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Die Kreuzzuge und ihre Folgen



Die Kreuzzüge und ihre Folgen




Für Mitte November hatte Papst Urban der Zweite ein Konzil nach Clermont berufen. Am Ende des Konzils predigte er vor einer großen Menschenmenge. Er beklagte dabei, dass die Kirchen im Osten von Ungläubigen bedrängt würden und die Heiligen Städte der Bibel entweiht seien. Er gab vor, dass der einzige Ausweg der sei, das Land den Heiden zu entreißen. "Gott will es", soll die Menge geantwortet haben. Die wenigsten ahnten, dass sie Zeugen eines Ereignisses von weltgeschichtlicher Tragweite werden sollten.





Die Lage im Heiligen Land hätte kein eingreifen erfordert. Die Pilger konnten während der seit dem 7. Jahrhundert dauernden arabischen Herrschaft zumeist ungehindert nach Jerusalem ziehen. Die Anhänger des Islams duldeten auch den christlichen Kult an den Pilgerstätten. Doch der Papst trieb die Leute an und versprach ihnen den Nachlass von zeitlichen Sündenstrafen. Das irdische Jerusalem erschien vielen als das himmlische Jerusalem kurz vor dem jüngsten Gericht.



Bei Beginn der Kreuzzüge wurde eine erste Welle der Judenverfolgung im Mittelalter ausgelöst. Später in Jerusalem wurden abertausende Moslems grausam ermodert, ohne Rücksicht auf Alter oder Adelstitel. Es gab eine kaltblutige Metzelei, man schreckte nicht einmal davor zurück in den Kirchen zu Morden.



Nach der Eroberung Jerusalems wusste keiner wie es weiter gehen sollte, denn dort wo Christus gelitten habe, dürfe kein anderer König sein. 1100 wurde der französische Adlige Balduine zum König gekrönt. Damit begann die Geschichte eines Reiches, das für fast 200 Jahren vor allem aus Rückzugsgefechten bestand.

Die europäischen Ritter begegneten hier in einem fremden Land zum Teil einer überlegenen Kultur. Vieles konnten sie hier lernen, von der Belagerungstechnik bis zum Schachspiel. Neues Wissen über Mathematik, Astronomie und Medizin kam teilweise auf diesem Weg nach Europa. Manche Ritter blieben auch nicht nur während eines Kreuzzugs, sondern siedelten sich auf Dauer an. So kam es zu einem Nebeneinander von religiöser Feindschaft und kulturellem Zusammenwachsen der "Franken" und der Araber, von unbarmherzigen Kampfmethoden und zaghaften Versuchen gegenseitiger Toleranz.





Nachdem die Stadt Jerusalem 1244 entgültig verloren war, konnten auch weiter Kreuzzüge und päpstliche Rückeroberungspläne das Ende nicht mehr aufhalten. 1291 wurde Akkon, die letzte Befestigung, aufgegeben. Das lateinische Königreich Jerusalem war damit erloschen. Doch die Folgen der Kreuzzüge wirkten noch lange weiter: Christliche und Arabische Kultur waren in näheren Kontakt gekommen und der Orienthandel unter der Herrschaft der oberitalienischen Seestädte - vor allem Venedigs - nahm einen Aufschwung.

Die westliche Ritterschaft, die ins Heilige Land zog, verarmte dort an Menschen und Gütern. Sie hat dort auch durch die wiederholten Niederlagen gegen die Sarazenen einen Teil ihres Ansehens verloren. Und sie kam häufig eher zerrüttet als gefestigt zurück. Auch die Kirche hatte mehr verloren als gewonnen. Indem sie die Kreuzzüge zur Institution machten, Ablässe und Sondersteuern für die Kreuzfahrer gewährten und Militärorden schufen, die, nachdem sie das

Heilige Land nicht hatten, halten können, sich auf den Okzident zurückzogen, ihn ausbeuteten und Argernis erregten, hat sie mehr Enttäuschung und Zorn hervorgerufen als Hoffnung genährt.










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