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Franz Kafka - Auf der Galerie

Franz Kafka - Auf der Galerie




Der vorliegende Prosatext "Auf der Galerie" von Franz Kafka spiel am Ende des ersten Weltkrieges in einem Zirkus. Die Hauptpersonen sind eine Kunstreiterin, ein Zirkusdirektor und ein Betrachter. Franz Kafka war ein eher pessimistischer Mensch, was sich in den meisten seiner Werke, wie auch diesem, widerspiegelt.

Der Text "Auf der Galerie" spielt in einem Zirkus, in dem eine Kunstreiterin eine Vorstellung gibt. Der neutrale Zuschauer auf der Galerie, sieht gespannt zu und überlegt wie es denn wäre, wenn sich die Beziehung zwischen der Reiterin und dem Zirkusdirektor in dem Sinne verändern würde, dass Realität und wahrgenommenes Bild nicht mehr miteinander übereinstimmen würden. Am Ende seiner Gedanken beginnt der Zuschauer aufgrund der Abscheulichkeit seiner Gedanken zu weinen.



Kafka beschreibt dieses Werk aus einem personalen Schreibstil, denn der Betrachter überlegt die Dinge, und es spiegeln sich ganz deutlich die Gedanken Kafkas über den Sinn des Lebens und über die Torheit des Menschen wider. Die innere Chronologie dieses Textes ist sicher länger als die äußere, denn die Reiterin wird nie im Leben aufhören zu reiten und somit auch nicht zu leiden. Hier wird wieder der Pessimismus Kafkas deutlich und er will zeigen, dass der Mensch, was immer er auch macht, nie Erkenntnis finden wird. Beim Erzähltempus dieses Prosatextes handelt es sich im ersten Abschnitt um den Präsens Konjunktiv und im zweiten Abschnitt um das Präsens. Hier fällt eine weitere Eigenheit dieses Textes ganz besonders auf, nämlich der lange Konditionalsatz dem durch einige Partizipalkonstruktionen hohe Geschwindigkeit vermittelt wird, was wiederum mit dem wirklichen Zirkus verglichen werden kann. Der Text liegt eigentlich nur in der Erzählsprache vor, außer an manchen Stellen, wo Gedanken des Betrachters genannt werden. Es herrscht eine eher flache Personencharakteristik vor, denn weder die Kunstreiterin, noch der Zirkusdirektor, noch der Betrachter werden genauer beschrieben. Die Sprachebene ist sicher die Standardsprache und es wurden einige Ausdrücke wie "Tierhaltung" verwendet, die der Aussage über die Personen im Text, und über die Zustände Nachdruck verleihen sollen. Auch rhetorische Mittel verwendet Kafka im Text, wie zum Beispiel die Antithese von Realität und vorgegaukelter Realität oder die Periphrase des Betrachters, der Abbild der ganzen Menschheit sein soll. Natürlich verwendet Kafka auch Hyperbeln, um der vorgegaukelten  Wirklichkeit noch einen zusätzlichen schlechten Beigeschmack zu verleihen.

Als Ziel dieses Textes könnte vielleicht der Wille danach genannt werden, die Menschen aufmerksam zu machen, dass ihre ganze Wissenschaft, einfach jede Ergründung und jeder Beweis eigentlich gar nichts wert sind, solange sie immer noch nach Erkenntnis streben. Kafka war sicher ein nachdenklicher Mensch und wollte die existentiellen Grundfragen aufklären, beschloss aber dann, dass der Mensch dazu einfach nicht in der Lage war. "Auf der Galerie" ist, wie schon erwähnt, in zwei deutlich voneinander getrennte Abschnitte gegliedert. Im ersten Abschnitt wird ein rasendes Tempo vorgegeben, die Kunstreiterin wird als Tuberkulosekrankes schwächliches Mädchen dargestellt und der Zirkusdirektor als ihr "Chef" und damit mahnendes Oberhaupt. Dieser Abschnitt ist sicher diese Realität wie sie wirklich wäre, wenn nur jemand den Mut hätte, aufzustehen, und zu sagen, dass diese schlimmen Zustände ein Ende haben müssen. Der Zweite Abschnitt zeigt die Kunstreiterin als eine stattliche Frau, schön gekleidet und den Zirkusdirektor als den liebenden Vorgesetzten. Dies zeigt die Realität wie sie den Menschen gezeigt wird, wie sie aber sicher nicht als richtig anerkannt werden sollte, und obwohl jeder der Zuschauer weiß, wie die Realität aussieht, wagt es dennoch keiner auch nur daran zu denken, diese Realität zu verändern. In dieser zweiten Phase kann aber der Zirkusdirektor die Wirklichkeit nicht immer ganz verbergen, denn noch immer beobachtet er die Kunstreiterin und die Knechte skeptisch und der Salo mortale, der "tödliche Sprung" deutet darauf hin, dass nicht die ganze Wirklichkeit verdeckt werden kann. Ganz allgemein gesagt, wird der Leser zwischen Realität und vorgespielter Realität hinundhergerissen und am Ende wird es immer schwieriger zwischen Beiden zu unterscheiden. Der wahrscheinlich wichtigste Teil der Geschichte bleibt aber der Schlussteil, in dem der Betrachter zu weinen beginnt. Durch dieses Weinen wollte Kafka zeigen, dass die Menschen sehr wohl wissen, wie ihre Umwelt aussieht und wie es in ihr zugeht und auch danach trachten dies nicht einfach so zu ignorieren, aber dennoch sich nicht zu trauen aufzustehen und Alles zu beenden.

Ich persönlich denke, Kafka wollte wie in meisten seiner Texte die Menschen zum Nachdenken anregen, wobei man natürlich sagen muss, dass seine Texte nicht gänzlich für die Nachwelt geschrieben wurden. Natürlich ist auch klar, dass eine pessimistische Lebenseinstellung wie Kafka sie hatte nicht immer förderlich für den Ausgang seiner Werke sein kann, in diesem Fall allerdings ist der Schluss absolut korrekt, denn der Mensch kann nicht alle Weisheit der Welt finden.

Zum Abschluss bleibt noch zu sagen, dass Kafka sicher der Meinung war der Mensch strebe zwar nach Erkenntnis, doch würde er sie niemals finden. Weiters bleibt noch zu sagen, dass es natürlich, heute so wie damals, viel leichter ist nur zu weinen, aber sitzen zu bleiben, zu Deutsch, Dinge einfach hinzunehmen als seine eigene Meinung vertreten zu müssen. Dadurch kann man sicher noch die Gültigkeit dieses Textes Kafkas auch in unserer Zeit unterstützen, und ich persönlich denke, Kafka konnte dieses Problem durch den Prosatext "Auf der Galerie" glänzend erläutern.






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