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Tell in seiner heutigen Bedeutung



Tell in seiner heutigen Bedeutung


Diese Lektüre zeigt an sich wie ein Volk politisch mündig wird und sich demokratisch konstituiert.


Dies geschieht in einem harmonischen Zusammenspiel von Natur, Gott, Moral und Erfolg, wobei Gott die Natur wirkungsvoll einsetzt


Als nicht ganz nebensächlicher Effekt sollte auch sein, dass durch dieses Drama ein Stück Historie für den Schüler in lebendiger Form nahegebracht wird. Im speziellen die Habsburgerzeit, die so vergegenwärtigt wird. Ebenso erstaunlich ist auch die Tatsache, dass ausgerechnet ein deutscher Dichter d a s nationale Festspiel der Schweiz geschrieben hat.




Ebenso wichtig ist aber auch, dass Schiller zeigt wie eine sittliche Idee die unentbehrliche Grundlage des Menscheins ist. Ein Mensch ohne Vaterland muß vereinsamen und erkranken. Aber es gibt auch kein Vaterland ohne Freiheit.


Neu ist auch, dass in dieser Handlung nicht mehr eine einzelne Gestalt, sondern ein Volk als Träger der Hoffnung steht. Besonders der Zusammenschluß von Menschen gleicher Herkunft und gleicher Art, gleicher Not und gleicher Sehnsucht ist bemerkenswert.


Schiller betont auch die Familie als Grundlage natürlicher Ordnung, die in dem Stück niemals nur rein privaten, sondern zugleich auch öffentlich-rechtlichen Charakter hat. In der Verteidigung der Familie geht es auch um die Verteidigung der Menschheit und der Urform gemeinschaftlich-sittlichen Zusammenlebens. Selbst die Rache hat als sittliche Bedingung, dass sie frei ist von jeglicher individuellen Maßlosigkeit. Bescheidenheit selbst im Sieg und Glück.

Der die Familie schützende Vater ist die Ursituation der Natur, aber auch die  sittlich verstandene Gemeinschaft in der Geschichte.

Geßler, der selbst im Tod noch die gewaltsame Unterdrückung der Freiheit verlangt, ist der Tyrann weil er die Ordnung durch bloße Gewalt verteidigen will. Damit steht er gleichsam außerhalb der sinngebenden Natur. Geßler ist damit zugleich der Naturlose, ja Naturwidrige. Durch dieses Verhalten jedoch hat er Tell zu einem Verhalten gezwungen, die Gegenkraft entfesselt, die ihn selbst vernichten muss.


Tell braucht keine Rache für den heimlichen politischen Mord zu fürchten, da die Natur mit ihm im Bunde ist. Seine Tat bleibt für die Welt gerechtigertigt.




Fünfter Aufzug


Szene


Diese Szene beginnt mit der wartenden Mutter, den Kindern und dem kurzen Wiedersehen mit Tell. Diese Szene soll  noch einmal die repräsentative Seite seiner Tag, die Familie als Ordnung der heiligen natur zu retten verdeutlichen. Denn darum ging es Tell ja, dieses Herdfeuer vor den Willkür und Unmenschlichkeit des Vogtes zu bewahren.

Der Auftritt in seiner knappen und konzentrierten Art ist aber auch dichterisch von besonderem Rang. Er vermeidet das Rührselige und zerredet nichts. Die Scheu und Zurückhaltung Hedwigs vor dem zurückkehrenden "Mörder" ist ein psychologisch besonders feiner Zug. Schillers Versuch Tell in den Mittelgrund zu rücken mit der Behauptung Tell`s Hand habe das Land gerettet ist jedoch eine Übertreibung, die nicht Tells Charakter entspricht.




Diese Familienszene wird nun durch das Erscheinen von Johannes Parricida unterbrochen und schiebt nun das eigentliche Anliegen Schillers in den Vordergrund: die Abgrenzung von Tells Tyrannenmord von der Tat des kaiserl. Neffen aus Habsucht. Hier soll jede Parallele vermieden werden. Die Anklagen und das Verhalten Tells gegenüber Johannes sind dann auch unmenschlich hart, auch wenn der Dichter sie teilweise zu mildern sucht. Dies entspricht eigentlich nicht dem Wesen Tells und sein Charakter erfährt in dieser Szene schlimme Einbußen.

Tell steigert sich in diese moralische Überheblichkeit hin, unter fortwährenden Beteuerungen seiner eigenen Reinheit. Hierbei übersieht Tell, oder ignoriert es bewußt, dass er ja in Johannes keinen verstockten, auf die Tat pochenden Sünder vor sicht sieht, sondern einen bereuenden, unter der Tat zusammenbrechenden Menschen. Tells Frage nach Johannes`Mordhelfer, sowie sein Verweis auf des Kaisers weisen Schluß ihm sein Erbe zu verweigern ist eines freien Schweizers unwürdig. Parricida handelt keineswegs nur aus Ehrsucht, auch er kämüft um sein Recht. Und well Tell auch "die heilige Natur" gerächt zu haben glaubt, war doch der Anlaß rein persönlicher Natur, nämlich seine Rachegelüste. Gerade die moralische Selbstgerechtigkeit Tells reizt zu Überlegungen die betonte Reinlichkeit anzuzweifeln. Auch psychologisch betrachtet ist sein wortreiches und überhebliches Gebaren verdächtig.


Die festliche Schlußszene erweitert das durch Parricidas Auftreten gestörte Bild der Familie.

Wenn auch Tell letztendlich nicht als "der" Retter des Volkes gefeiert werden darf, so ist er doch dem Wunsch und Drang der Menge entsprechend die Verkörperung dieses Freiheitsbegehrens. Neben den Ovationen des Volkes sprechen die Umarmungen, die in dieser Szene stattfinden, eine viel wichtigere Rolle. Hier wird durch die Umarmung der Raum der Familie erweitert auf einen Raum des Volkes, das sich dem Rütlischwur gemäss als ein einzig Volk von Brüdern versteht.

Die eigentliche Krönung dieser Szene ist dann die Verlobung Bertas mit Rudenz. Im politisch-historien Sinne bedeutsamer ist jedoch die Aufnahme der Adeligen in den Bund der Bauern und Bürger, in eine freie Verfassung, die fürstliche Herrschaft und Standesdünkel ausschließt. Nun entläßt Rudenz seine Knechte in die Ordnung bürgerlicher Freiheit.

Im festlichen Schlußbild sind nun die Vertreter der 3 Handlungen vereint.


Aus politischer Sicht ist dies die Geburtstunde der Schweiz als eigener freiheitlicher Statt.

Aus deutscher Sicht bedeutet diese Feier das Ausscheiden eines Landes aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Das war auch der Grund, warum zur Hitlerzeit die Aufführung des Tells nicht erwünscht war. Es ist aber auch ein Zeichen übernationaler Weite deutsches Geistes, dass Schiller dieses vaterländische Festspiel der Schweizer schuf.











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