden.


Das Damoklesschwert, daß durch den Versailler Vertrag nicht nur über Deutschland, sondern über ganz Europa schwebte, war ein maßgebender Grund für das Scheitern der Weimarer Republik, die sich immer wieder dem Vorwurf des Vaterlandsverrats durch die Unterzeichnung des Vertrages aussetzen mußte.

Genau diesen Ausdruck benutzte die nationalistische Presse, um die Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen. Die zunehmende Massenarbeitslosigkeit und steigender Wirtschaftsabfall, machten die Not der Bevölkerung so groß, daß der Sündenbock Weimarer Republik für das ganze Elend ausgemacht war und somit das Scheitern dieser Staatsform vorprogrammiert war.

Die Bevölkerung empörte sich sehr stark über den Artikel 231, der Deutschland die alleinige Kriegsschuld zuschrieb. Die nationalistische Bewegung machte sich auch dieses zu nutzen und steigerten den Hass des Volkes durch Parolen wie "Versklavt bis ins dritte Glied" und behaupteten, daß man den Vertrag nur revidieren könnte durch einen neuen Krieg. Diese Parolen führten zu Vorsicht bei den Alliierten Siegern und schmälerten die Hoffnung auf eine Revision des Versailler Vertrages.



Im Friedensvertrag von Versailles wurde der Keim für einen neuen Krieg gelegt. Obwohl Deutsch-Österreich und die Weimarer Republik gegen den Vertrag protestierten und auch namhafte Politker ( z.B. Lloyd George, engl. Kriegsminister: "Ich kann kaum eine stärkere Ursache für einen künftigen Krieg erblicken, als daß das deutsche Volk rings von einer Unzahl kleiner Staaten umgeben werden soll, von denen viele aus Völkern bestehen, die noch nie zuvor eine selbstständige Regierung gehabt haben, aber jedes große Massen von Deutschen umschließt,die die Vereinigung mit ihrem Heimatland fordern." Oder Churchill, der den Vertrag von Versailles als "bösartig" und "töricht" bezeichnete) der Sieger des ersten Weltkrieges auf die Gefahr von neuen Kriegen hinwiesen und obwohl sich die Welt über das geschaffene Pulverfaß im Klaren war, fand bis zu Hitlers Machtantritt keine Überprüfung statt. Daher wäre der Untergang der Weimarer Republik und die damit verbundene Hitlersche Herrschaft ohne den Versailler Vertrag undenkbar gewesen.

Versailles ist somit nicht nur einer der Hauptgründe für das Scheitern der Weimarer Republik, sondern zugleich der Ursprung der nationalsozialistischen Bewegung.

So schrieb 1932 Theodor Heuss: " Die Geburtsstätte der nationalsozialistischen Bewegung ist nicht München, sondern Versailles."


Natürlich gab es noch weitere Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik, doch zweifelslos stellte der Versailler Diktatvertrag einen wesentlichen Bestandteil dafür dar.









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