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Die Baikal-Amur-Magistrale




Die Baikal-Amur-Magistrale (BAM)

Die Entwicklung des Verkehrsnetzes in der UdSSR:

Mittelalter: natürliche Wasserläufe

Ausbau durch Kanalverbindungen in der frühen Neuzeit



Landwege waren nur zu bestimmten Jahreszeiten nutzbar

Fernstraßennetz ausgebaut, jedoch bruchstückhaft

Fernverkehr wurde auf Flugzeuge und Eisenbahnen verlagert

Transsib: Moskau bis Wladiwostok (9000 km lang)

Leistungsfähigkeit dieser Strecke ist sehr begrenzt: Durchschnittsgeschwindigkeit der Züge: 25 km/h - Bestimmte Streckenabschnitte sind nur eingleisig - Nur bis Ulan-Ude ist die Strecke elektrifiziert - Die Auslastungsgrenze ist erreicht, da die Zugfolge fünf Minuten beträgt


Allgemeine Daten zur BAM:

Bedeutendstes Eisenbahnbauwerk des Jahrhunderts

Baubeginn: 1974

"Vorfristige" Fertigstellung: 1984 (100 km lange Lücke) T Behelfsstrecke

Bahnstrecke verläuft parallel zur 200-800 km weit entfernten Transsib

Ust-Kut und Komsomolsk werden verbunden

3145 km lang (8 Tunnel, 142 Brücken & 200 Stationen)

1/3 der Strecke elektrifiziert

Transportkapazität: 35 Mio. t/Jahr

2600 km lange Straße entstand

Benötigte Arbeitskräfte wurden durch Privilegien und hohen Propagandaaufwand gewonnen: doppelter Tariflohn - 27 anstatt 15 Urlaubstage - bessere Versorgung - frühere Zuteilung einer Wohnung - günstige Kredite

Ein BAM-Kilometer kostete ca. 3 Mio. Rubel 9 Mio. Mark T Alles kostete dann im Endeffekt 30 Mrd. Mark.


Ziele:

Gebiet zwischen Baikal-See und Amur soll erschlossen werden (200-300 km breiter Streifen nördlich und südlich der Eisenbahnstrecke)

Große Kupfervorkommen bei Udokan (40% der Weltvorräte)

Aldan-Hochland: 40 Mrd. t Steinkohle und nur 100 km entfernt: 20 Mrd. t Eisenerz T Beides im Tagebau



Weitere Rohstoffe: Nickel, Zinn, Wolfram, Blei, Zink, Bauxit, wahrscheinlich Erdöl- und Erdgasvorkommen

Einige Industriestandorte werden auf Holzgewinnung und -verarbeitung spezialisiert

Schaffung von ca. 10-15 neuen TIK's & TPK's

ca. 60 neue Städte T 1,5 Mio. Menschen (Schwer- und Leichtindustrie, Kraftwerke und riesige Landschaftskolchosen)

Entlastung der ständig "verstopften" Transsib

Militärische Strategie (Angst vor Feind: China)


Probleme beim Bau:

Hohe Temperaturschwankungen

Stanowoj-Hochland: sehr starke Erdbeben (bis Stärke 10)

Bei 3000m Höhe stark vergletschert

Osten: im Sommer steigen die Flüsse an

Hohe Reliefenergie T Brücken & Tunnel

Permafrostboden T Häuser fast überall auf Stelzen gebaut

Ökologisches Gleichgewicht der Taiga wird zerstört (zerstörter Wald wächst erst in Jahrzehnten wieder nach, Tiere und Pflanzen leben am Rande der Existenz.)





Quellen für's Referat:

Geographie Abitur, Manz Verlag

Seydlitz, USA/Kanada und Sowjetunion, Cornelsen & Schroedel

Internet

Die Sowjetunion, Schöningh


Aufgrund der ungeheuren Weite der UdSSR wurde die Integration durch Verkehrsanbindungen zu einem immer wiederkehrenden Thema der Raumerschließung.

Im Mittelalter boten die natürlichen Wasserläufe genügend Verbindungsmöglichkeiten im Osteuropäischen Tiefland. Der Ausbau der natürlichen Wasserwege durch Kanalverbindungen folgte in der frühen Neuzeit.

Die meisten Landwege waren nur zu bestimmten Jahreszeiten nutzbar. Inzwischen ist das Wege- und Straßennetz zwar bis hin zu einem Fernstraßennetz ausgebaut worden, doch dieses musste wegen des hohen Kostenaufwandes bei den großen Strecken bruchstückhaft bleiben.

Daher wurde der Fernverkehr auf Flugzeuge und Eisenbahnen verlagert.



Die 9000 km lange Ost-West-Schienenverbindung von Moskau bis Wladiwostok bildet die Transsibirische Eisenbahn (Transsib). Die Leistungsfähigkeit dieser Strecke ist aber sehr begrenzt:

Durchschnittsgeschwindigkeit der Züge beträgt 25 km/h

Bestimmte Streckenabschnitte sind nur eingleisig

Nur bis Ulan-Ude ist die Strecke elektrifiziert

Die Auslastungsgrenze ist erreicht, da die Zugfolge fünf Minuten beträgt


Daten zur BAM


Die BAM ist das bedeutendste Eisenbahnbauwerk des Jahrhunderts. Ihr Baubeginn war 1974 und ihre "vorfristige" Fertigstellung 1984. Der schwierige Bau des Nord-Muja-Tunnels konnte noch nicht gemeistert werden und lies somit eine 100 km lange Lücke. Eine Behelfsstrecke wurde gebaut, die aber nur eingeschränkten Verkehr zuließ. Die Bahnstrecke verläuft parallel zur 200-800 km weit entfernten Transsib. Die Magistrale verband die beiden Städte Ust-Kut und Kmsomolsk und verkürzte somit die Streckenverbindung von Moskau nach Westen um 500 km.  Die 3145 km lange Strecke geht durch 8 Tunnel, die zusammen eine Länge von 25 km ergeben, über 142 Brücken und besteht aus 200 Stationen.. Obwohl der meiste Teil der BAM eingleisig ist, sind die Tunnel und Brücken westlich von Tynda für zwei Gleise ausgerüstet. Nur 1/3 der Eisenbahnstrecke wurde elektrifiziert und die Transportkapazität sollte 35 Mio. Tonnen Güter pro Jahr betragen. Zum Transport des Baumaterials entstand eine 2600 km lange Straße. Die benötigten Arbeitskräfte wurden durch Privilegien und hohen Propagandaaufwand gewonnen:

doppelter Tariflohn

27 anstatt 15 Urlaubstage (Freiflug bis zum Urlaubsziel)

bessere Versorgung mit Lebensmitteln und Konsumgütern

frühere Zuteilung einer Wohnung

günstige Kredite (z.B. Kauf eines PKW ohne Wartezeit)

Die BAM wurde jedoch nicht von kontinuierlich von West und Osten zur Mitte hin gebaut, sondern die Arbeiter zerlegten die Strecke in zahllose Segmente. Bis zu 3 Mio. Rubel kostete ein BAM-Kilometer. Das sind ungefähr 9 Mio. Mark. Die ganze Magistrale kostete dann im Endeffekt 30 Mrd. Mark.


Ziele

Durch die Baikal-Amur-Magistrale sollte - wie der Name schon sagt - das Gebiet zwischen Baikal-See und dem Fluss Amur erschlossen werden. Das Gebiet ist ungefähr 6 mal so groß wie Deutschland und erstreckt sich auf einem 200-300 km breiten Streifen nördlich und südlich der Eisenbahnstrecke. Man wollte die großen Kupfervorkommen bei Udokan erschließen, die ca. 40% der Weltvorräte darstellen. Im Aldan-Hochland lagern 40 Mrd. t Steinkohle und nur 100 km entfernt liegen 20 Mrd. t Eisenerz. Beides kann im kostengünstig im Tagebau abgebaut werden. Außerdem finden sich im Baikal-Amur-Gebiet weitere Rohstoffe, wie Nickel, Zinn, Wolfram, Blei, Zink, Bauxit. Höchstwahrscheinlich gibt es in diesem Gebiet auch noch Erdöl- und Erdgasvorkommen. Einige Industriestandorte werden auch auf die Holzgewinnung und Holzverarbeitung spezialisiert. Man wollte mit dem Bau der BAM ca. 10-15 neue territoriale Industrie- und Produktionskomplexe - kurz TIK & TPK - mit ca. 60 neuen Städten schaffen. Es sollten sich dadurch 1,5 Mio. Menschen ansiedeln und in der Schwer- und Leichtindustrie, in Kraftwerken und in riesigen Landschaftskolchosen tätig sein. Die Landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes war zwar wegen der schlechten klimatischen Bedingungen sehr teuer, aber der Import solcher Lebensmittel aus Europa und Südsibierien ebenso.

Ein weiterer Grund für den Bau der BAM in einem schlecht erschließbaren Gebiet war die Entlastung der ständig überlasteten und verstopften Transsib.

Nach heutigen Gesichtspunkten gilt aber auch für sicher, dass militärische Überlegungen wesentlich waren. Die Transsib fährt ziemlich nahe an der chinesischen Grenze vorbei und die UdSSR wollte desshalb eine weiter entfernte Route nördlich des Baikal-Sees bauen um vor chinesischen Angriffen sicherer zu sein. Auf der BAM sollten auch zukünftige Militärtransporte durchgeführt werden.


Probleme


Die hohen Temperaturschwankungen in diesem Gebiet erschwerten den Bau. Bei -30°C bis -60°C im Winter arbeiten zum Beispiel keine Maschinen mehr und bei +30°C im Sommer taut der Boden ½ Meter auf und verursacht somit Bodenfließen. Außerdem ist das Stanowoj-Hochland durch das die BAM gebaut wurde von sehr starken Erdbeben geprägt (bis Stärke 10) und in höheren Lagen bei 3000m stark vergletschert. Im Osten sind die im Sommer ansteigenden Flüsse eine große Gefahr für die Eisenbahnstrecke.

Da das gesamte Gebiet eine hohe Reliefenergie besitzt mussten viele Brücken und Tunnel gebaut werden. Wegen des Permafrostbodens mussten die Häuser fast überall auf Stelzen gebaut werden, die metertief ins Erdreich getrieben wurden. Somit wurde die Taiga vom Auftauen und somit vom Einsinken der Häuser bewahrt. Außerdem wurde das ökologische Gleichgewicht der Taiga zerstört, da zerstörter Wald erst wieder in Jahrzehnten nachwächst und die Tiere und Pflanzen am Rande der Existenz leben.


Fazit


Ob die BAM die Erwartungen der Menschen erfüllen kann liegt natürlich noch offen. Das wird ebenso von der Überwindung der naturgegebenen Hindernisse abhängen (z.B. wurden von 45 geplanten Städten erst 12 völlig funktionsfähig gemacht - in den anderen fehlen noch wichtige Infrastruktureinrichtungenwegen der nicht eingehaltenen Lieferfristen und Planungsfehlern), wie von der Gewinnung einer sesshaften Bevölkerung und einer effektiven Organisation.











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