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Wahrnehmung als psychische Funktion



Wahrnehmung als psychische Funktion



Wahrnehmung



Die Erfahrung bringt die Empfindungen in einen geordneten Zusammenhang, der (subjektiven) Wahrnehmung.

Erregung

Die Sinnesorgane (=Rezeptoren; Auge, Ohr, Nase, Zunge, Haut) transformieren die Reize der Realität in Erregungen.

Empfindung

Im Gehirn werden aus den Erregungen Empfindungen.

1 Wahrnehmungsschema

Reiz

Von der Außenwelt (Realität) wirken Reize wie Druck,

elektromagn. Wellen, auf uns ein.






2 Realität und Wirklichkeit (nach H. Pietschmann)

Physikalische oder chemische Reize (z.B.: mechanische oder elektromagnetische Schwingungen) der Außenwelt werden in den Sinnesorganen zu Erregungen umgewandelt. Im Gehirn werden daraus Empfindungen, die in Kombination mit der Erfahrung einen geordneten Zusammenhang, die subjektive Wahrnehmung (z.B.: Töne und Geräusche, Helligkeit und Farbe) ergeben.

Unsere subjektive Wirklichkeit unterscheidet sich also von der objektiven Außenwelt. Es gibt Naturvorgänge, für die wir keine Organe besitzen, unsere Wahrnehmungsfähigkeit wird aber auch durch Grenzen eingeengt.


Reizschwelle (untere und obere): Viele Reize, die die Physik mit Hilfe ihrer Instrumente registrieren kann, können unsere Sinnesorgane nicht aufnehmen. Unterteilung:

Qualitätsschwelle: Ein Reiz muß eine bestimmte Qualität haben, um in Empfindungen umgesetzt zu werden. Diese Qualität ist z.B. beim Hören die Anzahl der Luftschwingungen pro Sekunde (20 - 20.000).

Intensitätsschwelle: Ein Reiz, der seiner Qualität nach eine Empfindung auslösen könnte, muß auch eine bestimmte Intensität haben. Wenn ein Ton eine zu geringe Amplitude hat (also zu leise ist), können wir ihn nicht hören.

Unterschiedsschwelle: Reize können wir mit technischen Hilfsmitteln genau messen, Empfindungen nicht. Wir können nur angeben, wieviel eine Empfindung schwächer oder stärker ist wie eine vorherige Empfindung. Fechner formulierte das Webersche Gesetz: Die Reizstärke muß in einem gleichbleibenden Verhältnis steigen, damit aufeinanderfolgende Reize als eben merklich stärker empfunden werden (bzw. Die relative Unterschiedsschwelle ist konstant, das Gesetz gilt aber nur für mittlere Bereiche der Reizstärke). Ein Koffer muß z.B. um mindestens 2% schwerer sein als ein zuvor gehobener, um als schwerer empfunden zu werden.


3 Wahrnehmungsphänomene

Dingkonstanz:

Kontrast: Unter lauter kleinen Menschen kann auch ein durchschnittlich großer Mensch viel größer aussehen.

Geometrisch-optische Täuschungen: Sie zeigen, daß die retinalen Reizgegebenheiten (=die physikalischen und physiologischen Gegebenheiten) keineswegs für die gesehene Größe und Form ausschlaggebend sind.

Unmögliche Figuren: Solche Bilder rufen Deutungskonflikte heraus, da durch die zweidimensionale Darstellung eine dreidimensionale Realität vorgetäuscht wird, die nicht existieren kann.

Umspring- und Kippbilder: Bei gleicher Reizanordnung auf der Netzhaut können verschieden Wahrnehmungen entstehen.

Raum: Unsere Umwelt besteht aus Dingen im Raum und aus Ereignissen, die in der Zeit ablaufen. Wir erleben die Umwelt nicht als Summe von Einzeleindrücken, sondern gegliedert und gestaltet. Wir erkennen sie räumliche Anordnung von Dingen unserer Umwelt, ebenso die räumlichen Beziehungen zwischen ihnen hinsichtlich ihrer Stellung, Richtung und Entfernung, Größe und Ausdehnung. Diese Erleben, daß uns umgebende Dinge 'räumlich' sind, ist uns selbstverständlich. Das Erkennen von räumlicher Tiefe scheint eine angeborene Fähigkeit sein, die vor allem durch die Disparation (durch den Abstand der Augen von ca. 7cm erhalten wir zwei etwas verschiedene Bilder), aber auch durch die Summe aller Reize in allen Sinnesbereichen ermöglicht wird. (Täuschung z.B. Ames'sche Raum)

Umkehrbrille: Bei der Umkehrbrille werden alle Bilder, die wir sehen, durch Prismen auf den Kopf gestellt. Anfangs ist das orientieren in dieser 'neuen' Umwelt kompliziert, doch nach einiger Zeit erlernt man das 'normale' sehen trotz der Brille.

Zeit: Die Innere Uhr ist eine Stoffwechseluhr und daher durch chemische Substanzen beeinflußbar (z.B.: Alkohol). Die psychische Präsenzzeit ist die Zeit, die wir als 'jetzt', als Gegenwart, ansehen. Sie beträgt ca. 10 - 12 Sekunden. Die Zeitwahrnehmung ist von der Gefühlswahrnehmung, der Aktivität, dem Alter und von verschiedene Substanzen abhängig.

Gestalt- und Kohärenzfaktoren: Das Ganze ist mehr als die Summe aller Teiler. Die Tendenz der Prägnanz ist ein grundlegendes Prinzip der Wahrnehmung. Bei der Nähe (XX XX XX) werden Elemente, die näher beieinander liegen als zusammengehörig angesehen, bei der Gleichheit (XXOOXXOO) gleiche bzw. ähnliche Elemente. Weitere Phänomene sind Kontinuität und Geschlossenheit.


4 Nicht-sensorische Einflüsse auf die Wahrnehmung

Einstellungen: Bei der Strukturierung unserer Wahrnehmung spielen auch Einstellungen eine wichtige Rolle. So könne wir z.B. bei Umkippbildern bewußt beeinflussen, was wir sehen wollen. Aber das beginnt eigentlich schon bei der Auswahl der Wahrnehmung der Reize, die uns umgeben. Wenn wir z.B. auf einer Straße gehen, und einen Postkasten suche, tritt alles andere in den Hintergrund und wir könne sogar Freunde übersehen. Da die Ursachen von Einstellung individuell verschieden sind, können verschieden Menschen dieselbe Wirklichkeit ganz verschieden wahrnehmen. Einstellungen haben Entlastungsfunktion, Schutzfunktion (schützen unsere Wirklichkeit) und bieten Sicherheit. Sie haben eine kognitive Komponente (Gesamtheit dessen, was ich von Einstellungsgegenstand weiß) und eine affektive Komponente (Summe meiner Gefühle mit einem bestimmten Einstellungsgegenstand).

Vorurteile: Neben kurzzeitigen Einstellungen gibt es auch länger andauernde, manchmal sogar das ganze Leben dauernde Einstellungen, die besonders in der alltäglichen sozialen Interaktion eine wesentliche Rolle spielen. Durch sie kann die Wahrnehmung sehr stark getäuscht werden.

Stereotypen: Sind eingebürgerte Vorurteile mit festen Vorstellungsklischees innerhalb einer Gruppe.

Aufmerksamkeit und Konzentration: Den subjektiv wichtigen Dingen wird eine erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet, den anderen eine reduzierte Aufmerksamkeit. Durch Konzentration können wir bestimmte Reize besser beachten, andere, irrelevante Reize, ignorieren.

Wahrnehmungsabwehr:

Johari-Fenster: siehe x6

Adaptionsniveau: Sowohl die Reiz- als auch die Unterschiedsschwelle sind von der Art und dem Aufbau der Sinnesorgane abhängig; sie sind daher bei allen Menschen ziemlich gleich. Subjektive Maßstäbe unserer Wahrnehmung richten sich nach der jeweiligen Situation und der persönlichen Erfahrung. Ein Mensch, der ständig schwere Lasten zu tragen hat, wird z.B. ein Gewicht eher als leicht bezeichnen als ein anderer, der an schwere Lasten weniger gewöhnt ist.

Sensorische Deprivation (Reizentzug): In unserem tägliche Leben sind wir ständig einer Unzahl von Reizen ausgesetzt, die auf unsere Sinnesorgane wirken und sich teilweise in bewußte Wahrnehmungen umsetzen. Fehlen diese Reize treten Wahrnehmungen auf, für die es keine objektiven Reize gibt (=Halluzinationen). Diese Methode wird bei einigen Meditationstechniken aber auch bei der Gehirnwäsche, bei der Menschen nach dem Reizentzug durch ein erhöhtes Bedürfnis an Reizen für Manipulation durch Propagander anfälliger werden, angewandt.


5 Empiristen, Rationalisten und der vermittelnde I. Kant



x6 Johari-Fenster




Mit dem von Joe Luft und Harry Ingham geschaffenen Johari-Fenster kann die soziale Wahrnehmung, wie sie zwischen einzelnen Personen stattfindet, dargestellt werden.





A


öffentlicher Anteil

mir bekannt mir nicht bekannt



B


blinder Fleck

(Feedback)



anderen

bekannt








C


intimer Bereich

(Vertrauen)



D


unbewußter Anteil




anderen

nicht

bekannt







Zu Beginn einer zwischenmenschlichen Beziehung ist das freie Handeln (A) eingeschränkt, nur den anderen Bekanntes (B) und von mir verborgenes (C) dominieren. Durch Vertrauen muß weniger verborgen werden (C) und durch Feedback wird der blinde Fleck (B) kleiner. So wird der Bereich des freien Handels vergrößert.











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