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Sappho



Sappho

Wenn du stirbst, ist es aus:

späterhin fragt keine Erinnerung,

keine Sehnsucht nach dir,

weil du ja nie

an den Piërischen

Rosen Anteil gehabt.

Unscheinbar gehst

du in des Hades Haus

zu den Schatten hinab,

kraftlos wie sie

fliegst du hinweg, ein Nichts.

diese Worte, die von dem sicheren Selbstgefühl Sapphos zeugen, richtete Sappho an einen überheblich reiche Frau.

Ihr Stolz und ihr Selbstwertgefühl haben erheblich dazu beigetragen, dass uns der Name Sappho ein Begriff ist. Sie hat es geschafft, sich in der damals hauptsächlich von Männer geprägten Welt einen Namen zu machen.

Aber wer war Sappho überhaupt?

Sappho wurde zwischen 630 und 612 vor Christus in der Stadt Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos  geboren.

Sie stammt aus einer adligen Familie und aufgrund der politischen Tätigkeiten der Familie, wurde  sie mit ungefähr 19 Jahren von dem Tyrannen Pitakos verbannt und lebte zwei Jahre im Exil in Sizilien.

Nach der Rückkehr aus dem Exil gründete sie eine Akademie, sie versammelte einen Kreis junger Frauen und Mädchen, die von auswärts, meist aus den kleinasiatischen Städten, kamen, um sich, denen sie musische Künste, feine Sitte und die Verrichtung von häuslichen Arbeiten lehrte. Zur Hochzeit kehrten diese Frauen wieder in ihre Heimatstädte zurück.

Über die Frage, was genau in diesem Frauenzirkel unterrichtet wurde und welche Rolle, diese Frauenzirkel, von denen es auf Lesbos mehrere gab, spielten wurde und wird immer noch gestritten.

So wird z.B. behauptet, dass die Mädchen dort nur zusammengekommen seien um Gedichte zu hören, vielleicht zu singen oder Hochzeitsgedichte einzuüben.

Da dies aber nicht der Fall war und diese Aussage nur dazu dienen soll, die Werke Sapphos zu schmälern, lässt sich aufgrund der Tatsache, dass die meisten Schülerinnen für die damalige Zeit von sehr weit entfernten Wohnsitzen stammten, bezeugen.



Vielmehr war die Hauptlehraufgabe in diesen Kreisen die weibliche Erziehung und Persönlichkeitsbildung, welche auf der Basis der musischen Künste, die mit dem Kult verbunden wurden, wofür die vielen Anrufungen weiblicher Gottheiten stehen.

Andere Meinungen gehen sogar soweit, es als eine Priesterinnenschule zu bezeichnen, in der die Mädchen in den Kult der Göttinnen Hera und Aphrodite eingewiesen wurden.

Darauf könnte die häufige Erwähnung des Apfels in ihren Gedichten hinweisen.


Apfelhaine sind den Göttinnen der Liebe und der Geburt geweiht.

Der Apfel selbst ist ein Symbol des lebendigen Kosmos.  Wenn man einen Apfel quer durchschneidet, zeigt sich im Innern ein Fünfstern, der die Phasen des Erdjahres darstellt.

Der Fünfstern ist außerdem Symbol des aufgerichteten Menschen und der Endpunkte seines Körpers.


Noch heute wird am 15. August auch bei uns ein "Apfelfest" gefeiert, Mariä Himmelfahrt, das Fest der Sophia.


Ihre Philosophie


Die Philosophin Sappho spaltet nicht, wie Sokrates und Platon es hundert Jahre später tun, das Denken in Leib und Geist auf. Für sie gibt es einen fliesenden Übergang zwischen Körper und Geist, daher kann für sie die Philosophie nicht in diese zwei Bereiche aufgespalten werden. Sie denkt und handelt durch ein ganzheitliches Spüren und Fühlen, Leiden und Begehren.  Die Diskussion um abstrakte Begriffe von Schönheit ist ihr nicht wichtig, sondern "Was ich liebe, ist für mich schön. Was ich begehre, ist für mich schön"

Wie Antigone steht Sappho für ein älteres Gesetz, was jedoch unter dem Einfluss der damals neu aufkommenden Denken, unterzugehen drohte. Sappho spürte diese Bedrohung und verteidigte von da an ihre Weise zu denken und zu fühlen, ein Selbstbewusstsein zu begründen und zu lehren, das aus der Einheit von Wissen und Begehren lebt, im Denken und Fühlen besteht, vehement. Sie nimmt ihre Gefühle wahr und verdichtet ihr Zerissensein in ihren Gesängen.

Obwohl Sappho Mann und Kinder hatte, spielte das Begehren zwischen ihr und ihren Schülerinnen eine große Rolle. Ihre Akademie ist vergleichbar mit der des Sokrates`

Bei den Griechen war Teil der Ausbildung heranwachsender Jungen, dass diese bis zur Vollendung der Pubertät einen erwachsenen Mann als festen Liebhaber hatten. Der Junge verehrte seinen Herren als Vorbild, dem er ähnlich zu werden versuchte, sah ihn als Beschützer und empfand dankbare Zuneigung zu ihm. Die Hauptaufgabe des Jungen bestand darin, sich dem Liebhaber körperlich hinzugeben.



Das Verhältnis Sapphos zu ihren Schülerinnen war zwar sicherlich nicht so intensiv, aber auch von der Sexualität bestimmt. Sie meinte, dass keine Frau eine andere lehren kann, ohne dass ein  Gleichklang der Gefühle, des Denkens da ist, ein Hingerissensein auf ein gemeinsames Größeres. Über das erotische Verhältnis der Frauen in der Frauengemeinschaft ist sich immer wieder lächerlich gemacht worden. Lesbos wurde als Insel der verrückten Frauen bezeichnet.

Dagegen wurde  Sokrates Verherrlichung der Knabenliebe als Grundlage seiner Philosophie Ausgangspunkt der westlichen Philosophietradition.

Alle Werke Sapphos dienten und dienen, nur dem einen, nämlich eine Weisheitslehre hervorzubringen, die das Leben fördert anstatt den Tod zu verherrlichen.

Sie war die letzte Philosophin, die den Frauenkult bewahrte und zu bewahren versuchte, der zu dieser Zeit noch das Leben der Gemeinschaften im Mittelmeerraum bestimmte. Sie war aber auch eine Denkerin, die wahrnimmt und zu beschreiben versucht, was sie fühlt. Sie sieht den Körper als festen Bestandteil der Philosophie, während Sokrates alle körperlichen Bezüge  aus der Philosophie zu verdrängen versucht.


Jedoch bricht gerade zu ihren Lebzeiten der Übergang in neues Zeitalter an, was sie mit Sorge betrachtet. Sieht sich als Verlorene, Vergessene, an die niemand mehr denkt.

Das bestätigt sich in der offiziellen Philosophiegeschichte, denn dort wird sie nicht erwähnt.

Und trotzdem ist die Erinnerung an Sappho erhalten geblieben, immer wieder haben sich Frauen auf sie berufen und somit ihr Andenken gewahrt.

Und die Insel der verrückten Frauen "Lesbos" ist Ursprung des Wortes "Lesbe"


Wie Sappho starb ist unklar. Es ist jedoch klar, dass ihr Ausspruch "Sich erinnern wird, sage ich euch, manch einer noch an uns." wahr geworden ist.











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