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Gladiatoren

Gladiatoren




Gladiatoren lebten vor etwa 2000 Jahren im römischen Reich.


Sie traten in Arenen auf und kämpften gegeneinander.


Manchmal auch gegen Tiere.




Die Kämpfe gingen meistens um Leben und Tod.


Ursprünglich kam diese Art von Kämpfen aber nicht von den Römern,

sondern von einem Volk, das vor etwa 2700 Jahren im heutigen Italien

lebte. Die Etrusker.


Immer wenn eine berühmte Persönlichkeit starb, wurde zu Ehren des Toten

auf der Totenfeier ein Kampf auf Leben und Tod veranstaltet.


Es traten zwei Sklaven gegeneinander an.


Dabei ging es nur um den frommen Zweck.


Als die Etrusker vor 2400 Jahren ausstarben, übernahmen die Römer diesen

Brauch.


Bezahlt wurden diese Kämpfe von den Angehörigen der Toten.


Es ging darum, den Leuten ihre Macht zu zeigen.







Mit der Zeit gingen bei diesen Kämpfen der fromme Zweck verloren.


Den Leuten wurden diese Kämpfe eine willkommene Abwechslung im

Alltagsleben.


Die Menschen gingen nicht mehr an die Totenfeiern, um den Toten die

letzte Ehre zu geben, sondern weil sie sich die blutigen Kämpfe ansehen

wollten.


Sie liebten die blutigen Auseinandersetzungen und die Spannung, wer dass

gewinnt.


Die Atmosphäre bei einem Gladiatorenkampf war etwa so wie heute bei

einem Fussballspiel.


Die Totenfeiern wurden immer mehr zu ausgelassenen Festen.


Die Gladiatorenkämpfe fanden nun nicht mehr an Todesfeiern statt,

sondern an speziellen Tagen, die die Regierung festlegte.


Am Anfang waren es 66 Tage im Jahr.


400 Jahre später bereits 175, also etwa jeden zweiten Tag im Jahr.


Der Kaiser kaufte sich so seine Beliebtheit beim Volk.


Sklaven, Verbrecher und Freiwillige, die den Kampf auf Leben und Tod

liebten, wurden zu Gladiatoren ausgebildet.


Sie gehörten entweder dem Kaiser oder privaten Besitzern.


Es gab viele Kampfschulen für Gladiatoren.


Ein Neuling in einer solchen Kampfschule musste zuerst an einem

Holzpfosten oder an einer Strohpuppe üben.


Sobald er den Umgang mit der Waffe halbwegs beherrschte, stellte man ihm

einen Trainingspartner gegenüber.


Diese Übungskämpfe wurden nur mit Holzwaffen gemacht.



Die Ausbilder achteten bei den Gladiatoren auf Disziplin.


Es durfte zum Beispiel keiner die Miene verziehen, wenn der Gegner die

Waffe gegen sein Gesicht schwang.


Tat er es doch, so wurde er durch Auspeitschen oder durch Brennen mit

glühendem Eisen bestraft.


Untergebracht waren die Gladiatoren in kahlen Zellen, die höchstens 3

Quadratmeter massen und keine Fenster hatten.


Diesem Terror waren viele Gladiatoren auf die Dauer nicht gewachsen.




Die meisten Gladiatoren erduldeten dies

zähneknirschend.


Eine kleine Minderheit aber begann immer wieder Verzweiflungstaten.


Davon war Selbstmord die häufigste.


Selten waren Aufstände und Flucht.






Sobald ein Gladiator fertig ausgebildet war, musste er in der Arena

gegen andere Gladiatoren kämpfen, wo es meistens um Leben und Tod ging.


Die meisten von ihnen starben schon nach wenigen Kämpfen.


Es kam jedoch auch vor, dass einer in mehr als 20 Gefechten immer Sieger

blieb.


In solchen Fällen schenkte man ihm die Freiheit.


Zu Beginn des Gladiatorenwesens wurden die Gladiatorenkämpfe auf Feldern

und öffentlichen Plätzen veranstaltet.


Das hatte jedoch einen Nachteil.


Zuschauer, die weiter hinten standen, konnten kaum etwas sehen.


Deswegen begannen die Römer Amphitheater zu bauen.


Diese sehen wie Fussballstadien aus.


Nur sind sie rund.


Das kleinste steht in Bern.


Das grösste ist das Kolosseum in Rom, das Platz für 50 000 Zuschauer

bot.


Die Gladiatorenspiele starteten im Laufe des Vormittags.


Die Zuschauer erschienen in Festtagskleidung.


Zuerst gab es einen feierlichen Umzug der Teilnehmer.



Vorne marschierte die Musik mit dem Veranstalter, dann kamen die

Gladiatoren.


Sobald dies vorbei war, begannen die Eröffnungskämpfe.


Sie wurden von Gladiatoren ausgeführt, die nur mit Peitschen und

Knüppeln bewaffnet waren.


Bei dieser Art von Duellen floss nur selten Blut.


Deswegen waren sie bei den Zuschauern nicht beliebt.


Dann begannen die ernsten Kämpfe.


In denen war das Ziel, den Gegner zu töten, oder ihn so schwer zu

verletzen, dass er sich ergab.


In diesem Fall musste der Schiedsrichter entscheiden, ob der Gladiator

am Leben blieb oder getötet werden sollte.


Doch der Schiedsrichter überliess das Urteil meistens dem Publikum.


Hielten die meisten von ihnen den ausgestreckten Daumen nach oben, so

bedeutete dies: Er soll leben.


Richtete die Menge den Daumen jedoch gegen unten, dann bedeutete das: Er

soll sterben.


War das der Fall, liess sich der Besiegte mit gefalteten Hände auf die

Knie nieder und senkte den Nacken.


Jedenfalls wenn er dazu noch in der Lage war.


Dann stach der Sieger mit aller Kraft zu.


Der Getötete wurde auf einer Bahre hinausgetragen und die nächsten

Kämpfer kamen.


Die Sieger der Gladiatorenkämpfe erhielten am Abend einen Palmenzweig

als Belohnung.




Es gab verschiedene Gladiatorentypen.


Die meisten kämpften mit dem Schwert oder mit einer Lanze.


Zum Schutz hatten sie alle ein Schild.


Manche banden sich auch Bandagen an die Armen und an die Beinen.


Wenige trugen Helme auf den Köpfen.


Speziell waren die Andabatesgladiatoren.


Ihr Helm hatte keine Augenlöcher.


Sie kämpften also blind gegen einen anderen Andabate.


Über Sieg und Niederlage entschied das Gehör, das Gespür für Reaktionen

aus dem Publikum und das Glück.


Sehr beliebt bei den Gladiatorenspielen waren auch die Tierkämpfe.


Zuerst dienten sie nur dazu, Feinde des römischen Reiches hinzurichten.


Später wurden immer mehr Verbrecher dazu verurteilt.


Diese wurden an Pfähle gebunden und waren den hungernden Raubkatzen, die

man auf sie losliess, hilflos ausgeliefert.


Auch kämpften in den Arenen häufig Tiere gegen andere Tiere.

Die Veranstalter wählten dafür solche Tiere aus, von denen sie zu

Unrecht annahmen, dass sie natürliche Feinde seien.


Elefanten auf Nashörner, oder Stier und Bär auf Löwe und Leopard.


Um die Tiere an der Flucht zu hindern, kettete man sie aneinander.




Am meisten kämpften Tiere aber nicht gegen Verurteilte und andere Tiere,

sondern gegen ausgebildete Tiergladiatoren.


Diese nannte man Venatoren. In diesen Kämpfen war meistens das Tier das

Opfer.


Zwar mochte es beim Angriff eines vor Wut schnaubenden Tigers auf einen

mit Lanze und Peitschen ausgerüsteten Venator gefährlich aussehen.


In Wahrheit hatte der Tiger aber kaum eine Chance gegen die ausgefeilte

Waffentechnik der Tierkampfspezialisten.


Zum richtigen Schlachthaus wurde das Amphitheater, wenn die Jagden

begannen.


An manchen Tagen starben gar hunderte von seltenen Tieren im Speer - und

Pfeilhagel der Jäger.


Als dieser Wahnsinn im Jahre 700 nach Christus endlich ein Ende nahm,

waren ums Mittelmeer herum Raubkatzen, Bären und viele andere Tierarten

ausgestorben.


Als Naumachie bezeichneten die Römer die wirklichkeitstreue Nachstellung

einer Seeschlacht.


Das war nicht nur die ausgefallenste, sondern auch die teuerste Form von

Gladiatorenkämpfen.

Man musste dazu Schiffe von weither bringen und tausende Gladiatoren

speziell für den Schiffskampf ausbilden.


Die grösste und blutigste Seeschlacht aller Zeiten fand auf einem See in

der Nähe von Rom statt.


19 000 Gladiatoren wurden bewaffnet.


An den Ufern und den umliegenden Hügeln hatte sich eine riesige

Menschenmenge versammelt, um sich die Sensation anzusehen.


Es wurde eine blutige Schlacht.


Nur die wenigsten Gladiatoren überlebten.




Zu allen Zeiten der Gladiatorenspiele hat es Leute gegeben, die sie

kritisiert haben.


Doch diese wurden kaum beachtet.


Erst 400 Jahre nach Christus wagte es ein römischer Kaiser, die

Gladiatorenspiele zu verbieten.


Ganz ausgestorben sind sie heute noch nicht.


Sie leben in den Stierkämpfen in Spanien weiter.


Wie viele Gladiatoren in diesen 1000 Jahren ihr Leben verloren hatten,

weiss niemand.


Sicher viel mehr als eine Million.










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