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Antigone - Die berliner Antigone



Die berliner  Antigone


Thema:

Die Erzählung thematisiert das Problem der Geschichte und des einzelnen Menschen in den Katastrophen der Geschichte; stellt man sich gegen eine überlegene Menge, so wird man von dieser vernichtend geschlagen.


Inhaltsangabe:

Anne, die Hauptperson, hat die Leiche ihres Bruder aus der Universitätsanatomie entwendet und, gegen das Gesetz, begraben. Leider ist dieser Bruder ein Hochverräter. Es sei zwar "keine  persönliche Bereicherung, mithin könne von Plünderung nicht gesprochen werden", dennoch erscheint dies dem Staatsanwalt verdächtig. Allerdings wäre dies auch nicht der eigentliche Anklagepunkt, sondern eher der Verstoß gegen den Führerbefehl, politischen Verbrechern das Begräbnis zu verweigern. So wird Anne vor die Wahl gestellt, ihren Bruder wieder zurück zur Anatomie zurückbringen oder selbst dort geköpft eingeliefert zu werden. In der Todeszelle und alle Hoffnungen verloren schreibt sie einen Abschiedsbrief an Bodo, ihren Freund, der zugleich der Sohn des Generalrichters ist. Allerdings wurde die Lebensfrist von Anne durch einen Fliegerangriff des "Feindes" auf elf Tage verlängert. Vier Tage und Nächte teilt sie dann die Zelle mit einer polnischen Zwangsarbeiterin. Als dieser die Stunde schlug, und die beiden Verurteilten sich zum Abschied noch einmal umarmten, durch die Berührung des kalten Gesichts der Polin, das sich so anfühlte wie der Stahl des Beils, gibt Anne den Widerstand auf, und reicht ein Gnadengesuch ein. Später erfährt sie vom Pfarrer, dass sich Bodo aufgrund ihres Abschiedsbriefes selbst gerichtet hat. Nun bereut sie, dass sie das Gnadengesuch eingereicht hat, denn damit zeigte sie Schwäche. Bald darauf wurde sie als sogenanntes Paket in das Gefängnis Lehrter Strasse überführt. Ihr Gnadengesuch wurde grundlos abgelehnt und in wenigen Tagen würde sie hingerichtet werden. Die letzten Tage ihres Lebens werden zur Qual und es ergeben sich einige Chancen zum Selbstmord, allerdings ist ihr Wille dafür durch Hoffnung geschwächt. Am 5.August wird Anne mitsamt 268 anderen Frauen hingerichtet.




Textsortenanalyse:

Dieser Novellentyp stellt einzelne in konflikt- und entscheidungsträchtige Situationen, in einem begrenzten sozialen Handlungsraum mit final bestimmtem Ablauf, der das Ganze der Gesellschaft, in die er eingebettet ist, in der Regel nicht verändert, aber Grundprobleme des persönlichen Daseins in historisch geprägten Varianten individuell erneuert - und damit den Leser erschüttern und bewegen kann.

Man merkt dem Text eine andauernde Objektivität an, thematisch ist es

ungewöhnlich, dass es einen "Prozess" um ein Begräbnis gibt. Überhaupt, eigentlich hat jeder Mensch  das Recht, begraben zu werden. Genauso ungewöhnlich ist es aber, dass derjenige, der der Pflicht, ihn zu begraben, nachgeht, als "Schuldiger" deswegen verurteilt und hingerichtet wird.
Anne ist eigentlich nicht der Täter, sondern das Opfer. Sie zeigt am Anfang Standfestigkeit und Überzeugung ihrer Tat. Allerdings, als ihrer Zellengenossin die Stunde schlägt, bricht ihr Widerstand zusammen und reicht ein Gnadengesuch ein, was als Wendepunkt der Geschichte angesehen werden kann.


Vergleich: Antigone Sophokles - Berliner Antigone



Antigone in Sophokles Werk ist Ödipus Tochter; sie kommt aus einer Königsfamilie und ist mit dem Königssohn Hämon verheiratet.

Die Antigone in Sophokles Werk ist die ganze Zeit hindurch standfest von ihrer Tat überzeugt und geht ihrer gottesfrömmigen Pflicht nach, ihren Bruder begraben zu müssen. Sie vollbringt diese Tat daher eher aus religiösen als aus persönlichen Gründen. Für Antigone ist Gott ein Erlöser.
In Hochhuths Erzählung ist Anne die moderne Antigone. Sie ist im Gegensatz zu dieser auch keine Adelige, sondern eine normale Durschnittsperson aus dem Volk. Dadurch erhält sie eine Bindung zum Leser, der sich mit ihr daher auch besser identifizieren kann. Für Anna ist der Tod der Beschützer aller, nicht Gott.
Allerdings wird Anne später schon fast selber als heilige angesehen: "ob sie jenes Mädchen gewesen ist, das nach einer Chronik an diesem Nachmittag "wie eine Heilige starb"; oder"

Bei Anne aus "die berliner Antigone" passiert alles nur aus persönlichen  Gründen: Die Begrabung des Bruders. Der dabei politisch entstehende Widerstand ist eher nur ein Nebenprodukt ihrer Willenskraft.



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Nun, es stimmt.










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